16 Okt

Es ist wieder da

376155.jpg-r_640_600-b_1_D6D6D6-f_jpg-q_x-xxyxxNach dem irre komischen Hörbuch „Er ist wieder da“ war eigentlich ein anderer Film über den wiedererwachten Hitler zu erwarten. Aber es macht nichts, in diesem Fall überrascht zu werden. Es gibt viel zu lachen, am Anfang sowieso, am Ende auch. Aber dann macht es zunehmend  keinen Spaß mehr. Zu sehr graben sich die dokumentarischen Szenen ins Gehirn. Sind die alle echt? Oder keine? Ist das egal?

Fest steht: Darsteller Oliver Masucci gibt einen Hitler, der so beklemmend wirkt, dass man immer häufiger rufen möchte: „Das kann nicht wahr sein.“ Aber wenn der Film am Ende genau in die Pegida-Bewegung mündet, entwickelt er seine bedrückende Aktualität: Mediensatire? Comedy? Dokumentar-Parodie? Für mich ist es alles, und dazu perfekt zusammengestellt. Denn der Film hört nicht bei der Mediensatire auf, die er locker meistert; er deckt offen, wie sehr wir spüren, dass ein Großteil des Fernsehprogramms vorsichtig gesagt, nahezu humor- und geistfrei ist.

Regisseur David Wnendt gibt dem Zuschauer das beklemmende Gefühl, dass es wieder mal eine Zeit ist, in der die Menschen nach klaren Lösungen für komplizierte Probleme suchen könnten. Fast glaubt man, die Zeit überholt diesen Film; also schnell reingehen.

02 Feb

Was könnte der Artikel? Echt!

Wir schaffenZeitunsgenten, hoffentlich selten! Aber manche Mails an uns sind schon Klöpse!

Uns unterlaufen Zeitungsenten, hoffentlich selten! Aber manche Mails an uns sind schon Klöpse!

Manche Anschreiben in Mails an uns sind — sagen wir einmal — nicht übertrieben respektvoll.

Aber was soll’s: Journalisten sind keine Ärzte. Wir sind zwar auf der richtigen Seite der Spritze, aber eben nicht besonders angesehen: So hörte ich gerade wieder im Auto, als ich eine Leserin mit nahm: „Die Medien werden Schuld sein, dass Putin uns im Westen noch alle eliminieren wird.“ Ihre seltsame Logik dahinter: Wir Medien würden Putin zu hart angehen. Meine Entgegnung: „Wenn Putin uns eliminiert, sind wir (also Medien! Aber ich bin ja nur in allerhinterster Reihe dabei) ihn sicher nicht zu hart angegangen!“  Egal.

Nun heißt es in einer Mail, die uns — glaube ich zumindest — bittet, eine kostenpflichtige Kursreihe gratis zu bewerben, was wir ja seit Jahrzehnten gerne und bis heute auch ohne eine Klage machen. Es heißt dann aber plötzlich darin: „So könnte der Artikel aussehen, wenn Sie ihn so schreiben könnten.“ — Darüber muss ich heute Nacht einmal nachdenken.