Die Werdener Nachrichten, Ausgabe 14/2021
Schnelltests: Einkaufen in Werden muss gut geplant werden
„Wir brauchen dringend einen Schnelltest!“ Diese spontane Anfrage kann Apothekerin Anke Hemmerle-Kock am Dienstagmorgen gegen 9.30 Uhr vor dem Teststand der Hirsch-Apotheke am Werdener Markt leider nur mit Bedauern beantworten: „Tut mir leid, für heute sind alle Termine belegt“, sagt sie dem Paar, das entsprechend enttäuscht von dannen zieht. „Die wollten wohl einkaufen.“ Denn seit Montag ist dies in vielen Läden nur mit tagesaktuellem Schnelltest möglich. Und den bekommt man zumeist nur, wenn man bereits Tage zuvor einen Termin gemacht hat.
Domstuben: Abriss-Pläne sorgen für Bestürzung
Die Idee der Propsteipfarrei St. Ludgerus, das Domstuben-Gebäude abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen, stößt auf massive Kritik. Der Vorstand des Werdener Bürger und Heimatverein reagiert mit „großer Bestürzung“ auf die Pläne und spricht sich gegen den Abriss und Neubau aus. Und der einstige Domstuben-Wirt Frank Hahn widerspricht gar den Ausführungen der mit der Planung der Zukunft der Gaststätte beauftragten Projektgruppe: Anders als diese in der digitalen Pfarrversammlung behauptet hatte, sei der sanierungsbedürftige Zustand der Domstuben bekannt gewesen, sagt er.
Werdens historische Bruchsteinhäuser: Sanierung mit örtlichem Handwerk
Eines der letzten Bruchsteinhäuser in Werden lässt sich an der Kellerstraße finden. Seit mehr als 150 Jahren steht es bereits hier: „Seit wann genau, ist nicht sicher. Die ältesten Unterlagen sind von 1854“, hält Martin Winking fest, der jetzt alles daran setzt, das Gebäude langfristig zu erhalten. Was in Werden oft mit historischer Bausubstanz passiert, hält er für ein Trauerspiel. Schnell sind Namen wie „Kaiser Friedrich“ oder „Domstuben“ genannt. Und wie steht es um das Bruchsteinhaus als alte, ortsübliche Bauform? „Noch eines steht an der Kurve Steinbeck und Mintropstraße. Das andere, was ich kenne, stand an der Heidhauser Straße vor dem Kamillushaus. Das wurde noch ganz toll saniert, um es dann abzureißen. So etwas kann ich nicht nachvollziehen.“ Darum hat sich Winking entschlossen, die Sanierung zu wagen. Bei den Arbeiten setzt er auf Werdener Betriebe: „Wo immer es geht, gehen die Aufträge ins Städtchen. Das machen wir ganz bewusst. Woanders wäre das wohl ein bis zwei Drittel billiger, aber so wollen wir unser örtliches Handwerk unterstützen.“
Werdens Kirchturmspitzen: eine Würdigung
Mit einer guten Aussicht ist durch einen weiten Blick eine gute Übersicht verbunden. Und ebenso zieht die Aussicht auf eine gute Aussicht die Blicke an. Der Kirchturmshahn ist immer in Sicht. Er bildet den Abschluss von Kirchtürmen und bietet eine Vielzahl von Orientierungen, denn er zeigt schon aus der Ferne eine Ortschaft mit ihrem Gotteshaus an und in seiner Funktion als Wetterhahn gibt er Auskunft über die Wetterentwicklung. Eine Würdigung der Werdener Kirchturmspitzen gibt es in der Osterausgabe der Werdener Nachrichten!
Unsere Frage der Woche: Die Domstuben sollen Überlegungen der Pfarrei zufolge einem Neubau weichen – eine gute Idee?