21 Aug.

Die Werdener Nachrichten, Ausgabe 34/2025: Protest gegen Forensik-Bau, Kommunalwahl, Nachruf und Vereinsleben in Werden

©Conny-Mueller

Bürgerprotest gegen geplante Forensik-Klinik

Dass in Heidhausen weitere Grünflächen versiegelt werden sollen für den Bau einer forensischen Klinik an der Barkhovenallee, finden viele Anwohner völlig falsch. Eine Bürgerinitiative lud ein zum Protestspaziergang. Rund 150 Menschen kamen, ein bunter Querschnitt durch die Generationen. Auch die Ortspolitik war aufmerksam geworden. Bezirksbürgermeisterin Gabriele Kipphardt hörte sich in Ruhe alles an, wolle sich erst einen Überblick verschaffen. Die Kommunikation mit den Bürgern sei hier schiefgelaufen, soviel stehe fest. Auch meldete sich die Ratspolitik zu Wort. Der Planungsbeirat zum Bau der Forensik und die Bürger müssten umgehend informiert werden.

Foto © Conny Müller
Foto © Conny Müller

Wahlen in Essen und Werden

Werden hat bald wieder die Wahl: Bei der Kommunalwahl am 14. September können die Essener – und damit auch die Werdener – wieder über die Zusammensetzung des Stadtrats und die Bezirksvertretung wählen. Auch der Oberbürgermeister kann direkt gewählt werden. Erhält einer der Kandidaten mehr als die Hälfte der gültigen Stimmen, hat er die Wahl gewonnen. Gelingt dies keinem der Bewerbern, gehen die beiden mit den meisten Stimmen am 28. September in eine Stichwahl. Wahlberechtigt bei der Essener OB-, Rats- und Bezirksvertretungswahl ist jeder Deutsche oder EU-Bürger, der 16 Jahre oder älter ist und mindestens seit dem 16. Tag vor der Wahl in Essen seinen Hauptwohnsitz hat. Doch wer steht überhaupt zur Wahl? Die Werdener Nachrichten geben eine Übersicht mit den für Werden Stadt und Land relevanten Kandidatinnen und Kandidaten.


Bezirksbürgermeisterin Kipphardt zieht Bilanz

Ihre erste Amtszeit hat Gabriele Kipphardt bald hinter sich gebracht. Bei der kommenden Kommunalwahl will sich die Kettwigerin als Spitzenkandidatin der CDU in der Bezirksvertretung IX (Werden/Kettwig/Bredeney) erneut als Bezirksbürgermeisterin empfehlen.

Im Gespräch mit Gordon K. Strahl, Chefredakteur der Werdener Nachrichten, lässt sie die vergangenen fünf Jahre Revue passieren und verrät, was sie in einer zweiten Amtszeit umsetzen würde.


Nachruf auf Wassilos „Wadi“ Dimitriadis

Wassilos Dimitriadis’ Lebenswerk als Sammler und Handwerker ist sehr umfangreich. Noch bekannter ist er selbst als Unikat: ob in seinem Laden oder Kaffee trinkend in der Grafenstraße. Nach längerer schwerer Krankheit verstarb er am letzten Samstag. Allseits bekannt als „Wadi“, war sein Laden Kultstätte.

„Er konnte über alles etwas erzählen“, wissen seine Kinder Kristina und Jorgo. Neben diesen eigenen Kindern gab es viele, die ihm ebenso ans Herz wuchsen: etwa sein Neffe Panajotis. Dazu ungezählte, auch selbst ernannte Patenkinder: „Die gingen mit ihrem Zeugnis erst mal zu ihm und dann zu ihren Eltern“ erinnert sich sein Sohn.

Wassilos Dimitriadis


Holzskulptur „Päd“ abgesägt – Insektenbefall Ursache

Das „Päd“ ist weg: Eine der vier Holzskulpturen auf der Grünfläche „Am Schwarzen“ in Heidhausen wurde abgesägt. Schon macht das Gerücht von Vandalismus die Runde, denn Anfang der Woche kursierten Bilder im Internet, auf denen die Holzfigur zwar noch auf ihrem angestammten Platz stand, aber beschädigt war. Hat da ein Wüterich die Säge angesetzt?

Martina Schürmann, die Vorsitzende des Bürger- und Heimatvereins, kann jedoch beruhigen. Nicht menschliche Zerstörungswut, sondern Insektenbefall war Grund für die Beschädigung des Holzpferdes. Der Heimatverein will die Skulptur nun erneuern lassen und hofft dabei auf die finanzielle Unterstützung der Bürger.


