12 Okt

Die Werdener Nachrichten, Ausgabe 41/2023

In eigener Sache: 75 Jahre Werdener Nachrichten!

Darf man sich eigentlich selbst zum Geburtstag gratulieren? Na, wir machen das jetzt einfach mal: Herzlichen Glückwunsch, Werdener Nachrichten! 75 Jahre alt ist die Grande Dame des Lokaljournalismus jung – jedenfalls, wenn man das Datum ihrer „Wiedergeburt“ als Geburtstag nimmt: Am 8. Oktober 1948 wagte der Werdener Ernst Möller den Neuanfang, nachdem die Nationalsozialisten ihren Vorgänger „Werdener Zeitung“ zunächst gleichgeschaltet hatten um sie dann 1941 ganz einzustellen. 
Der Neuanfang sieben Jahre später ebnete den Weg für die Zeitung, wie sie noch heute existiert: den Blick voll aufs Lokale gerichtet, auf das Geschehen vor der Haustür – eben auf das, was die Menschen in Werden Stadt und Land bewegt. 
Und das ist auch noch heute, 75 Jahre später, unser Anspruch: Sie, liebe Leserinnen und Leser, mit Geschichten zu informieren und zu unterhalten, die nah an den Menschen sind, sauber recherchiert und mit Pfiff gewürzt. 
Wir hoffen, dass Sie uns mit Ihrer Treue und Lust am Zeitungslesen dabei weiterhin unterstützen – auf die nächsten 75 Jahre!

– Ihre WN-Redaktion 


Stadt distanziert sich und lässt „Kardinal Hengsbach“ überkleben

Mit Klebestreifen verdeckt wurde der „Kardinal Hengsbach“ vom – bislang – gleichnamigen Haus. Auch die Wegweiser zum einstigen Priesterseminar, das das Bistum zuletzt als Tagungsstätte nutzte, hat die Stadt überkleben lassen. Damit distanziert sich die Stadt weiter vom Ruhrbistums-Gründer, nachdem das Bistum selbst schwere Missbrauchsvorwürfe gegen Hengsbach publik gemacht hatte. Das Gebäude ist längst in Privatbesitz, wird momentan von der Stadt Essen als Flüchtlingsunterkunft gemietet. Weitere Zukunft: unklar. 


„Der Nahe Osten wird nie wieder derselbe sein.“

Michal Geismann ist überzeugt: Mit dem Angriff der Hamas hat sich die Welt grundlegend verändert. Die 74-Jährige ist in Israel zuhause, lebt aber auch in Werden. Während des Angriffs war sie gerade auf dem Weg zur Synagoge. Nun will sie so schnell wie möglich wieder zurück nach Israel. Ständig piept bei „Miki“, wie sie genannt wird, ihr Handy. Es sind Nachrichten von Freunden, von der in Israel. „Fast jeder hat jemanden verloren durch den Angriff“, sagt sie. Sie berichtet von schrecklichen Fotos, die manchmal sogar mehr von Grausamkeit der Hamas zeigen als das Maß, das die Zensur erlaubt. Sie berichtet von Massakern, bei denen Soldaten Israelis die Gesichter weggeschossen haben. Von Babys, die von feindlichen Kämpfern geschändet worden seien. 


Werdenerin Henrike Galla hat Ideen für den Sportplatz am Volkswald

Einen Park, in dem sich junge Biker so richtig austoben können: So etwas vermisst die Werdenerin Henrike Galla im Esser Süden. Sogenannte „Dirtparks“ sind hügelige Parcours, die das Radfahren als Trainingsstrecken mit Kurven, Hügeln und Sprungschanzen attraktiv gestalten. Essen sei generell nur dürftig mit frei zugänglichen sportlichen Attraktionen dieser Art ausgestattet, bemängelt sie. Der ehemalige Sportplatz Am Volkswald scheint ihr ideal dafür zu sein. 


