20 Okt

Die Werdener Nachrichten, Ausgabe 42/2022

Proteste gegen Abriss auf der Propsteistraße

Eigentümer und Mieter der Propsteistraße sind stolz auf die einheitliche Architektur des Straßenzugs. „Die Anwohner haben viel aus eigener Tasche investiert, damit das auch so bleibt“, so etwa Nicola Giesen, die sich am Montagnachmittag mit einigen Nachbarn versammelt hat, um gegen den geplanten Abriss des aus dem Jahr 1899 stammenden Haus mit der Nummer 39 zu protestieren. 


Renovierungsarbeiten verzögern sich wegen fehlender Genehmigung

Die Freude war groß noch vor gut einem Jahr beim Golfclub Essen-Heidhausen, als sie den Förderbescheid des Landes NRW bekamen: Mit Mitteln des Programms „Moderne Sportstätte 2022“ können sie ihre Teichanlage renovieren – oder besser gesagt, könnten. Denn am liebsten würden sie sofort mit den Bauarbeiten beginnen, versichert Clubmanager Jochem M. Schumacher, die Gelegenheit ist sei schließlich mehr als günstig, das Wetter spiele im Moment auch noch mit – allein: Es fehlt die Baugenehmigung der Stadt Essen. Bei den Golfern trübt das die Freude immens, denn die Zeit drängt. 


Insel der Ruhe in Halloween-Nacht geschlossen

Wie im vergangenen Jahr, so bleibt auch diesmal der Kirchpark der evangelischen Kirche in der Halloween-Nacht geschlossen, teilte das Presbyterium der Evangelische Kirche Werden mit: „Der Zustand des Eingangs am vergangenen Sonntag erinnerte uns an die Verunreinigungen vor zwei Jahren, die zu dem Entschluss geführt haben, den Kirchpark an Halloween über Nacht zu schließen“, so Barbara Vlijt. Schmierereien am Kirchenportal waren schon damals der Anlass. „Dass Menschen sich dort aufhalten möchten, ist eine Sache, aber sie sollten den überdachten Eingang der Kirche und den Park ohne Verunreinigungen oder gar Beschädigungen hinterlassen“, ist sich das Presbyterium einig. „Wir möchten den Kirchpark als öffentlichen Raum erhalten, ein Stückchen Natur im Herzen von Werden, das für viele eine Insel der Ruhe ist, ein Ort des Verweilens – das geht aber nur mit der gebotenen Rücksichtnahme.“ 


back2Live – Essener Kulturszene meldet in Lichtburg zurück

Mit der Kampagne „back2Live“ will sich die zuletzt krisengebeutelte freie Essener Kulturszene zurückmelden. Die Eröffnungsveranstaltung in der Lichtburg am vergangenen Montagabend machte deutlich, woran es momentan hakt, wenn es darum geht, das Publikum zurückzuerobern. 
Sich stark dem Besucherschwund entgegenstellen und auf die Vielfalt der örtlichen Kulturszene aufmerksam machen wollte die vereinte Freie Szene in Essens größtem Kinosaal, den die Leiterin des Filmpalast, Marianne Menze gerne zur Vergnügung gestellt hatte. Ein schönes Signal für die genreübergreifende Kooperationsbereitschaft der städtischen Kreativen, waren doch Musiker, Opernsängerin, Theatermacher oder Tänzer zugegen und stellten somit tatsächlich die abwechslungsreiche schöpferische Kraft der Stadt dar.
Jedoch bliebt die Szene auch weitestgehend unter sich: Der große Kinosaal der Lichtburg war mit knapp 200 Besuchern eher spärlich gefüllt – und auf die Frage des Moderators Stefan Keim, der als Kritiker die Kulturszene NRWs schon lange begleitet und als Autor auch bereichert –, wie viele im Saal sich denn als reines Publikum – also nicht irgendwie zur Kulturszene gehörig — sehen würden, meldete sich vielleicht ein Drittel. Es scheint, die Kampagne hat die Zuschauer bislang nicht erreicht. Aber gut, sie steht ja noch am Anfang.


Abstimmen bei unserer Frage der Woche: 
Gehen Sie (wieder) auf Konzerte und ins Theater? 

