25 Apr

Die Werdener Nachrichten, Ausgabe 17/2024

Denkmalschutz für Gründerzeithaus soll kommen

Das gut 120 Jahre alte, aus der Gründerzeit stammende Haus an der Propsteistraße 39 steht kurz davor, unter Denkmalschutz gestellt zu werden: Am kommenden Dienstag kann die Bezirksvertretung IX (Werden/Kettwig/Bredeney) in ihrer Sitzung, die um 16 Uhr im Kettwiger Rathaus beginnt, den entsprechenden Beschluss fassen. Bei vielen Werdenern, die sich für den Erhalt des Hauses eingesetzt hatten, dürften dann die Korken knallen, dem Eigentümer dagegen würden mit der Entscheidung pro Denkmalschutz für die künftige Nutzung des Baus enge Grenzen Grenzen gesetzt: Ursprünglich hatte dieser das Haus abreißen und durch einen Neubau für ein soziales Wohnprojekt ersetzen wollen.


Spielplätze in Werden unter der Lupe

Mit dem Frühlingsbeginn rückt für viele Familien in Werden das Spielen im Freien wieder in den Fokus. Das konnte man an den wenigen Sonnentagen bereits beobachten. Die Werdener Nachrichten erkundigen sich daher zum Saisonstart nach dem Zustand der von Grün und Gruga betreuten Spielplätze. Besonders das gesperrte Rutschenhäuschen auf dem Brehm interessierte hierbei – und die Kosten für den Spielplatz Lürsweg.


Vogelexpertin im Bürgermeisterhaus

Haubentaucher, Blessrallen, Teichrallen undnich mehr gefiederte Freunde: In Werden sind einige Vogelarten heimisch und fühlen sich hier offenbar wohl, stellte der Vortrag der Biologin Kathrin Januschke in der neuen Vortragsreihe „Natur im Blickfeld“ des Bürgermeisterhaus-Vereins die heimische Vogelwelt in den hiesigen „vielfältigen Lebensräumen“ vor.

Haubentaucher

Rotdrossel


Alfried und Bruder Claus von Bohlen und Halbach
(1911 Jacob Hilsdorf Bingen © Historisches Archiv Krupp)

Essener Industriellenfamilie im Bild

Von kaum einer Industriellenfamilie sind so viele Fotografien erhalten wie von den Krupps. Schon Mitte des 19. Jahrhundert entdeckte die Essener Familie die Fotografie für sich. Und wie auch heute waren schon damals Kinder beliebte Motive. Margarethe Krupp begann bereits 1890, ihre Töchter Bertha und Barbara beim Heranwachsen fotografisch zu begleiten. Später waren es vor allem professionelle Fotografen, die die Krupp-Sprösslinge im Bild festhielten.

Abstimmen bei unserer Frage der Woche:
Können Sie sich vorstellen, in einem Denkmal zu leben?

18 Apr

Die Werdener Nachrichten, Ausgabe 16/2024

Zweite Fahrraddemo für eine klimagerechte Altstadt

Zur Raddemo, zu der die Initiative „Klimagerecht mobil Werden“ am Samstag aufgerufen hatte, fanden sich circa 80 Menschen ein. Zwei Mal ging es durch Werden mit Start an den Werdener Wiesen. In jeder Linkskurve sollte einmal geklingelt werden, damit der von der Polizei gesicherte Zug nicht nur gesehen, sondern auch gehört würde. Pappschilder an den Rädern verdeutlichten das Anliegen.


Stadt will neue Feuerwache im Landschaftsschutzgebiet bauen

„Hat denn Landschaftsschutz gar keine Bedeutung mehr?“ „Es ist fragwürdig, kritische Infrastruktur wie eine Feuerwache, in einem ausgewiesenen und bekanntem Überflutungsgebiet bei Hochwasser zu planen.“ Die Pläne der Stadt Essen, das bisher landwirtschaftlich genutzte Gelände an der Ruhrtalstraße 118 zu kaufen, um dort eine Berufsfeuerwehrwache zu errichten, haben viel Kritik auf sich gezogen. Anwohner und Naturschützer bemängeln, dass die Stadt Essen keinen alternativen Standort in Erwägung zieht. Doch dort versichert man, genau geprüft zu haben.


Die Theodor-Fliedner-Schule sucht dringend Mitglieder und Spender für den Förderverein

An den beiden Standorten in Fischlaken und in der Lübecker Straße im Essener Westen Kinder werden aus ganz Essen unterrichtet, und in der Elternschaft besteht oft nicht das Vermögen, die Verbindlichkeit von zehn Euro jährlichen Mindestbeitrag einzugehen. Doch der Zulauf nach der Einführung der Inklusion wächst – anders als erwartet – beständig.


