01 Okt

So viel Zeit zu rocken – Theater Oberhausen bringt Goosen gut

Das ist die Band bei der Findung des fünften Mannes: Torsten Bauer, Peter Waros, Klaus Zwick, Henry Meyer, Jürgen Sarkiss.Foto: Thomas Schweigert

Das ist die Band bei der Findung des fünften Mannes: Torsten Bauer, Peter Waros, Klaus Zwick, Henry Meyer, Jürgen Sarkiss.Foto: Thomas Schweigert

Es rockt hart,  es tut Männern weh und lässt Frauen schmunzeln, es redet bisweilen viel,  es ist aber auch sexy; vor allem nimmt sich das neue Theaterstück in Oberhausen „So viel Zeit“, bis es in einem furiosen Finale verkündet: Die Jungs sind zurück in der Stadt (The boys are back in town)

Stefanie Carp hat die Bühnenfassung geschrieben, Peter Carp die Regie geführt. Gemeinsam trennen sie Musik und Stück sehr scharf, kein Musical, sondern Dialoge mit exzessivem Rock von Deep Purple bis AC/DC dazwischen. Doch es gibt eine Verbindung: Jürgen Sarkiss spielt die zentrale und tragische Figur des Ole; und er ist der Sänger der echten Theaterband; zwar etwas dunkel in der Stimme für die bedeutend höher angelegten Hits, aber das hat was.

Die Jungs, Endvierziger, die sich da beim Doppelkopf allwöchentlich treffen, machen alle etwas her. Das sind Typen, die stimmen und bewegend dieses Gefühl herüber bringen, so viel erreicht , und das Wesentliche doch verpasst zu haben.

Ihre Beziehungen zu den Partnerinnen sind beendet, schwierig  oder sie enden mit der Gründung der Band, mit der sie nicht mehr von Erinnerungen zehren wollen, sondern neue schaffen. Sie haben mit der Bandgründung Erfolg, ertragen Niederlagen, nehmen sich nicht ernst, den Rock schon, um ihn dann zu hinterfragen. Man würde sie noch mehr  für starke Typen halten, wenn nicht die Frauen dieses Ensembles wären, die jene  Männerriege mit weniger Worten an die Wand spielen: Angela Falkenhan als Spätgroupie zeigt Würde, Susanne Burkhard hat die Lebensfreude, die von den Männern gesucht wird.

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Angela Falkenhan

Es gibt auch eine Dramatik, eine Geschichte dahinter, die den Zuschauer vielleicht etwas zu spät auf die Sehnen des Spannungsbogens setzt. Dann geht es aber ab. Die Band darf sich ausspielen mit den brillianten Gitarrensoli, die so überlang wie damals sind.

Weitere Aufführungen am  29. und 31. Oktober. Theater Oberhausen.