13 Okt

Die Werdener Nachrichten, Ausgabe 41/2022

Kritik an Plänen zur Verkleinerung der Wahlkreise

Vertritt künftig die Interessen Werdens in Berlin jemand aus dem Kreis Mettmann? Diese Befürchtung steht nach einem Vorschlag der Wahlkreiskommission im Raum: Um den Bundestag zu verkleinern, sollen von der kommenden Bundestagswahl im Jahr 2025 an nämlich die Wahlkreise reduziert werden – von derzeit 299 auf 280. Und um dies zu erreichen, soll der bisherige Wahlkreis 120 Essen III, der zurzeit aus den Stadtteilen des Essener Südens besteht, aufgelöst werden: Werden Stadt und Land gingen dann in einen Wahlkreis über, der bislang aus Ratingen, Velbert, Heiligenhaus und Wülfrath aus dem niederbergischen Land besteht. „Dieser Plan missachtet gewachsene Strukturen“, kritisiert der CDU-Bundestagsabgeordnete Matthias Hauer, der als direkt gewählter Kandidat für den Essener Süden von dem Vorhaben Plänen unmittelbar betroffen wäre. 


Kriegs-Flüchtlinge leben aus zwei Koffern im Kardinal-Hengsbach-Haus

Seit dem 24. Februar dieses Jahres hat sich das Leben von Halyna Sylymonka in ihrer Heimatstadt hundert Kilometer von Belarus entfernt, drastisch verändert. Die Sirene, die die ganze Nacht über heulte, war genau vor ihrem Fenster. Sie floh mit ihren Söhnen, die 12 und 14 Jahre alt sind und einem Hamster. Seit Mai ist sie Deutschland. Im Kardinal-Hengsbach-Haus wohnt sie mit den beiden und dem Nager in einem Zimmer. „Deutschland hat viel geholfen“, dankt sie. Und sagt, dass sie mit zwei Koffern in Sicherheit sei, erlebe sie jeden Tag, wenn die Flugzeuge am Himmel friedlich sind und sie nicht die Art Feuerwerk dort erlebe, wenn Raketen durch Raketenabwehr im Himmel über ihr explodieren und die Sirenen nur zum Test laufen. Im ersten Monat habe sie einfach unglaublich viel geschlafen, ohne wirklich zu realisieren, was geschehen ist. 


Viel Licht und etwas Schatten bei Werdens FußballerInnen

Der stark ersatzgeschwächte SC Werden-Heidhausen holte sich in Überruhr beim Tabellendritten drei Bigpoints. Nur drei Tage später kegelten die Löwentaler den Titelverteidiger ESC Rellinghausen aus dem Pokalwettbewerb.
Die Damen laufen zurzeit nur hinterher, ähnliches galt für die Reserve bei ihrem Auftritt in Mintard. Die Dritte holte sich einen deutlichen Auswärtssieg

Abstimmen bei unserer Frage der Woche: 
Werden Stadt und Land sollen zur Bundestagswahl 2025 dem Wahlkreis Mettmann II zugeschlagen werden – ist die Idee sinnvoll? 

06 Okt

Die Werdener Nachrichten, Ausgabe 40/2022

Anwohner finden das Radeln in Werdens Innenstadt gefährlich

„Seit gestern bin ich stolze Besitzerin eines E-Bikes“, berichtet die Werdenerin Martina Schmitz-Strehlau. „Doch in der Werdener Innenstadt traue ich mich nicht, mit dem Rad auf der Straße zu fahren.“ Zu gefährlich sei hier die Situation für Radfahrer. Auf dem Planungstreffen der Initiative „Klimagerecht mobil Werden“ am Mittwochabend im Haus Fuhr erntet sie viel Zustimmung für diese Einschätzung. Kein Wunder, wollen die gut ein Dutzend Aktivisten doch genau an dieser Situation etwas ändern. Um bei der Bevölkerung ein entsprechendes Bewusstsein für die Verkehrswende zu schaffen, wollen sie am Samstag, 29. Oktober, einen „Werdener Parking Day“ veranstalten. 