Über die Traditionskneipe „Zum Schwarzen“

In der Heidhauser Gaststätte „Zum Schwarzen“ scheint die Zeit stillzustehen. Sie ist eine der wenigen verbliebenen Traditionskneipen, die noch heute ihre urige Atmosphäre bewahren. Doch der erste Eindruck kann trügen. „In ihrer über 100-jährigen Geschichte hat sich in diesem Haus so einiges verändert, ganz wie in unserer Familie“, bemerkt Arno Schmitt


Schwerer Verkehrsunfall in Werden

Am frühen Donnerstagmorgen wurde die Feuerwehr Essen zu einem schweren Verkehrsunfall nach Werden alarmiert.  Dort war es auf der Propsteistraße unmittelbar vor dem vor Ort ansässigen St. Josef Krankenhaus zu einem Alleinunfall eines PKW der Marke Audi gekommen.
In dem verunfallten Fahrzeug befanden sich zum Unfallzeitpunkt drei Mitfahrende. Die beiden männlichen Personen, die das Auto gefahren haben beziehungsweise als Beifahrer mitfuhren, konnten das Fahrzeug selbstständig, jedoch schwer verletzt, verlassen. Die 21-jährige weibliche Mitfahrerin auf der Rückbank wurde durch den Unfall schwer verletzt in dem Fahrzeug eingeklemmt. Sofort wurde durch die Feuerwehr eine technische Rettung eingeleitet.


Abstimmen bei unserer Frage der Woche: 
Trauern Sie der guten, alten Kneipe hinterher? 

13 Okt

Die Werdener Nachrichten, Ausgabe 41/2022

Kritik an Plänen zur Verkleinerung der Wahlkreise

Vertritt künftig die Interessen Werdens in Berlin jemand aus dem Kreis Mettmann? Diese Befürchtung steht nach einem Vorschlag der Wahlkreiskommission im Raum: Um den Bundestag zu verkleinern, sollen von der kommenden Bundestagswahl im Jahr 2025 an nämlich die Wahlkreise reduziert werden – von derzeit 299 auf 280. Und um dies zu erreichen, soll der bisherige Wahlkreis 120 Essen III, der zurzeit aus den Stadtteilen des Essener Südens besteht, aufgelöst werden: Werden Stadt und Land gingen dann in einen Wahlkreis über, der bislang aus Ratingen, Velbert, Heiligenhaus und Wülfrath aus dem niederbergischen Land besteht. „Dieser Plan missachtet gewachsene Strukturen“, kritisiert der CDU-Bundestagsabgeordnete Matthias Hauer, der als direkt gewählter Kandidat für den Essener Süden von dem Vorhaben Plänen unmittelbar betroffen wäre. 


Kriegs-Flüchtlinge leben aus zwei Koffern im Kardinal-Hengsbach-Haus

Seit dem 24. Februar dieses Jahres hat sich das Leben von Halyna Sylymonka in ihrer Heimatstadt hundert Kilometer von Belarus entfernt, drastisch verändert. Die Sirene, die die ganze Nacht über heulte, war genau vor ihrem Fenster. Sie floh mit ihren Söhnen, die 12 und 14 Jahre alt sind und einem Hamster. Seit Mai ist sie Deutschland. Im Kardinal-Hengsbach-Haus wohnt sie mit den beiden und dem Nager in einem Zimmer. „Deutschland hat viel geholfen“, dankt sie. Und sagt, dass sie mit zwei Koffern in Sicherheit sei, erlebe sie jeden Tag, wenn die Flugzeuge am Himmel friedlich sind und sie nicht die Art Feuerwerk dort erlebe, wenn Raketen durch Raketenabwehr im Himmel über ihr explodieren und die Sirenen nur zum Test laufen. Im ersten Monat habe sie einfach unglaublich viel geschlafen, ohne wirklich zu realisieren, was geschehen ist. 


Viel Licht und etwas Schatten bei Werdens FußballerInnen

Der stark ersatzgeschwächte SC Werden-Heidhausen holte sich in Überruhr beim Tabellendritten drei Bigpoints. Nur drei Tage später kegelten die Löwentaler den Titelverteidiger ESC Rellinghausen aus dem Pokalwettbewerb.
Die Damen laufen zurzeit nur hinterher, ähnliches galt für die Reserve bei ihrem Auftritt in Mintard. Die Dritte holte sich einen deutlichen Auswärtssieg

Abstimmen bei unserer Frage der Woche: 
Werden Stadt und Land sollen zur Bundestagswahl 2025 dem Wahlkreis Mettmann II zugeschlagen werden – ist die Idee sinnvoll? 