Werdener Fußballer feiern Erfolge

Beim letzten Aufstieg einer Werdener Mannschaft in die Landesliga war Danny Konietzko gerade erst geboren. 50 Jahre später konnte der Erfolgstrainer gegen Mintard einen hochverdienten 2:0-Erfolg feiern.

Die Reserve und die Dreite waren ebenfalls siegreich. Wie schon angekündigt hat der Verein eine vierte Herrenmannschaft gemeldet, die nun den Spielbetrieb in der Kreisliga C aufnimmt.


30 Mai

Die Werdener Nachrichten, Ausgabe 22/2024

Naturdenkmal fiel Motorsäge zum Opfer – Weißfäule hatte Rosskastanie an Dudensatraße befallen

Bei dem lauten Motorengedröhne, das am Montagmittag über die Propsteistraße schallt und auch noch in den Nebenstraßen gut zu vernehmen ist, geht es Doris Bruckmann durch Mark und Bein. Und es ist nicht der Lärm, der ihr zu schaffen macht, sondern der Grund dafür: Denn das Geräusch, das über Stunden auch die Nachbarstraßen gut beschallt, gehört zu einer Motorsäge. Sie macht aus dem Baum, der von der Dudenstraße 18 in die Propsteistraße hineinragt, Kleinholz. „Eine Schande“, schimpft die Anwohnerin. „Ich kann gar nicht sagen, wie traurig ich bin.“ Denn mit Rosskastanie verschwindet eines der wenigen Naturdenkmäler Werdens aus dem Stadtbild. Der Baum war laut Stadt Essen von Weißfäule befallen.


Rehkitze wurden an Reitstall zu Waisen – Tierrettung vermutet: Hunde haben Muttertier zu Tode gehetzt

Ein Notruf aus einem Werdener Reitstall erreichte die Leitstelle der Tierrettung am Sonntagabend: Zwei Rehkitze im hohen Gras liegend aufgefunden. Die Ricke hing stranguliert in einem Zaun. „Der Verdacht liegt nahe, dass ein oder mehrere Hunde das Muttertier gehetzt haben müssen“, so Stephan Witte, Vorsitzende der Tierrettung Essen.


Unkontrolliertes Grillen im Löwental wird Folgen haben

Friedlich lag die Wiese da am vergangenen Sonntag. Ein paar Feuer qualmten, eine größere Gruppe junger Menschen feierte, etliche Familien hockten außerhalb der von der Stadt eingerichteten Grillzone, hatten aber darinnen ihre Grills aufgestellt. Was sich aber Anfang Mai im alten Strandbad Werden im Löwental abspielte, bewegt heute noch die Gemüter. Viel zu viele Menschen wollten im Löwental grillen. Die Grillzone platzte schnell aus allen Nähten. In Folge wurde buchstäblich jedes freie Fleckchen genutzt. Niemand gebot dem Einhalt. Es kam sogar zu einer Messerstecherei. Das Aufsehen war groß, das Fernsehen berichtete. Szenen, die sich nicht wiederholen sollen: Deshalb bahnen sich weitreichende Veränderungen im Löwental an, die CDU und Grüne voranbringen wollen – mit dem unkontrollierten Grillen und allen damit einhergehenden unliebsamen Nebeneffekten soll demnach baldmöglichst Schluss sein.


Erfolgreiche Spieltage für den SC Werden Heidhausen

Was für ein Jubelwochenende beim SC Werden-Heidhausen. Die „Dreite“ tütete den Klassenerhalt ein, die Damen siegten überzeugend, der Bezirksligist gewann nach einer deutlichen Leistungssteigerung. Die Reserve hat weiterhin den Aufstieg fest im Blick.


Über Wassilos Dimitriadis und sein Kult-Geschäft

„Ich liebe Werden“. Gebürtig stammt Wassilos Dimitriadis aus Griechenland. Doch für Wadi, wie er hier bei so ziemlich allen bekannt ist, ist das Abteistädtchen längst seine Heimat geworden. „Die Perle an der Ruhr, in der Natur“, lächelt er. Seinen Schuh- und Schlüsseldienst betreibt er bereits seit über 30 Jahren – und kaum ein Geschäft weit und breit hat den Begriff „Kult“ so verdient wie seiner.

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