29 Mai

Jäger und Gejagte

Es ist die Woche, in der Christian Wulff sein Buch ankündigt, in dem er seine Sicht klarstellen will. Der Verlag verrät schon: Nie ist ein Politiker so gejagt worden; sogar noch, als seine Unschuld gerichtlich festgestellt war.

In dieser Woche hat sich Giovanni di Lorenzo, Zeit-Chefredakteur, und auch von mir sehr bewundert, ziemlich naiv als Doppelwähler für Europa geoutet. Das geht wirklich nicht. Aber immerhin: Ein guter Teil der Presse geht auf ihn los. Gastgeber Jauch verteidigt ihn dort, wo Giovanni am heftigsten angegriffen wird, in der Bild: Quoten also für Jauchs Sendung und die BILD. Irgendwie ist alles in Ordnung. Und die ZEIT wird auch weiter zulegen, wenn nicht Lorenzo zurücktritt. Ich persönlich glaube und hoffe es nicht. Übrigens: Giovanni di Lorenzo hat bei der Verfolgung von Wulff immer gebremst, gemahnt, es nicht zu wild zu treiben. Das spricht doch für ihn, oder?