Vorfreude beim GC Essen-Heidhausen

In Essen gibt es nicht viele Sportarten mit Mannschaften in der 1. Bundesliga. Die Golfer des GC Essen-Heidhausen haben 2023 den lang ersehnten Aufstieg geschafft und treten somit in diesem Jahr in der Beletage des deutschen Mannschaftsgolfs an. Die Vorfreude auf die neue Saison in der Deutschen Golf Liga ist am höchsten Punkt der Stadt Essen entsprechend groß.


Tag der Steiger lud Groß und Klein zur Wanderung ein

Julius Hölscher ist bester Laune: „Es ist das zweite schöne Wochenende in diesem Jahr. Das erste haben wir noch im Garten verbracht – heute geht’s mit Freunden und Familie raus.“ Der Tag der Steige, den die Essener Marketing Gesellschaft (EMG) am vergangenen Samstag rund um den Baldeneysteig veranstaltet hat, hat auch für die Hölschers den passenden Rahmen für eine kleine Wanderung geboten. Am Werdener Ruhrufer ist der Startpunkt, hier lassen sie sich am „Stempel-Stand“ mit Karte und allen notwendigen Infos versorgen – und schon kann es losgehen auf der Familienroute. „Am Ende kann man sich schön belohnen mit Bier und Eis“, grinst Hölscher.


Abstimmen bei unserer Frage der Woche:
An der Ruhrtalstraße soll eine neue Feuerwehrwache entstehen – auf einem Landschaftsschutzgebiet. Eine gute Idee?

11 Apr

Die Werdener Nachrichten, Ausgabe 15/2024

Die „Außerdienststellung“ der Kirche Christi Himmelfahrt rückt näher

Am Pfingstsonntag, 19. Mai, 11.30 Uhr wird der letzte Gottesdienst dort stattfinden. Propst Jürgen Schmidt räumt ein, bei dem Gedanken daran werde es ihm mulmig: „Ich habe noch nie eine Kirche schließen müssen“, sagt er am Mittwochabend im großen Gemeindesaal der Jonagemeinde. Dort stellte die zuständige Projektgruppe des Pfarrei-Entwicklungsprozesses von St. Ludgerus zusammen mit Vertretern der Jonagemeinde die künftigen Schritte vor auf dem Weg zur „ökumenischen Wohngemeinschaft“ – sprich der gemeinsamen Nutzung der Jona-Räumlichkeiten von der evangelischen und katholischen Gemeinde in Heidhausen und Fischlaken.


Noch geht es weiter in St. Kamillus

Weiterhin sollen die Vorabendmessen gefeiert werden. Gemeinsam mit der Filipino-Gemeinde wird am ersten und dritten Sonntag um 15.30 Uhr Gottesdienst und Beisammensein gefeiert. Das Gemeindezentrum wird ebenfalls vorerst noch zur Verfügung stehen. Mit der Kollekte werden Blumen und Kerzen für die Kirche gekauft. Derzeit ist die bauliche Substanz noch sicher. Doch es gibt immense Sorgen, auch wenn sie mit einem Lächeln getragen werden.


Foto: Heike Kandalowski

Theater- und Kulturprojekte im Maschinenhaus

Im idyllischen Fischlaken ist Fabian Sattler zuhause – doch seine zweite Heimat ist am anderen Ende der Stadt, in Altenessen, das vielen als Problemstadtteil gilt: Als Vorstandsmitglied des Maschinenhaues Essen hat er dort wesentlich dazu beigetragen, dass aus dem Industriegebäude, das einst zur ab 1855 errichteten Schachtanlage Carl gehörte, ein Ort für kreative und spannende Theaterprojekte geworden ist. „Theater sollte ein Ort sein, der sich dem Publikum zuwendet“, ist der 45-Jährige überzeugt. Aber das heißt nicht, dass von Bühnen lediglich leichte Berieselung ausgehen sollte. „Theater muss den Glauben wecken können, dass man im Positiven etwas verändern kann.“


Kinder- und Jugendtag der Schachfreunde im Jubb

Auf 20 Schachbrettern waren die Figuren aufgestellt und warteten auf den Beginn der Züge bis zum Schachmatt. „Dann ist der König tot“, fasste der Schachgroßmeister Sebastian Siebrecht beim Kinder- und Jugendtag des Vereins „Schachfreude Werden“ im Jugend- und Bürgerbegegnungszentrum Jubb Werden einen Spielablauf zusammen. Bis es zu diesen Spielzügen kam, lauschten die ganz jungen Freunde des königlichen Spiels aufmerksam den Berichten des Gastes. Siebrecht war auf Einladung der „Schachfreunde Werden 1924/80“ anlässlich des Jubiläums ihres 100-jährigen Vereinsbestehens.


