09 Nov

Die Werdener Nachrichten, Ausgabe 45/2023

Antisemitismus entgegentreten – Gymnasien erinnern an Reichspogromnacht

Bevor er an die Reichspogromnacht am 9. November 1938 erinnerte, blickte Dominik Krister gestern Morgen auf den Terroranschlag der Hamas in Israel Anfang Oktober, der zur Gegenreaktion im Gazastreifen geführt hat, wodurch sich „ein regelrechter Krieg“ entwickelt habe. „Die Menschen in Israel und im Gazastreifen haben Angst“, stellt der Rektor des Rektor des Gymnasiums Werdens fest. Doch auch hier lebende Menschen jüdischen Glaubens hätten Angst vor dem, was als Antisemitismus bezeichnet wird und schlicht Hass auf Juden meint. „Und dieser Antisemitismus zeigt gerade wieder sein hässliches Angesicht, vor allem auch bei uns in Deutschland.“ 


Christi-Himmelfahrt geht zu Pfingsten „außer Dienst“ – Domstuben sollen pastorales Zentrum für Versammlungen werden

Circa 200 Menschen folgten der Einladung der Propsteipfarrei St. Ludgerus ins Mariengymnasium, um zu erfahren, was die Steuerungsgruppe zum Pfarrentwicklungsprozess der Gemeinden konkret angehen wird: Kirchenschließungen in Werden- Land stehen unmittelbar bevor. Dabei wurde als erstes die Ökumene in Fischlaken und Heidhausen aus den Gemeinden Jona und Christi-Himmelfahrt genannt. Der „Umzug in die ökumenische Wohngemeinschaft Jonakirche“ der zu Pfingsten stattfinden soll, ist in einer Rahmenvereinbarung seit drei Jahren begründet. Die Außerdienststellung der Christi-Himmelfahrt- Kirche in Fischlaken betreffe nicht die Gemeinderäume, die einstweilen weiter genutzt werden können. Die Kirche in Kamillus habe man bereits vor einigen Wochen gekündigt. Die Kamillianer sagten zu, dennoch die Vorabendmesse zu halten, sowie ihnen das möglich sei. 


Die Verkehrswende ist in Werden ein heiß diskutiertes Thema

Dass die Altstadt fahrradfreundlicher werden soll, darüber sind sich fast alle politischen Fraktionen und Vertreter einig. Und wenn es über das „Wie“ noch Dissens. Dass mehr Radständer her müssen und es auch geeignete Abstellflächen für Lastenräder und E-Bikes geben muss, da sind sich alle einig – wenn dafür kein Autoparkplatz wegfällt, mahnen alle außer den Grünen. Als gute Idee empfanden es alle politischen Fraktionen und Vertreter der Bezirksvertretung IX, abschließbare Radboxen auf dem Platz der Feintuchwerke aufzustellen. Doch die Verwaltung teilt die Begeisterung für diesen Vorschlag nicht: zu weit weg, urteilt Tim Städele, beim Amt für Straßen und Verkehr zuständig für Fahrradabstellanlagen. 
„Signum“ steht vertikal auf dem Haus, in dem Hannelore Landrock-Schumann wohnt. Dahinter und um dessen Mauern schmiegt sich ein Garten, der den Besucher wie eine Reihe sich öffnender Zaubernüssen beim Beschreiten der Wege umfängt, während man die märchenhafte, erzählende Atmosphäre als unaufdringlich und geschützt empfindet. In der Steinbeck 47 inszeniert die Künstlerin auch alljährlich ein in die Nacht leuchtendes Kunstwerk – an dem der Martinszug vorbeizieht. 


Abstimmen bei unserer Frage der Woche. 
Die Evangelische Jonakirche in Heidhausen öffnet sich künftig auch Katholiken, die Kirche Christi Himmelfahrt schließt – richtige Entscheidung? 

12 Okt

Die Werdener Nachrichten, Ausgabe 41/2023

In eigener Sache: 75 Jahre Werdener Nachrichten!

