09 Apr

Tatort aus Frankfurt hart (knapp vorbei)

Der Tatort am Sonntag aus Frankfurt war wieder eine echt verstörende Nummer. Nicht überragend, aber alles andere als ein normaler Krimi; zwar mit ein bisschen „wer wars“, aber dafür einem 12-jährigen hyperintelligenten, vorlauten, kalten und auch noch judogestähltem Kind, das drei Morde begangen hat und den vierten wohl plant.
Ein kindlicher Teufel, der einen Gleichaltrigen verhungern lässt. Die herausragende tragische Rolle zwischen dumm, tapfer, hilflos und zu spät schlau spielt: Ina Beckmann.
Sie wirkt so hilflos unter den vielen Irren in diesem Tatort. Da passt manches nicht, aber bei ihr ist wenigstens eine Entwicklung zu sehen, ein Ringen um das Richtige. Kein Happy End, hilflose ahnungsvolle Kommissare, die in der Rahmenhandlung an einen nach wirreren Tatort aus Frankfurt erinnern. Mit offenen Enden und dem Verbrechen, das nicht zu packen ist, müssen Tatort-Zuschauer nun überwiegend leben.
2005 erhielt Lina Beckmann den Solopreis des Bundeswettbewerbs zur Förderung des Schauspielnachwuchses. 2011 wurde die Hagenerin von einer Jury der Fachzeitschrift „Theater heute“ zur Schauspielerin des Jahres gewählt. Sie studierte von 2001 bis 2004 an der Folkwang Hochschule. Lina Beckmann ist mit dem Schauspieler Charly Hübner verheiratet, hat einen Sohn und lebt in Hamburg