05 Apr

Die Werdener Nachrichten, Ausgabe 14/2023

Wir wünschen den Lesern der Heimatzeitung frohe Ostertage! Diese Häschen dekorierte Willi Unterstell auf seinem Hof „Hammer Kotten“.


Scharlach-Welle führt zu Medikamenten-Engpass

Ein ernstes Problem sieht der Werdener Kinder- und Jugendarzt Tobias Gregor: Bei der derzeit anhaltenden Scharlach-Welle fehlt das notwendige Penizillin. Auch die Werdener Apothekerin Dr. Anke Hemmerle-Kock muss den Notstand in der Hirsch-Apotheke managen: Am vergangenen Freitag fehlten 360 Medikamente, die sie normalerweise am Lager hat. Sie sieht die Preispolitik der Krankenkassen als Hemmschuh „dem niemand aus der Politik etwas entgegensetzt“. 


Kleiderordnung am Mariengymnasium – die Jogginghose erhitzt die Gemüter

Während am Gymnasium Werden Kleiderordnung kein Thema ist, gibt es im Mariengymnasium nun klare Regeln, was für Schülerinnen und Schüler „angemessene und förderliche Kleidung“ darstellt: Bauchfrei ist nicht gestattet. Hotpants, sehr kurze Hosen, die am Gesäß enden, sind verboten, Shorts und Röcke müssen bis zur Hälfte des Oberschenkels reichen. Bei der Tuchwahl gilt: Kein Jogginganzug, Leggins sind nur mit kurzer Hose, Rock oder langem Oberteil darüber erlaubt. Vor allem das Thema „Jogginghose“ erhitzte wohl die Gemüter, auch nicht alle Schüler bedankten sich für die neue Kleiderordnung. 


Werdener Heimat- und Bürgervereins konnte nicht jeden Posten besetzen – Defibrillator kommt

Lange angekündigt, keimte bei manchen die Befürchtung, ein scheinbares Herzensthema des Werdener Heimat- und Bürgervereins (WBHV) wäre zum Stillstand gekommen. Doch hinter den Kulissen arbeitete der Vorstand weiter an dem Thema, das tatsächlich während der Corona-Krise ins Stocken gekommen ist: der Anschaffung eines Defibrillators. „Wir haben ein Gerät ausgesucht und werden demnächst eine Einweisung bekommen“, so Martina Schürmann während der Mitgliederversammlung des WBHV im Haus Fuhr am vergangenen Donnerstag, wo sie als erste Vorsitzende bestätigt wurde. Jedoch konnte bei der Vorstandswahl nicht jeder Posten besetzt werden. „Das darf kein Dauerzustand sein“, mahnt Schürmann. 


Leiter der Denkmalbehörde stellt sich dem Bürgerdialog

Man kann immer auf den Denkmalschutz schimpfen – und manchmal auch zu Recht.“ Mit Kritik umgehen muss Johannes Müller-Kissing wohl in seinem Job als Leiter der Unteren Denkmalbehörde Essens, denn das städtische Denkmalamt genießt in Werden nicht den besten Ruf. Doch ist er den Job als Leiter der Unteren Denkmalbehörde offenbar auch angetreten, um diesem Ruf entgegenzutreten: Er stellt sich offensiv dem Dialog mit dem Bürger. Zum Beispiel jüngst beim Stammtisch der CDU Werden in der Gaststätte Attika. Dort betont er auch: „Wenn wir nicht schnell genug reagieren, liegt das mitunter daran, dass wir eine kleine Behörde sind, die seit zehn Jahren mit einem Minimum an Personal auskommen muss.“ 


Parkanlagen Werdens laden zur Ruhepause ein – auch zu Ostern

Es gibt einen Ort am Ruhrufer, der durch seine Lage herausgehoben ist, eine große Geschichte aufweist und sehr beliebt ist: Das ist die Abteistadt Werden an der Ruhr. Schon vor über einem Jahrtausend erkannte der heilige Ludgerus die Bedeutung dieser Gegend für seine Klostergründung 799 und heute ist die Stadt ein geschätzter Wohnort und ein beliebtes Ausflugsziel von kulturgeschichtlichem Wert und kulturellen Angeboten. Inmitten dieses Alltags bleiben in der Betrachtung manche Stellen eher abseits, obwohl sie gern zur kleinen Ruhepause zwischendurch aufgesucht werden. Es sind die kleinen Parkanlagen in Werden-Stadt und Werden-Land, die unser Osterspaziergang aufsuchen will. 


Abstimmen bei unserer Frage der Woche: 
Am Mariengymnasium herrscht Jogginghosen-Verbot: Was halten Sie von derlei Kleidervorschriften an Schulen? 

