26 Juni

Die Werdener Nachrichten, Ausgabe 26/2025: Quartiersbusse, Mariengrotte, Kunst und ein Jubiläum

Rückschritt bei den Quartiersbussen

Durch die Quartiersbusse sollte der öffentliche Nahverkehr vor allem in Werden-Land gehörig Fahrt aufnehmen. Doch nun muss die Ruhrbahn in Hinblick auf die Fahrgastzahlen eingestehen: „Die im Verkehrskonzept erhoffte Steigerung im öffentlichen Nahverkehr ist nicht eingetreten.“ So formulierte es Susanne Köster, Leiterin Verkehrsplanung bei der Ruhrbahn, am Dienstagnachmittag während der Sitzung der Bezirksvertretung im Kettwiger Rathaus. Zum kommenden Fahrplanwechsel will die Ruhrbahn daher die Takte der Quartiersbusse gehörig eindampfen. Vor allem Fahrgäste südlich der Altstadt, etwa in der Wohnsiedlung Grüne Harfe, sollen mit deutlich weniger Fahrten der Kleinbusse auskommen müssen. Die Politiker im Stadtteil wollen das nicht hinnehmen.


Mariengrotte mutwillig beschädigt

Heinrich Busche macht aus seiner Enttäuschung keinen Hehl: „Dass man sich an sowas vergreift. Wenn es nur irgendeine Figur wäre, okay. Aber es ist die Mutter Gottes, die hier zerbrochen vor uns liegt.“ Das schmerze: „So katholisch bin ich schon noch.“ Warum geht es? Nicht viele Werdener mögen die „Mariengrotte“ im Park an der Franzenshöhe kennen. Die Grotte selbst ist Anlaufstelle für Gläubige, die ihrer Marienverehrung Ausdruck verleihen und beten wollen. Versteckt gelegen zwischen den beiden seit kurzem denkmalgeschützten Gärten, dem japanischen Garten mit einer Kaskade und dem „Teehaus“ sowie dem Pergola-Garten mit dem längst zugeschütteten, ursprünglich sogar beheizten Schwimmbecken.


Ein Löwe kehrt heim

„Was für ein Wahnsinn – da steht alles voll mit Löwen.“ Johannes Brus erinnert sich noch an die Kunstbiennale 2019 in Venedig. Der in Werden lebende Bildhauer durfte auch eine seiner Skulpturen in einer Galerie direkt am berühmten Markusplatz präsentieren – natürlich eine Löwenskulptur. Dort hätte man den Brus‘schen Löwen gerne behalten: „Aber die wollten den geschenkt“, berichtet der gebürtige Gelsenkirchener. Nichts da, sagte sich der Künstler aus dem Ruhrgebiet – und packte seinen Löwen wieder ein. Dieser bekommt nun einen neuen Liegeplatz: In einer gemeinsamen Initiative holen der Werdener Bürger- und Heimatverein sowie der Geschichts- und Kulturverein Werden das königliche Kunstwerk nach Werden, wo er direkt vor der Luciuskirche zum Ruhen kommen soll: Am 5. Juli, 12 Uhr, wird der „Werdener Löwe“ an seinem neuen Standort feierlich enthüllt.


Werdener Markt mit Apotheke anno 1876

450 Jahre Apothekertradition in Werden

Eines der bekanntesten Häuser des uralten Abteistädtchens ist sicherlich das der Hirschapotheke am Werdener Markt 3. Es steht sinnbildlich für eine lange berufliche Tradition und wurde 1824 von Franz Wilhelm Enshoff erbaut: einem Apotheker.

Dr. Anke Hemmerle-Kock und Dr. Edith Tekolf vor der Hirsch Apotheke

Der früheste dieses Berufsstandes in Werden war ein „Johann Apotecker“, dessen Name in einer Urkunde von 1575 auftaucht. Also vor genau 450 Jahren. Mehr als genug Grund, dieses Jubiläum kräftig zu feiern, fand seine Nach-Nach-Nach-…-folgerin Dr. Anke Hemmerle-Kock. Da sie auch um das Besondere des denkmalgeschützten Hauses wusste, steckte die Apothekerin die Köpfe zusammen mit Mine Weber, deren Urgroßvater das Haus kaufte, und der Heimatforscherin Dr. Edith Tekolf.


Abschied vom Schwimmmeister der Herzen

Das Werdener Stadtbad war für den „Schwimmmeister der Herzen“ zumindest sein zweites Zuhause.

Doch nun geht Michael Niehaus in Rente und wird fehlen. Wenn er zuletzt in Gesprächen so ganz nebenbei bemerkte, im Sommer sei Schluss für ihn in seinem „Wohnzimmer“, wollte das so recht keiner glauben. Zu sehr hatte Niehaus diesem Ort der Begegnung seinen Stempel aufgedrückt.

Doch es stimmt: Nach beeindruckenden 47 Jahren im Dienst für die Stadt Essen verabschiedet sich der städtische Schwimmmeister des am 24. März 1971 eröffneten Hallenbades nun in den wohlverdienten Ruhestand.

Michael Niehaus und Jörg Ladage im Werdener Schwimmbad

Auszeichnung für das „Gutes Klima Festival“

Das „Gutes Klima Festival“ erhielt den Regenbogenpreis Grünen Fraktion des Landschaftsverbands Rheinland. Rolf Fliß, Vorsitzender des Umweltausschusses der Landschaftsversammlung Rheinland und dritter stellvertretender Bürgermeister der Stadt Essen, überreichte die Auszeichnung. Das Essener Festival für Nachhaltigkeit und Klimaschutz, das am Samstag 28. Juni auf dem Gelände der Zeche Carl in Altenessen stattfindet, konnte sich gegen viele andere Mitbewerber für den Preis durchsetzen. Mit großer Freude und Dankbarkeit hat Christiane Gregor, Mit-Initiatorin des Festivals 2021, den Regenbogenpreis entgegengenommen. In ihrer Dankesrede betonte die Werdenerin, dass hinter dem Erfolg eine Vielzahl von Menschen stehen, die gemeinsam an einem Strang ziehen. „Das ist heute hier nur eine kleine Auswahl der Aktiven, weil ein Festival in dieser Größenordnung nicht mit einem Handvoll Leute mehr zu stemmen ist“, sagte sie.


Fronleichnamsfest auf der Brehminsel

„Miteinander“ war der leitende Gedanke des Fronleichnamsfests der Pfarrgemeinde St. Ludgerus Werden auf der Brehminsel. Dieser beliebte Ort des Zusammenkommens, der Entspannung und Erholung bot sich nicht nur wegen des Schattens unter den mächtigen Bäumen für die Messfeier an diesem sommerlichen Tag an, sondern er enthielt auch eine Verbindung zum Leitwort des Heiligen Jahres „Pilger der Hoffnung“.