31 Jan

Schauspiel im Exil

Die Abteilung Schauspiel der Folkwang-Uni ist ja leider nicht mehr in Werden. Aber in dem alten Thürmer Saal-Gebäude haben sie eine üppige Unterkunft gefunden, die durchaus mal den Besuch wert ist. Jetzt ist eine gute und günstige Gelegenheit, was auch in der nächsten WN angekündigt wird. Hier ist schon einmal vorab die komplette Info von Folkwang zu lesen.

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30 Jan

Mintarder Brücke – zu kurz gedacht

Die Mintarder Brücke soll also mittelfristig ausgebaut oder abgerissen werden, oder einen platonischen Partner bekommen; eine weitere Brücke ohne Berührung daneben. Sechs Spuren würden dann entstehen, passend zum Ausbau der A 52 vor und hinter der Brücke. 52 Jahre ist die Mintarder jetzt alt, was ja gut zur A 52 passt. Zum Vergleich, der selbstverständlich absurd ist: Die vorletzte Brücke von Werden hat dieses Alter nicht erreicht, die letzte ist zwei Jahre jünger, hätte aber wenigstens genug Spuren. In der Breite schenken sich beide Brücken nichts. Leider dürfte Werdens Brücke zu kurz sein, und zu kurze Beine haben. Schade. Diesen „Flugzeugträger“ könnte Werden gut abgeben.

Ein Abriss der Mintarder Brücke wäre wirklich seltsam, nicht nur wegen eines zumindest für Menschen noch akzeptablen Alters, indem man noch nützlich sein kann, oder? Aber auch so wäre es seltsam: Ist die letzte Reparatur nicht erst gerade gewesen? Nun ja, genaugenommen ist das doch schon viereinhalb Jahre her. Eigentlich wurde sie schon immer repariert. Der Bau der heute noch längsten Stahlbrücke Deutschlands (1800 Meter, immerhin bei allen Brücken Deutschlands knapp auf Platz 8) war ein Schnäppchen: Umgerechnet 20 Millionen Euro. Nun gut, in den ersten Jahren mussten kleine Nacharbeiten für 8,4 Millionen € vorgenommen werden. Damit kostete sie immer noch weniger, als vor 30 Jahren für den Werdener Tunnel (ca. 300 Meter) mit umgerechnet 30 Millionen € veranschlagt wurden. Doch dann kam über Mintard die Reparatur vor 13 Jahren mit 14 Millionen € dazu, und nun 2013 noch einmal 2,5 Millionen €.

80.000 Fahrzeuge fahren täglich hoch über Mintard. In Werden sind es 40.000; und wie gesagt: Sieben Fahrspuren in Werden! Bekanntlich weniger ein Problem der Werdener Brücke als der B224 in Werdens Innenstadt.

Ich gebe zu: das kann man alles nicht vergleichen. Also zurück zur Mintarder Brücke: Der Verkehr der Zukunft braucht diesen Ausbau, sonst wären der Ausbau der B 52  davor und danach Unsinn. Eine Frage: Hat man sich das nicht vorher überlegt?

Und dann doch noch eine Feststellung für Werden, wo die heute noch viel zu breite Brücke ja den Verkehr einer A 31 aufnehmen sollte, die nie gebaut wurde. Da hatte man vorher überlegt, aber falsch.

Ich könnte . . . drüber schmunzeln, wenn es nicht in Werden und über Mintard so traurig wäre. Aber vielleicht reicht es ja auch, wenn man über das Ruhrtal bei Werden eine Brücke zur Entlastung der B 52 baut —  von  Bredeney nach Ober-Heidhausen (Preutenborbeck) oder gleich nach Velbert . Das sähe sicher nicht schön aus, aber die Italiener machen so etwas locker zwischen Venedig und Cortina d’Ampezzo. Da steht ein Brückenpfeiler mitten in der historischen Stadt Vittorio de Veneto. Ein kleines Opfer für eine Entlastung um 20 Prozent .  (Ich bitte inständig, die vorangegangenen Zeilen nicht ernst zu nehmen; und hoffe trotzdem, Sie nicht gelangweilt zu haben)

29 Jan

Waren Matschbrötchen jemals aus der Mode?

