16 Okt

Es ist wieder da

376155.jpg-r_640_600-b_1_D6D6D6-f_jpg-q_x-xxyxxNach dem irre komischen Hörbuch „Er ist wieder da“ war eigentlich ein anderer Film über den wiedererwachten Hitler zu erwarten. Aber es macht nichts, in diesem Fall überrascht zu werden. Es gibt viel zu lachen, am Anfang sowieso, am Ende auch. Aber dann macht es zunehmend  keinen Spaß mehr. Zu sehr graben sich die dokumentarischen Szenen ins Gehirn. Sind die alle echt? Oder keine? Ist das egal?

Fest steht: Darsteller Oliver Masucci gibt einen Hitler, der so beklemmend wirkt, dass man immer häufiger rufen möchte: „Das kann nicht wahr sein.“ Aber wenn der Film am Ende genau in die Pegida-Bewegung mündet, entwickelt er seine bedrückende Aktualität: Mediensatire? Comedy? Dokumentar-Parodie? Für mich ist es alles, und dazu perfekt zusammengestellt. Denn der Film hört nicht bei der Mediensatire auf, die er locker meistert; er deckt offen, wie sehr wir spüren, dass ein Großteil des Fernsehprogramms vorsichtig gesagt, nahezu humor- und geistfrei ist.

Regisseur David Wnendt gibt dem Zuschauer das beklemmende Gefühl, dass es wieder mal eine Zeit ist, in der die Menschen nach klaren Lösungen für komplizierte Probleme suchen könnten. Fast glaubt man, die Zeit überholt diesen Film; also schnell reingehen.