Die Werdener Nachrichten, Ausgabe 38/2025: Kommunalwahl, Forensik-Pläne, Traditionskneipe und Vereinsleben

AfD legt zu – CDU behauptet Führungsrolle
Die AfD gehört zu den großen Gewinnern der Kommunalwahl 2025 in NRW, und auch in Essen legt die vom Verfassungsschutz inzwischen als gesichert Rechtsextrem eingestufte Partei kräftig zu. In der Bezirksvertretung IX gewinnt sie einen zusätzlichen Sitz. Doch immerhin: Werden gehört zu den drei Stadtteilen, in dem die Rechtsextremisten auf Ratsebene am schwächsten abschneiden.
Die CDU kann trotz leichter Verluste ihre Führungsrolle behaupten. Der neue Kandidat der CDU Werden hat seine Feuertaufe bestanden: Plarent Kazani gewinnt das Werdener Direktmandat deutlich und vertritt den Stadtteil von nun an im Rat. Auch die CDU-Männer Yannick Lubisch und Ulrich Beul verteidigen ihre Mandate.
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Buntere Bezirksvertretung IX
„Die Bezirksvertretung ist bunter geworden“, stellt Bezirksbürgermeisterin Gabriele Kipphardt mit Blick auf die Kommunalwahlergebnisse fest: Denn neben CDU, SPD und Grüne, die leichte Verluste hinnehmen müssen und damit jeweils einen Sitz im Gremium verlieren, ziehen Die Linke und das Essener Bürgerbündnis – Freie Wähler (EBB-FW) neu in die Bezirksvertretung IX (Werden/Kettwig/Bredeney) mit je einem Kandidaten ein.
Die FDP hält ihren Sitz, die AfD kann einen hinzugewinnen. „Das macht die Arbeit nicht leichter“, blickt Kipphardt in die Zukunft des Gremiums, „nicht für die CDU-Mitglieder, aber auch nicht für alle anderen Bezirksvertreter.“

Streit um Forensik-Standort in Heidhausen
Nachdem die Unruhe vor Ort zu groß geworden war, wurde der Planungsbeirat zum Bauvorhaben einer Forensik in Heidhausen informiert über den neuesten Planungsstand. In nichtöffentlicher Sitzung. Das Projekt einer Maßregelvollzugsklinik findet immer mehr Gegner im Stadtteil.
Offenbar waren viele Anwohner der Überzeugung, dass nur die Räume der 2014 geschlossenen LVR-Fachklinik für Psychiatrie und Psychotherapie mit 82 Betten benötigt würden. Nun hat auch Oberbürgermeister Thomas Kufen auf die Kritik der Anwohner reagiert: „Die Größe des Baukomplexes bewegt sich auch mit den zusätzlich vorgesehenen Einrichtungen wie Grün- und Sportanlagen sowie Parkplätze vollständig innerhalb der Flächen des gültigen Bebauungsplans für das ehemalige Klinikgelände“, antwortet er der Initiative auf deren Eingabe.
Abschied von den „Tuchmacher Stuben“
Hätte es die Werks und ihre „Tuchmacher Stuben“ nicht schon gegeben, man hätte sie erfinden müssen. Gutbürgerlich und bodenständig. Handfest und schlagfertig. Doch am 29. September wird in einer der letzten Werdener Traditions-Pinten nicht nur das Stauder in Strömen fließen, sondern bestimmt auch die eine oder andere Träne vergossen.
Denn das Undenkbare geschieht: Das Traumpaar der „Tuchmacher Stuben“ befindet sich auf „Abschiedstour“. Zwei gastronomische Legenden sagen nach 40 Jahren als Gastgeber leise Servus.

SC Werden-Heidhausen mit Fußball-Drama
Der SC Werden-Heidhausen sorgte für Puls bei seinen Fans. Ein deutlicher Vorsprung konnte nicht ins Ziel gerettet werden: Eine gute Viertelstunde vor dem Ende führten die Gastgeber mit 5:1 Toren. Um sich letztlich noch in der Nachspielzeit das 5:5 zu fangen.
Die Damen verloren erneut höchst unglücklich, während die „Bierte“ kampflosen Sieg und unglückliche Niederlage vorzuweisen hatte. Die Zwote und die „Dreite“ sind weiterhin verlustpunktfrei.
Förderverein des Gymnasiums Werden wirbt um Mitglieder
Aktuell hat der 1951 gegründete Förderverein des Gymnasiums Werden 400 Mitglieder. Da ist bei über 1000 Schülern deutlich Luft nach oben, meint der neue Vorsitzende Christian Keller. Dazu nicken Schatzmeister Armin Schmid und Schriftführerin Dr. Bozena Pach nicht nur, sie traten auch an, um die Werbetrommel zu rühren.