Vorwürfe auf allen Seiten – Streit über die Wahl des Inklusionsbeauftragten

Der Streit um die Wahl des Inklusionsbeauftragten und dessen Stellvertreter in der in der Bezirksvertretung IX gerät zur Schlammschlacht: Nachdem SPD und Grüne im Zusammenhang der Mehrheit von CDU und FDP „Postengeschacher“ vorwarfen, die die „Arroganz der Macht“ offenbare, schlagen die Christdemokraten nun zurück: Der CDU-Fraktionschef Stephan Sülzer wirft den beiden oppositionellen Fraktionen vor, mit derlei Vorwürfen den „Ruf der Kommunalpolitik“ schwer zu schädigen: „Wir hatten schon mehrfach auf diverse politische Mätzchen der Grünen und der SPD hingewiesen und zu mehr Sacharbeit aufgerufen, doch diese Spielchen nehmen sogar noch zu.“ 


Kita im Löwental wurde eingeweiht

„Es gibt kaum einen schöneren Termin für einen Oberbürgermeister als die Einweihung einer Kita“, zeigt sich Thomas Kufen am vergangenen Freitagnachmittag gut gelaunt, während er auf dem Außengelände der Kita im Löwental mit der Sonne um die wette strahlt. „Es geht um Lachen, Spielen Singen, Spaßhaben.“ Doch dass der Weg zu einer solchen Feier ein steiniger sein kann, hat auch Essens erster Bürger noch gut in Erinnerung. „Wenn ich mir hier diese tolle Anlage anschaue, kann ich gar nicht mehr glauben, dass es hierfür mal andere Pläne gab“, sagt er und ergänzt: „Wir mussten aufpassen, dass es zu keiner politischen Schlammschlacht kam.“ 


Chefredakteur Gordon Strahl zu Gast im neuen Format des Heimatvereins

„Wie schafft ihr das eigentlich, in vermutlich 36 Wochenarbeitszeit 16 Zeitungsseiten zu produzieren?“, lautete einer der letzten Fragen. Der Journalist Christoph Fleischer stellte sie beim Stammtisch des Bürger- und Heimatvereins im Lujo am Mittwochabend vergangener Woche. Die lachende Antwort von Gordon K. Strahl, Chefredakteur der Heimatzeitung, kam prompt: „Weil wir verdammt gut sind.“ Freddy Kleinfeldt vom Vorstand des Heimatvereins freute sich, mit dem neuen „Stammtisch-Format“ Werdener Persönlichkeiten vorzustellen und den seit vier Jahren für die Werdener Nachrichten verantwortlichen Gordon Strahl für ein Kurz-Referat samt Fragerunde gewinnen zu können. 


Abstimmen bei unserer Frage der Woche: 
Sollte der Werdener Innenstadtring zur Fahrradstraße werden? 

29 Sep

Die Werdener Nachrichten, Ausgabe 39/2022

Abwechslungsreiches Programm von Werdener Gymnasiasten

Vorhang auf – Bühne frei: „We will rock you“ versprachen die Tänzer am Gymnasium Werden, die das auch im Aalto Theater tun, beim bunten Abend in der Aula ihrer Schule. Tanz aller drei Richtungen, alle Stufen-Chöre, Kurzgeschichten, Sketche, Einzeldarbietungen und eine Magier-Einlage boten ein abwechslungsreiches, energiegeladenes Programm, das kurz vor den Herbstferien noch einmal für Spannung und Aufregung auf beiden Seiten, den Zuschauern und Akteuren sorgte. 


Schulplätze sind knapp – auch in Werden

Als „große Herausforderung“ beschreibt das Schulministerium die Situation, dass derzeit knapp 4 000 geflüchteten Schülern kein Schulplatz in NRW zugewiesen werden kann; rund 2 150 davon stammen aus der Ukraine. „Grundsätzlich ist es Aufgabe der Schulträger, eine ausreichende Zahl von Schulplätzen und entsprechendem Schulraum vorzuhalten.“ Wie meistern die Werdener Schulen die Aufgabe? Die „Werdener Nachrichten“ fragten nach. 


