Gefühlt einen Rausschmiss gab es als furiosen Start der Sitzung der Bezirksvertretung am Dienstag zum Thema Löwental. Als die Fachbereichsleiterin des Sozialamtes — nach den Presseberichten am Wochenende — nicht einmal sagen konnte, wie und wo die Unterkunft für Asylbewerber erweitert werden soll, platzte Bezirksbürgermeister Michael Bonmann der Kragen: Dann sei für ihn die Befragung beendet. „Sie lernen es nie.“ Mit Sie war allerdings die Abteilungen der Verwaltung gemeint, die Bezirskvertretungen, wenn nicht sogar die Ratsausschüsse behandeln, als seien sie ihnen keine Rechenschaft schuldig.
Die beiden Vertreter des Sozialamtes standen auf und gingen. Jahrzehnte kam es nicht zu so einer Situation; obwohl schon Hanslothar Kranz betont hatte, bei den Bergvölkern gehe es eben rauher zu. Aber die letzte Konsequenz mied er dann doch; baute zu den Anwesenden irgendwie noch eine Brücke.
Michael Bonmann hatte zuvor eindringlich betont, dass die Verwaltung endlich verstehen müsse, dass sie dem Bürger und der Politik gegenüber verantwortlich sei; und nicht umgekehrt. Er erinnerte auch an die Messe-Abstimmung, die doch gezeigt habe, dass der Bürger nicht alles mit sich machen lasse.
Das Löwental sei mehrfach auf jeden Quadratmeter hin geprüft worden. Es fehlten Parkplätze und Raum für vieles. Also wolle er wissen, wo denn nun der Platz für weitere Asylplätze herkomme. Und wie werde es denn mit der Betreuung aussehen?
Ihrerseits heizte die Vertreterin des Sozialamtes die Stimmung an, als sie auf die Entscheidungskompetenz allein des Rates hinwies, und die Verteilung der Unterkünfte nach Stadtteilen gehe; was impliziert haben könnte: Werden sei an der Reihe
Doch der Bezirksbürgermeister machte klar: Bei dem Informationsstand aus den Medien halte er es gegenüber den Bürgern für unverschämt, so unvorbereitet bzw. Informationen zurückhaltend in die Bezirksvertretung zu kommen.
Mehr über die Sitzung mit den Themen Graffiti, Open Air im Löwental, neuer Haushalt, Urlaub, Brehm und vor allem Volkswald in der Ausgabe am Freitag.