Manchmal ist man von der Resonanz ja doch erstaunt. Das Wort kam  in einem Artikel über die Ehemaliginnen (ist das jetzt zu politisch korrekt?) des Mariengymnasiums einmal vor, aber war dann in aller Munde vor der Theke des Bäckers. Da lagen sie auch schon bereit. Als ich eins haben wollte, teilte die Bäckerei-Fachverkäuferin mir ungefragt mit, warum das heute so gefragt sei: Es stände in einem Artikel der Waddischen. Ich versuchte, so unwissend wie möglich zu lächeln.

Mann! Schmeckte das gut, dabei habe ich das früher in dem dazu passenden Alter ganz selten gegessen; mochte eher den Kuss pur. Damals hieß er noch Negerkuss, manche nannten ihn Mohrenkopf, heute gilt: Schokokuss. Geht auch, keine Frage. Früher war der Kuss bisweilen alt und dann  zäh statt luftig. Das hatte er mit dem alten Brötchen gemeinsam. Heute ist die Chemie irgendwie weiter, für den Kuss natürlich.

War er eigentlich jemals aus der Mode? Keine Ahnung. Ich empfehle jedenfalls, uns  vernünftigen Erwachsenen noch einmal ins Früher zu beißen. Ein Genuss, so ein Hamburger-Kuss.

28 Jan

Ein Hoch auf das Ruhrgebiet und die Fankultur

Ich liebe die Fankultur im Ruhrgebiet, kenne so viele nette Dortmund- und Schalke-Fans und ihre gepflegte Feindschaft. Gestern auf einer schönen Fete spotteten sie übereinander und schauten mitleidig auf den Verfasser dieser Zeilen, der sich einfach freut, wenn wenigstens einer der Ruhrgebietsvereine siegt und sich hinter den Bayern auf einem Championsleague-Platz festsetzt. Natürlich werde ich so nie ein echter, anerkannter Fan sein, immer als feige gelten. Ich kann nur sagen: Diese pragmatsiche Haltung erfordert – – nicht an diesem Abend — schon bisweilen Mut. Weil für echte Fans so einer eben noch hinter dem Anhänger des verfeindeten Vereins kommt. Dabei zeigen doch solche Abwerbungen, die beide Vereine derzeit erleben, dass es genügend gemeinsame Gegner gibt. Ich bleibe dabei: Bei aller Rivalität war 1997  doch ein wunderbares Jahr. Beide Fangruppen wissen, was ich meine.

27 Jan

Werdener Hof – Weitersagen — – Erinnerungen gefragt

Was haben die alten Werdener erzählt vom Werdener Hof?

Es ist nicht verwunderlich, aber schon beeindruckend, wie viele Menschen dem Gebäude des Kaiser Friedrich nachtrauern. Das Lokal war auch in ganz Essen eine große Nummer.  Das Gebäude selbst prägt und trägt ohne Zweifel das Rondell. Wir würden uns über Erinnerungen freuen, die besten veröffentlichen wir.

Ebenso ist es mit dem Werdener Hof, wenn auch da nicht mehr so viele Lebende sich an dessen beste Zeiten erinnern.  Wer hat dort die Liebe seines Lebens kennengelernt. Denn dort soll es eine Tanz-Parkett gegeben haben, auf dem auch die Herren in Schwung kamen: Vielleicht gibt es noch Erinnerungen der Eltern? Wir sind sehr interessiert!

Aller guten Dinge sind Drei: Auf einmal sind Großlager im Gespräch für die Flüchtlinge, das Kutel  ist zwar kein Lager, hat aber das Potential, mit seinen 800 Plätzen. Man wird sehen. Aber Kutel-Erinnerungen würden uns auch interessieren.