13 Apr

Die Werdener Nachrichten, Ausgabe 15/2022

Kardinal-Hengsbach-Haus soll Symbolstätte werden

Der Käufer des Kardinal-Hengsbach-Hauses will die Villa Hirschland rekonstruieren: Mit der Wiederrichtung des Wohnhauses der jüdischen Bankiersfamilie, aus dem sie 1938 von den Nazis vertrieben wurde, will der Käufer, der Essener Immobilien- und Projekt-Entwickler FC Real Estate, den Ort das „als Symbolstätte der Industrialisierung und der Essener Geschichte“ beleben, heißt es in einer Mitteilung des Bistums Essen. Das Kardinal-Hengsbach-Haus selbst soll an soziale oder Bildungsträger verpachtet werden. 


Gemeindereferentin Petra Cruse im Gespräch mit der Heimatzeitung

Seit dem 1. April ist die Gemeindereferentin Petra Cruse der Pfarre St. Ludgerus Koordinierungsbeauftragte für die Gemeinde St. Kamillus mit den Gemeindebereichen St. Kamillus in Heidhausen und Christi-Himmelfahrt in Fischlaken, da weder das Bistum noch der Kamillianerorden einen Priester bereitstellen können. „Ich habe eine Gemeinde mit zwei Kirchtürmen“, fasst die Seelsorgerin die Situation zusammen. Nach der Ernennung durch Bischof Franz-Josef Overbeck erfolgte die Einführung in der Fischlaker Kirche durch Propst Jürgen Schmidt. In einem Gespräch mit den Werdener Nachrichten stellt Petra Cruse ihren Aufgabenbereich vor. 


Begeisterung für die Basilika und „Route Mittelalter Ruhr“

Als Professorin für Kunstgeschichte an der Technischen Universität Dortmund zeigt sich Barbara Welzel begeistert von der Basilika Werden: „Diese Kirche ist eine echte Landmarke“, sagt sie. „Bis heute kann man hier so viel Kulturgeschichte erleben!“ Und so soll die Basilika samt Schatzkammer auch „einer der spektakulärsten Orte“ der „Route Mittelalter Ruhr“ werden, die der Lehrstuhl für Kunstgeschichte und Kulturelle Bildung und der Lehrstuhl für Geschichte und Theorie der Architektur der TU Dortmund gemeinsam mit dem Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz (RVDL), entwickelt. Die NRW-Stiftung fördert dieses Projekt mit 70.000 Euro


Keine Fahrrad-Rinne für Bahnhof Hügel

Fahrradfreundlichkeit am Bahnhof Hügel rückt in weite Ferne: Die Deutsche Bahn sieht sich außerstande, den Bahnhof mit einer Fahrrad-Rinne auszurüsten. Die Grünen zeigen sich empört darüber, dass das Staatsunternehmen den Antrag der Bezirksvertretung IX (Werden/Kettwig/Bredeney) derart abbügelt und sprechen von „Verweigerungshaltung“.

17 Mrz

Die Werdener Nachrichten, Ausgabe 11/2022

Trommelfest auf dem Schulhof im Sonnenschein

Beim Trommelfest am vergangenen Freitag herrschte der erhoffte Sonnenschein auf dem Schulhof der Fischlaker Schule. Gemeinsam mit Eltern und Geschwistern freuten sich die Akteure über eine tolle Stimmung. Die Trommel-Rhythmen schallten weit über den Schulhof in die Fischlaker Straßen. Mit vollem Elan entführte die „Argandona Trommelwelt“ die komplette Schule mit in eine emotionale Abenteuerreise. 


Arbeit am Werdener Verkehrskonzept geht trotz Protesten weiter

Auch wenn viele das Werdener Verkehrskonzept totgesagt haben, arbeitet die Stadt Essen weiter an dessen Umsetzung. Ob zu erwartender Bürgerproteste rechnet allerdings selbst die Verwaltung nicht mit einer schnellen Realisierung. Aus der Politik werden daher nun Forderung nach einer schnelleren Lösung laut: Die CDU Werden bringt etwa Tempo 30 auf Teilen der B 224 ins Spiel, um den Lärm vor allem auf der Abtei- und Brückstraße zu reduzieren. 


Flüchtlinge aus der Ukraine kommen nach Werden

Wie viele Flüchtlinge aus der Ukraine nach Essen kommen könnten – dazu hat auch die Stadt Essen keine belastbaren Zahlen. „Wir rechnen mit allem“, so Stadtsprecherin Jasmin Trilling. Eine neu eingerichtete Taskforce der Stadt nimmt derweil im gesamten Stadtgebiet Immobilien ins Visier, die zur provisorischen Unterbringung für Geflüchtete aus dem Kriegsgebiet dienen könnte. Darunter ist auch das Kardinal-Hengsbach-Haus in Werden. 


