12 Okt

Vom guten Geist verlassen

ChristHeiligenscheiinIch könnte ja . . . etwas Besseres machen, als hier ausgerechnet über Bischof Franz-Peter Tebartz van Elst schreiben; zumal ich nichts neues zum Thema zu berichten habe.

Aber falls Sie meine Meinung interessiert: Die Kollegen jagen ihn ja gar nicht mehr durchs Dorf, sie haben ihn längst erlegt, weil er sich immer wieder ins Messer wirft. Kann ein Mann ungeschickter und beratungsresistenter sein? Nein. Keine Ahnung, ob er, der ehemalige Münsteraner Weihbischof (2003 vom vorbildlichen Lettmann ernannt) schon einmal in Werden war. Gott bewahre . — Liebe Ludgerus-Freunde aus Münster: War der da schon so?

Aber mit seiner Fahrt nach Rom, angeblich um Zollitsch zuvor zu kommen, bleibt er dermaßen in der Spur, also „Neben der Spur“, dass der Unterhaltungswert ins Unermessliche steigt. Die ersten Journalisten folgten bereits dem Gnaden-Reflex „lasset ab, und denket an den ersten Stein“, da geht Tebartz van Elst zur BILD und dann nach Rom.

Er soll Freunde in der Kurie haben, was ja alle Vorurteile (wer kennt die Jungs schon richtig) bestärkt. Der Kurie hat man immer schon teuflische Machenschaften bescheinigt. Dieser Franz (so heißt er ja wirklich) macht die Bemühungen des Franziskus ja keinesfalls zunichte, stattdessen lässt er den Papst leuchten und macht alles so einfach, dass man es kaum glauben mag: Guter Papst, böse Kurie und ihr böser Bischofsliebling.

Vielleicht hat sich das alles ein guter Medienberater des Papstes ausgedacht, und Franz-Peter opfert sich wie ein Märtyrer, ja fast wie ein Harakiri-Kämpfer, nein ich habe es: Wie Abraham, der seinen Sohn (Bischöfe haben keine Söhne, also sein gesamtes Image) opfern soll.

Ich bin auf den Schluss sehr gespannt; und werde diese Geschichte nicht leid, obwohl es wirklich Wichtigeres gibt, als diesen vom heiligen Geist Verlassenen.