16 Mrz

Die Werdener Nachrichten, Ausgabe 11/2023

Der Schüler-Zirkus der Ludgerus-Grundschule legt los

Vorhang auf für den Zirkus Ludgerio heißt es am heutigen Freitag in dem eigens dafür aufgestellten Zelt auf dem Hof der Ludgerus-Grundschule. Drei Tage haben die Schüler mit Profis und Lehrern geprobt. Bereits am ersten Probetag präsentieren sie unter der Anleitung von Lehrerin Silke Mertin erstaunliche Kunststücke an den Leitern. 


Paten für 14 Blumenkübel in Werdens Altstadt gesucht

19 Jahre lang bepflanzte, hegte und pflegte das Team von Blumen Kaffka 14 Blumenkübel in der Werdener Altstadt. „Völlig ehrenamtlich“, lobt Martina Schürmann, Vorsitzende des Werdener Bürger- und Heimatvereins (WBH) das Engagement des hiesigen Unternehmers. Doch damit ist nun Schluss. „Wegen gestiegener Personal- und Materialkosten kann Marco Kaffka das nicht mehr umsonst anbieten.“ Für die Blumenpracht in der Altstadt könnte dies das Ende bedeuten, sollten sich nicht Paten finden, die sie künftig finanzieren. 


Platz wird nach Mitglied des Heimatvereins benannt

„Es war einer seiner liebsten Plätze.“ Zu Lebzeiten saß Dietmar Rudert gerne zusammen mit seiner Frau, die er bis zuletzt liebevoll pflegte, auf einer der Bänke am Ruhrufer nahe der Neukirchener Mühle, weiß Alfred Kleinfeldt, Beirat im Werdener Bürger- und Heimatverein. Ein Platz ganz in der Nähe, zwischen Bürgermeisterhaus und Mühle, soll nun künftig den Namen des vor zwei Jahren verstorbenen, bis zuletzt engagiertem Mitglied des Heimatvereins tragen: „Dietmar-Rudert-Eck.“ 


Anlaufstelle für Anregungen und Beschwerden in der Gemeinde

Die evangelische Kirchengemeinde Werden hat ein Anregungs- und Beschwerdemanagement eingerichtet. Ziel ist es, „die Anregungen aller in der Gemeinde Lebenden und Wirkenden in die Gemeindearbeit einzubinden, die Kommunikation zu verbessern und Mängel möglichst zu beheben“. Regina Daub, Mitglied des hiesigen Presbyteriums, ordnet dies in seinen Kontext ein: Es sei der erste Schritt, das seit Januar 2021 geltende Kirchenrecht der Evangelischen Kirche im Rheinland (Ekir) zum Schutz vor sexualisierter Gewalt umzusetzen. Dies sieht einen transparenten, standardisierten Umgang mit Beschwerden vor. In Werden ging man noch etwas weiter und öffnete dies Beschwerdemanagement auch dafür, „sich über nicht glücklich gelaufene Vorgänge zu äußern“. 


Werden hat einen neuen Ratsherren

Benjamin Brenk rückt für eine zuvor ausgeschiedene Parteigenossin nach und verstärkt somit die Stimmen für den Essener Süden in dem politischen Gremium. In der politischen Szene ist der in Werden geborene und in Heidhausen lebende Sozialdemokrat kein Unbekannter: Seit 2014 sitzt er in der Bezirksvertretung IX (Werden / Kettwig / Bredeney), vom Februar bis Oktober 2020 wurde er nach dem Rücktritt Michael Bonmanns gar zum ersten sozialdemokratischen Bezirksbürgermeister

Abstimmen bei unserer Frage der Woche: 
Patenschaften für Blumenkübel in der Altstadt – was halten Sie von der Idee? 

26 Jan

Die Werdener Nachrichten, Ausgabe 4/2023

„Haus Wunderbar“ will Leben in Vielfalt vereinen

Einst war sie Gaststätte, später Verlagssitz, dann Café – nun wird aus der schmucken Fachwerk-Immobilie in der Rittergasse das „Haus Wunderbar“. So will es der neue Verein „Leben in Vielfalt“, der die Räumlichkeiten angemietet hat: drei Zimmer im Obergeschoss, eine professionelle Küche und gemütliche Räumlichkeiten im Erdgeschoss, sowie einen Keller mit viel Potenzial. „Alles Räume, die für viele denkbare ehrenamtliche Aktivitäten zur Verfügung stehen sollen.“, freut sich Christiane Gregor, die den Verein mit Gleichgesinnten gegründet hat. „In Werden sind noch viele Schätze zu heben.“ 