Foto: Ralf Schultheiß (EMG)

„Tag der Steige“ ist das Wander-Event für Jedermann

Als „deutschlandweit einzigartiges touristisches Pfund“ der Stadt Essen im Bereich Wandern bezeichnet die Essener Marketing Gesellschaft (EMG) die Wandersteige, zu denen der Baldeneysteig und der Ketwiger Steig gehören, die beide durch Werdener Gebiet führen. An diesem Samstag, 13. April, veranstaltet die EMG nun folgerichtig mit dem „Tag der Steige“ das erste große Wander-Event für Jedermann.


Abstimmen bei unserer Frage der Woche:
Bei Jona agieren künftig Evangelische und Katholische Gemeinde unter einem Dach. Kann das gutgehen?

04 Apr

Die Werdener Nachrichten, Ausgabe 14/2024

Letzte Osternacht bei Christi Himmelfahrt – Wehmut und Hoffnung bleiben

Zum letzten Mal trafen sich die Fischlaker und Heidhauser Katholiken am Karsamstag, um in der Christi Himmelfahrt Kirche die Osternacht zu feiern – und sich zu erinnern: Vor zehn Jahren kam ein Team von Gemeindemitgliedern zusammen, um unter dem Stichwort „Ostern neu erlebt“ die altvertraute Liturgie durch eigene Texte, Bilder, Szenische Darstellungen und nicht zuletzt durch neuere Musik zu beleben. Hinzu kam die kunstvolle Ausleuchtung der Kirche, die zu einer ganz besonderen Atmosphäre führte.


SPD will das Zusammenleben in Vielfalt fördern – Antrag in der Bezirksvertretung

„Zusammenleben in Vielfalt“ will die SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung IX (Werden/Kettwig/Bredeney) fördern – und diesen Themenkomplex zum Schwerpunkt für das Gremium im laufenden Jahr machen. Die Sozialdemokraten wollen vor allem Projekte finanziell unterstützen, die die Demokratie stärken. Eigentlich stand der Antrag bereits in der März-Sitzung auf der Tagesordnung – doch Schwarz-Gelb sah Beratungsbedarf.


Abfalltonnen mit Solaranlage am Kamillusweg

„Platz ist auf der kleinsten Hütte“, dachten sich Ralf Köpke und Walburga Fleischer, als sie die vier Wertstoff- und Abfalltonnen vor ihrem Haus am Kamillusweg in Heidhausen neu einfassen wollten. In Werden fanden beide einen Schreiner, der ihnen dafür eine Holzbox lieferte. Das Besondere an dieser Konstruktion: Oben drauf befindet sich eine schlüsselfertige Steckersolar-Anlage, die ein Fachbetrieb aus Kamen installiert hat. Die Leistung der beiden Module liegt zusammen bei 0,8 Kilowatt. Und noch eine Zahl: An den ersten sonnigen Tagen im März erzeugte das kleine Solarkraftwerk bereits immerhin bis zu drei Kilowattstunden.


Wie läuft das mit Bus und Bahn? – Sicher mit den Öffentlichen im reifen Alter

Doris Keller gibt unumwunden zu: „Ich fahre wirklich gerne Auto und bin eine gute Fahrerin. Doch zum Beispiel in Rüttenscheid findet man keinen Parkplatz. Also fahre ich da mit Bus und Bahn hin. Doch an der U-Bahn-Station Rüttenscheid ist oft der Aufzug kaputt. Und die Rolltreppe hoch traue ich mich nicht mit meinem Rollator.“ Wer ins reife Alter kommt und zukünftig, auch aus ökologischen Gründen, das eigene Auto häufiger oder sogar für immer stehen lassen möchte, dem stellen sich etliche Fragen: Wie läuft das mit Bus und Bahn? Wie steige ich sicher ein und wieder aus? Welche Tücken haben automatische Türen? Wo bekomme ich Tickets? Sind die schon entwertet oder was? Und schließlich: Was hat das mit dem geheimnisvollen blauen Knopf auf sich?


Nun auch digital: Dose aus Elfenbein in Werdener Schatzkammer – Älteste Darstellung der Weihnachtsgeschichte in Deutschland

Sie ist eine kleine Sensation: die Dose aus Elfenbein, die die Schatzkammer Werden stolz ihr Eigen nennt. Das hat viele Gründe: Ihresgleichen gibt es nur circa 70 Stück. Das Material ist aus den oberen Stoßzähnen eines Elefanten gefertigt, die innen hohl sind. Ihre geschätzte Fertigung fand im 5. Jahrhundert statt. Das laufende Relief zeigt die Geburt Jesu und die Verkündigung bei den Hirten. Diese Szenen gelten als die älteste Darstellung der Weihnachtsgeschichte in Deutschland. Ihre Nieten sind vergoldet, und sie misst zarte 12,5 Zentimeter im Durchmesser und 10,4 Zentimeter in der Höhe. Bisher konnte der Besucher nur um sie herum gehen – nun wurde sie in Zusammenarbeit mit dem Geschichts- und Kulturvereins Werden und durch Niklas Hlawatsch digital in Szene gesetzt – und jeder kann sie quasi in die Hand nehmen und drehen und wenden.