Solaranlagen auf dem Dach werden gefördert

Begeistert blickt Reiner Priggen aufs Dach des gelben Hauses inmitten der Grünen Harfe. „Das muss in fünf bis zehn Jahren hier überall so aussehen.“ Damit meint der Vorsitzende des Landesverbands Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) nicht etwa den bunten Farbtupfer, den die Hausfassaden inmitten der eher grauweißen Neusiedlung in Heidhausen, sondern die Solaranlage, die sich Hauseigentümer Christoph Fleischer aufs Dach gebaut hat. Möglich gemacht hat dies ein Förderprogramm, das die Stadt Essen mit Beginn dieses Jahres gestartet hat: 500.000 Euro will die Kommune zur Förderung des Stroms aus der Sonne ausgeben. 


Abstimmen bei unserer Frage der Woche: Tempo 30 von der Werdener Brücke bis zum Porthofplatz – eine gute Idee? 

20 Jan

Die Werdener Nachrichten, Ausgabe 3/2022

Voller Einsatz für das Menügelingen

Das gab das Ensemble des Folkwang-Tanzstudios im „Tanzstück über gesundes und leckeres Essen“ – eines von zwei Stücken des Tanzstudios, die an einem Abend in der Neuen Aula der Folkwang-Universität der Künste auf dem Werdener Campus ihre Uraufführung feierten.
(Foto: Ursula Kaufmann)


Werdens Impfstelle verimpft weniger als andernorts

849 Impfungen gegen Corona konnten die Mitarbeiter der temporären Impfstelle im Kardinal-Hengsbach-Haus in der zweiten Januarwoche verabreichen: Damit gehen in der Impfstelle, die den Essener Süden abdecken soll, abermals deutlich weniger Dosen in die Arme als in den übrigen drei städtischen Impfstellen. Eine genaue Analyse darüber, wieso die Impfstelle in der noch im Besitz des Bistums befindlichen Immobilie schlechter angenommen wird als anderswo, bleibt jedoch schwierig. „Wir bekommen keinerlei Informationen über die Impfstruktur nach Postleitzahlen“, beklagt Stadtsprecherin Jasmin Trilling


Coup nach Kaiser-Friedrich-Manier im Grünen Viertel?

Anwohner im „Grünen Viertel“ befürchten einen weiteren Verlust an der Ruhrtalstraße. Das neue Gebäude auf der freien Fläche neben der Ruhrtalstraße 45 ist bereits fast fertig, auch die Häuser, die dahinter geplant wurden, die Gärten sind noch Matschgruben. Nun beobachteten die dort schon länger Eingesessenen, dass die Fenster in der späten Herbst- und Winterzeit offengelassen worden seien. „Ein weiterer Coup nach Kaiser-Friedrich-Manier“ befürchten sie. „Die Bausubstanz soll geschädigt werden, damit der Abriss Formsache ist.“ 


Domstuben-Abrisspläne sorgen weiter für Ärger

„Es trifft die Werdener Seele“, fasst Bezirksbürgermeisterin Gabriele Kipphardt den Ärger zusammen, den die St. Ludgerus-Propsteipfarrei mit ihren Abriss-Plänen der Domstuben ausgelöst hat: Auch in der Bezirksvertretung IX (Werden/Kettwig/Bredeney) sorgt die Aussicht, dass das 1787 als Rektoratsschule erbaute Gebäude, das lange als Kolpinghaus bekannt war, aus dem Straßenbild verschwinden könnte, für einmütigen Unmut über die Fraktionsgrenzen hinweg. Zufriedengeben wollen sie sich nicht damit – und auch nicht mit der Beurteilung der Denkmalbehörde, das Haus nicht unter Schutz zu stellen. 


Mehr Einfluss auf Standorte für Aufladesäulen für E-Autos

Das zumindest wünscht sich die Bezirksvertretung IX (Werden/Kettwig/Bredeney). Zwar gebe schon einige in Werden, aber zum Beispiel ein großer Bereich rund um die Straße Am Schwarzen sei bislang noch völlig ohne Ladesäulen, kritisieren die Politiker in der Sitzung der Bezirksvertretung am vergangenen Dienstag im Ratssaal des Essener Rathauses. Man sollte sich zusammensetzen, um Standorte zu erörtern und diese an die Verwaltung weitergeben. 


Abstimmen bei unserer Frage der Woche: 
Kommen für Sie E-Autos infrage?