Darf man sich eigentlich selbst zum Geburtstag gratulieren? Na, wir machen das jetzt einfach mal: Herzlichen Glückwunsch, Werdener Nachrichten! 75 Jahre alt ist die Grande Dame des Lokaljournalismus jung – jedenfalls, wenn man das Datum ihrer „Wiedergeburt“ als Geburtstag nimmt: Am 8. Oktober 1948 wagte der Werdener Ernst Möller den Neuanfang, nachdem die Nationalsozialisten ihren Vorgänger „Werdener Zeitung“ zunächst gleichgeschaltet hatten um sie dann 1941 ganz einzustellen. 
Der Neuanfang sieben Jahre später ebnete den Weg für die Zeitung, wie sie noch heute existiert: den Blick voll aufs Lokale gerichtet, auf das Geschehen vor der Haustür – eben auf das, was die Menschen in Werden Stadt und Land bewegt. 
Und das ist auch noch heute, 75 Jahre später, unser Anspruch: Sie, liebe Leserinnen und Leser, mit Geschichten zu informieren und zu unterhalten, die nah an den Menschen sind, sauber recherchiert und mit Pfiff gewürzt. 
Wir hoffen, dass Sie uns mit Ihrer Treue und Lust am Zeitungslesen dabei weiterhin unterstützen – auf die nächsten 75 Jahre!

– Ihre WN-Redaktion 


Stadt distanziert sich und lässt „Kardinal Hengsbach“ überkleben

Mit Klebestreifen verdeckt wurde der „Kardinal Hengsbach“ vom – bislang – gleichnamigen Haus. Auch die Wegweiser zum einstigen Priesterseminar, das das Bistum zuletzt als Tagungsstätte nutzte, hat die Stadt überkleben lassen. Damit distanziert sich die Stadt weiter vom Ruhrbistums-Gründer, nachdem das Bistum selbst schwere Missbrauchsvorwürfe gegen Hengsbach publik gemacht hatte. Das Gebäude ist längst in Privatbesitz, wird momentan von der Stadt Essen als Flüchtlingsunterkunft gemietet. Weitere Zukunft: unklar. 


„Der Nahe Osten wird nie wieder derselbe sein.“

Michal Geismann ist überzeugt: Mit dem Angriff der Hamas hat sich die Welt grundlegend verändert. Die 74-Jährige ist in Israel zuhause, lebt aber auch in Werden. Während des Angriffs war sie gerade auf dem Weg zur Synagoge. Nun will sie so schnell wie möglich wieder zurück nach Israel. Ständig piept bei „Miki“, wie sie genannt wird, ihr Handy. Es sind Nachrichten von Freunden, von der in Israel. „Fast jeder hat jemanden verloren durch den Angriff“, sagt sie. Sie berichtet von schrecklichen Fotos, die manchmal sogar mehr von Grausamkeit der Hamas zeigen als das Maß, das die Zensur erlaubt. Sie berichtet von Massakern, bei denen Soldaten Israelis die Gesichter weggeschossen haben. Von Babys, die von feindlichen Kämpfern geschändet worden seien. 


Werdenerin Henrike Galla hat Ideen für den Sportplatz am Volkswald

Einen Park, in dem sich junge Biker so richtig austoben können: So etwas vermisst die Werdenerin Henrike Galla im Esser Süden. Sogenannte „Dirtparks“ sind hügelige Parcours, die das Radfahren als Trainingsstrecken mit Kurven, Hügeln und Sprungschanzen attraktiv gestalten. Essen sei generell nur dürftig mit frei zugänglichen sportlichen Attraktionen dieser Art ausgestattet, bemängelt sie. Der ehemalige Sportplatz Am Volkswald scheint ihr ideal dafür zu sein. 


Über die Traditionskneipe „Zum Schwarzen“

In der Heidhauser Gaststätte „Zum Schwarzen“ scheint die Zeit stillzustehen. Sie ist eine der wenigen verbliebenen Traditionskneipen, die noch heute ihre urige Atmosphäre bewahren. Doch der erste Eindruck kann trügen. „In ihrer über 100-jährigen Geschichte hat sich in diesem Haus so einiges verändert, ganz wie in unserer Familie“, bemerkt Arno Schmitt


Schwerer Verkehrsunfall in Werden

Am frühen Donnerstagmorgen wurde die Feuerwehr Essen zu einem schweren Verkehrsunfall nach Werden alarmiert.  Dort war es auf der Propsteistraße unmittelbar vor dem vor Ort ansässigen St. Josef Krankenhaus zu einem Alleinunfall eines PKW der Marke Audi gekommen.
In dem verunfallten Fahrzeug befanden sich zum Unfallzeitpunkt drei Mitfahrende. Die beiden männlichen Personen, die das Auto gefahren haben beziehungsweise als Beifahrer mitfuhren, konnten das Fahrzeug selbstständig, jedoch schwer verletzt, verlassen. Die 21-jährige weibliche Mitfahrerin auf der Rückbank wurde durch den Unfall schwer verletzt in dem Fahrzeug eingeklemmt. Sofort wurde durch die Feuerwehr eine technische Rettung eingeleitet.


Abstimmen bei unserer Frage der Woche: 
Trauern Sie der guten, alten Kneipe hinterher?