Jugendfußball – SC Werden-Heidhausen trumpft in der Sonne Spaniens auf

Das internationale Jugendfußballturnier um die 34. Trofeo Mediterráneo war ein grandioses Erlebnis. Es gab unglaubliche Ergebnisse zu beklatschen, mehrere Tore des Monats, überzeugende Mannschaftsleistungen und sofort wieder dieses unbeschreibliche „Wir-Gefühl“ einer eingeschworenen Gemeinschaft. Diesmal waren 109 Jugendliche und 24 Betreuer mit dem SC Werden-Heidhausen unterwegs. Seit 1989 reisen SC-Mannschaften zu Ostern in die Sonne Spaniens und nehmen dort an internationalen Turnieren teil. Erstmals konnte ein SC-Team den ganz großen Siegerpokal holen.


Abstimmen bei unserer Frage der Woche:
Glauben Sie, dass mehr Geld in Projekte für politische Bildung investiert werden sollte?

27 Mrz

Die Werdener Nachrichten, Ausgabe 13/2024

Mit gefärbten hartgekochten Eiern beschenkte Beatrice Cloidt bei nass-kaltem Wetter die circa 250 Kinder, die mit ihren Eltern den Weg in den Heissiwald zur Rabenwiese fanden. Beim Quiz staunten vor allem die Erwachsenen, was Kinder alles wissen, auch wenn sie erst vier Jahre alt sind. Die rollende Waldschule machte die Erfahrung, das Kinder ganz offen auf die Präparate reagieren, während Erwachsene ihre Vorbehalte haben. Zahlreiche Füchse und Rehe leben auf Essener Gebiet, dazu auch etliche Waschbären.


Verwaltung verortet Platz der Feintuchwerke in Kettwig – Sachstandsbericht zu Radentscheid löst Kopfschütteln aus

„Ich habe schon zu Beginn der Legislaturperiode gesagt, dass diese Bezirksvertretung den Baubeginn des Radwegs von Werden nach Velbert nicht mehr erleben wird.“ Mit dem neuen Papier, in dem die Verwaltung auf die Wünsche der Bezirksvertretungen zum Thema Radentscheids reagiert, fühlt sich Hanslothar Kranz bestätigt, verrät das CDU-Urgestein am Rande der vergangenen Sitzung der Bezirksvertretung im Kettwiger Rathaus. Was die Verwaltung darin auf die bisherige Kritik der Bezirksvertreter antwortet, löst bei eben denen erstaunte Gesichter aus – allerdings nicht aus positiven Gründen. Denn der Bericht gleicht aus Sicht der Bezirksvertreter einer Posse.


Gemüse direkt aus der Solidargemeinschaft – Farm „Evergreen“ im Tannenbusch

Rebekka Tschech und Jonathan Schutty betreiben die „Evergreen“ Farm im Tannenbusch in Heidhausen. Hintergrund dieser Farm ist eine Solidargemeinschaft von Menschen. Diese wollen wissen, wo ihr Gemüse wächst, wer es anbaut, wie es versorgt wird. Ein Plus sind die kurzen Lieferwege, die es ermöglichen, Gemüse direkt zu vermarkten ohne es lange zu lagern. Fast tagesfrisch geerntet holt man es freitags ab. Wer Lust darauf hat, kann mitarbeiten.


Grabungen an der Alteburg – Essener Stadtarchäologe sucht alltägliche Fundstücke

Schon zu Schulzeiten hat Sebastian Senczek sich für Geschichte interessiert. Aber: „Mich hat an der Geschichtsschreibung immer gestört, dass sie meist auf Adelige fokussiert ist. Einfache Leute kommen kaum vor.“ Vielleicht ist das ein Grund, warum er sich entschloss, Archäologe zu werden: „Da findet man Dinge aus dem Alltag.“ Und so freut er sich auch in seiner Funktion als Essener Stadtarchäologe, wenn er bei Grabungen etwa auf Keramikscherben stößt, die etwas vom früheren Leben erzählen. Auch bei Grabungen an der Alteburg hoffte er, auf solche Fundstücke zu stoßen, die mehr über die Geschichte der größten Burganlage Essens, und der Menschen, die dort lebten und arbeiteten, verraten.


Abstimmen bei unserer Frage der Woche:
Der Radweg entlang der B 224 nach Velbert lässt auf sich warten. Braucht es ihn überhaupt?