„150 Jahre Hügel“ fördert 150 Projekte

„150 Jahre Hügel“ feiert die Krupp-Stiftung mit einem umfangreichen Programm: Open-Air-Konzerte etwa, unter anderem mit Helge Scheider, der zusammen mit Folkwang-Studierenden auftritt. Bei Kinoabenden können Besucher im einstigen Wohnzimmer der Krupps platz nehmen und Filmklassiker wie „007: Goldfinger“ oder „Psycho“ sehen. Auch weitere Kunstaktionen, Vorträge und ungewöhnliche Führungen sollen im Jubiläumsjahr so viele Besucher wie nie in die Villa Hügel und den umliegenden Park locken. Erstmals – nach einer kleinen Testphase vergangenen Oktober – versorgt auch ein Food Truck Gäste kulinarisch. Doch auch nach außen will die Stiftung strahlen: „Wir fördern 150 Projekte fürs Ruhrgebiet“, unterstreicht Heike Catherina Mertens, Mitglied des Vorstandes der Krupp-Stiftung am bei der Vorstellung des Jubiläumsprogramms. 


Jugendstil-Haus soll Denkmalschutz erhalten

Lob gibt es von breiten Seiten der Politi für die Entscheidung der Denkmalbehörde, den Schutz für das Jugendstil-Haus an der Propsteistraße 39 einzuleiten. Zugleich ist eine Diskussion darüber ins Rollen gekommen, wie sich solche Entwicklungen in Werden künftig vermieden werden könnten: Denkmalbereichssatzung, Erhaltungssatzung oder nichts von alledem – das ist hier die Frage. 


Gottesdienst zum Neujahr im Haus Fuhr

Mit einem ökumenischen Gottesdienst begann der Neujahrsempfang der Evangelischen Kirche Werden und der Pfarrei St. Ludgerus im Haus Fuhr. Pfarrer Oliver Ruoß und Propst Jürgen Schmidt, Stadtdechant von Essen, gestalteten ihn gemeinsam. 


Erster Stammtisch des Heimatvereins im neuen Jahr

Über regen Zuspruch freute sich der Vorstand des Werdener Bürger- und Heimatvereins: Mit dem ersten Stammtisch im neuen Jahr ist der Verein am Mittwochabend erstmals in die Gaststätte Apfelbaum am Viehauser Berg gezogen – denn in der dunklen Jahreszeit schien das Seecafé Lujo am Hardenbergufer etwas von seiner Anziehungskraft verloren zu haben. 


Abstimmen bei unserer Frage der Woche: 
Manch Eigentümer lässt seine Immobilie vorsätzlich verkommen, bis sie ihren Denkmalschutz einbüßt. Sollte die Stadt mit Bußgeldern gegen „mutwillige Denkmalverrottung“ vorgehen können? 

06 Okt

Die Werdener Nachrichten, Ausgabe 40/2022

Anwohner finden das Radeln in Werdens Innenstadt gefährlich

„Seit gestern bin ich stolze Besitzerin eines E-Bikes“, berichtet die Werdenerin Martina Schmitz-Strehlau. „Doch in der Werdener Innenstadt traue ich mich nicht, mit dem Rad auf der Straße zu fahren.“ Zu gefährlich sei hier die Situation für Radfahrer. Auf dem Planungstreffen der Initiative „Klimagerecht mobil Werden“ am Mittwochabend im Haus Fuhr erntet sie viel Zustimmung für diese Einschätzung. Kein Wunder, wollen die gut ein Dutzend Aktivisten doch genau an dieser Situation etwas ändern. Um bei der Bevölkerung ein entsprechendes Bewusstsein für die Verkehrswende zu schaffen, wollen sie am Samstag, 29. Oktober, einen „Werdener Parking Day“ veranstalten. 


Vorwürfe auf allen Seiten – Streit über die Wahl des Inklusionsbeauftragten

Der Streit um die Wahl des Inklusionsbeauftragten und dessen Stellvertreter in der in der Bezirksvertretung IX gerät zur Schlammschlacht: Nachdem SPD und Grüne im Zusammenhang der Mehrheit von CDU und FDP „Postengeschacher“ vorwarfen, die die „Arroganz der Macht“ offenbare, schlagen die Christdemokraten nun zurück: Der CDU-Fraktionschef Stephan Sülzer wirft den beiden oppositionellen Fraktionen vor, mit derlei Vorwürfen den „Ruf der Kommunalpolitik“ schwer zu schädigen: „Wir hatten schon mehrfach auf diverse politische Mätzchen der Grünen und der SPD hingewiesen und zu mehr Sacharbeit aufgerufen, doch diese Spielchen nehmen sogar noch zu.“ 