„Werden ruft und alle kommen“

Jürgen Lukas, Vorsitzender der Awo Werden freut sich in den fürs Oktoberfest blau-weiß geschmückten Räumen im Rathauskeller auch über Gäste aus Velbert und Kettwig. In Dirndl, Leder und Loden macht das Feiern Spaß. Doch Oliver Kern, Geschäftsführer des Kreisverbands der Awo, ist die Feierstimmung etwas verhagelt: Er sieht angesichts der rasant steigenden Inflation und Energiekosten 8 Millionen Mehrkosten auf ihn zukommen. „Die Angst besteht, dass wir das nicht stemmen können.“ 


Wahl der Inklusionsbeauftragten sorgt für Wirbel

Die Wahl der Inklusionsbeauftragten und ihrem Stellvertreter in der Bezirksvertretung (BV) IX sorgt für Wirbel innerhalb des Gremiums. Nachdem im vergangenen Monat Bezirksbürgermeisterin Gabriele Kipphardt von der CDU zur neuen Inklusionsbeauftragten gewählt wurde, stand in der Sitzung am vergangenen Dienstag im Kettwiger Rathaus die Wahl zum Stellvertreter an: FDP-Einzelvertreter Gerd Kolbecher, der in der BV eine Koalition mit der CDU eingegangen ist, bekam den Posten. Das Nachsehen hatte der Werdener Kinderarzt Werner Strahl, den die Grünen mit Unterstützung der SPD als Kandidat aufgestellt hatten. „CDU und FDP zeigen die pure Arroganz der Macht“, wettert nun Ludger Hicking-Göbels, Fraktionsvorsitzender der Grünen in der BV. Auch die SPD kritisiert das „Postengeschacher“


Essener Schulchorwettbewerb in Werden

Das Gymnasium Werden war Gastgeber beim ersten „Essener Schulchorwettbewerb“ – und errang gleich in zwei Kategorien den ersten Preis: Ihn erhielten der „Chor 5-8“ in der Kategorie „Unterstufenchor“ und der „Chor 9-12“ in der Kategorie „Oberstufenchor“. Beide Chöre werden von der Musiklehrerin Zoë-Marie Ernst geleitet und sie hatte auch die Idee und Planung zu diesem Wettbewerb. 


Abstimmen bei unserer Frage der Woche: 
Wie gehen Sie mit den steigenden Energiekosten um? 

22 Sep

Die Werdener Nachrichten, Ausgabe 38/2022

Feuerwehrfest nach Corona sorgte für gute Laune trotz Regenwetter

Stehenbleiben und zuschauen war am Samstag erwünscht, als die Freiwillige Feuerwehr in einer ihrer öffentlichen Übungen zeigte, wie beispielsweise eine unter einem Fahrzeugreifen eingequetschte Person – in diesem Fall eine Puppe – sicher geborgen wird. Das Fest in Heidhausen fand trotz des Wetters, das reichlich Wasser von oben spendierte, gut besucht und die Feuerwehr zog anschließend eine positive Bilanz zu „Feuerwehrfest nach Corona“. Fahrzeuge wurden bestaunt, die Höhe der Drehleiter und viele Angebote für Kinder gerne wahrgenommen. 


Werdener Sangesfreunde bangen um ihre Zukunft

Ohnehin ist es nicht leicht für einen traditionellen Männerchor, neue Mitglieder zu gewinnen – und die Corona-Pandemie hat dieses Problem verschärft. „Vor Corona waren wir über 70 Sänger“, stellt Heinz Altenburg, Geschäftsführer der Werdener Sangesfreunde fest. „Jetzt sind es gerade mal 24.“ Damit sei auch das beliebte Weihnachtskonzert das nach der Pandemie-Pause in diesem Jahr endlich wieder in der Evangelischen Kirche Werden steigen soll, in Gefahr. 


Antike Bücher aus dem Archiv werden restauriert

Bücher erzählen Geschichten und Geschichte – das ist allgemein bekannt. Doch gilt das nicht nur für die Inhalte, die auf den Seiten zu lesen sind. Auch das Buch als Gegenstand selbst hat seine eigene Geschichte: Und diese zu erhalten war oberstes Ziel, als das Team des Essener Diplomrestaurators Lars Herzog-Wodkte sich den zwei ältesten Werken widmete, die im Archiv des Werdener Geschichts- und Kulturvereins zu finden sind: Aus dem 16. Jahrhundert stammen beide Bände. Keine leichte Aufgabe: „Restaurieren kann man immer nur, wenn man den jeweiligen Zeitgeist versteht“, stellt Herzog-Wodtke fest. 


Abstimmen bei unserer Frage der Woche: 
Engagieren Sie sich in einem Verein?