Kita im Löwental wurde eingeweiht

„Es gibt kaum einen schöneren Termin für einen Oberbürgermeister als die Einweihung einer Kita“, zeigt sich Thomas Kufen am vergangenen Freitagnachmittag gut gelaunt, während er auf dem Außengelände der Kita im Löwental mit der Sonne um die wette strahlt. „Es geht um Lachen, Spielen Singen, Spaßhaben.“ Doch dass der Weg zu einer solchen Feier ein steiniger sein kann, hat auch Essens erster Bürger noch gut in Erinnerung. „Wenn ich mir hier diese tolle Anlage anschaue, kann ich gar nicht mehr glauben, dass es hierfür mal andere Pläne gab“, sagt er und ergänzt: „Wir mussten aufpassen, dass es zu keiner politischen Schlammschlacht kam.“ 


Chefredakteur Gordon Strahl zu Gast im neuen Format des Heimatvereins

„Wie schafft ihr das eigentlich, in vermutlich 36 Wochenarbeitszeit 16 Zeitungsseiten zu produzieren?“, lautete einer der letzten Fragen. Der Journalist Christoph Fleischer stellte sie beim Stammtisch des Bürger- und Heimatvereins im Lujo am Mittwochabend vergangener Woche. Die lachende Antwort von Gordon K. Strahl, Chefredakteur der Heimatzeitung, kam prompt: „Weil wir verdammt gut sind.“ Freddy Kleinfeldt vom Vorstand des Heimatvereins freute sich, mit dem neuen „Stammtisch-Format“ Werdener Persönlichkeiten vorzustellen und den seit vier Jahren für die Werdener Nachrichten verantwortlichen Gordon Strahl für ein Kurz-Referat samt Fragerunde gewinnen zu können. 


Abstimmen bei unserer Frage der Woche: 
Sollte der Werdener Innenstadtring zur Fahrradstraße werden? 

02 Jun

Die Werdener Nachrichten, Ausgabe 22/2022

Stellwerkstörung: Holpriger Start für das Neun-Euro-Ticket in Werden

Wer sich pünktlich am 1. Juni, also am ersten Gültigkeitstag für das verbilligte Nahverkehrs-Monatsticket von hier mit der S-Bahn aufmachen wollte, schaute zumeist in die Röhre. Bereits einen Tag zuvor hat eine Stellwerkstörung in Hösel den Linienverkehr der S 6 zwischen Essen und Köln lahmgelegt – und auch die Tage darauf bleibt der Zugverkehr stark eingeschränkt. Die S6 zwischen Essen und Düsseldorf fällt aus, nur noch zwischen Kettwig und Essen Hauptbahnhof verkehren seitdem Züge, die auch in Werden halten – und dies auch nur einmal die Stunde. Wer also dorthin oder an ein weiter entferntes Ziel will, muss mit dem Bus und der Straßenbahn erst einmal zum Hauptbahnhof gelangen. Allerdings lässt die DB Regio zwischen Düsseldorf und Essen einen Ersatzverkehr fahren – zunächst Taxis, dann Busse. Die Störung dauerte noch bis zum Redaktionsschluss an – Ende offen. 


Neues Vorstandsmitglied beim WBHV

„Die Natur, die Menschen und die gute Nachbarschaft“: So beschreibt Thomas Teigelkamp die Vorzüge von Heidhausen, das er seit 17 Jahren sein Zuhause nennt. Künftig will sich der 56-Jährige verstärkt für seinen Stadtteil – und darüber hinaus für Werden und Fischlaken einbringen: Bei der Mitgliederversammlung am vergangenen Mittwoch im Pfarrsaal Christi Himmelfahrt wurde der 56-Jährige zum neuen Schriftführer des Werdener Bürger und Heimatvereins (WBHV) und damit zum neuen Vorstandsmitglied gewählt. 


Rückendeckung für Probst Schmidt

Stark in der Kritik stand zuletzt Propst Jürgen Schmidt, wegen des Vorgehens mit dem Pfarrentwicklungsprozesses, aber auch wegen seines Umgangs mit pastoralen Initiativen und ehrenamtlichen Engagement. Nun stärken ihm ehrenamtliche Mitglieder der beiden Pfarrgremien den Rücken: Propst Schmidt treffe keine Entscheidung eigenmächtig, sondern zusammen mit den Gremien der Pfarrei, betonen einige deren Mitglieder, die sich auch gegen die Behauptung wehren, sie seien nur „Ja-Sager“ im Dienste des Propsts. 


Karl Mittweg ist verstorben

Ein Leben im Dienst der Freiwilligen Feuerwehr Werden-Heidhausen führte Karl Mittweg: Auch die Werdener Nachrichten belieferte er als Pressewart über Jahrzehnte mit aktuellen Berichten über die Einsätze der ehrenamtlichen Feuerlöscher. Am 24. Mai ist Karl Mittweg verstorben: Er wurde 96 Jahre alt 


Abstimmen bei unserer Frage der Woche: 
Haben Sie vor, das 9-Euro-Ticket zu nutzen?