08 Dez

Die Werdener Nachrichten, Ausgabe 49/2016

Nach Werden abbiegen zum Kultur-Seitensprung: Wenn der Baldeneysee seinen neuen Wanderweg bekommt, sollen Tagestouristen und Spaziergänger ins Städtchen gelockt werden. Auch einige Aussichtspunkte im Werdener Land sollen im Jahr der Grünen Hauptstadt 2017 aufgehübscht werden.

Der Werdener Marktplatz soll ebenfalls schöner werden – und nicht zuletzt, weil dies im Rahmen der Realisierung des Verkehrskonzepts geschehen soll, gibt es auch kritische Stimmen zu den Plänen. Zudem wurden etliche Fragen bei der Bürgerinformation in der Aula des Gymnasiums Werden gestellt – wir fassen die wichtigsten und natürlich auch die Antworten zusammen.


Zum Wandel in Werden unsere Frage der Woche:

Braucht der Baldeneysee einen neuen Wanderweg?


Einen Hoffnungsschimmer gibt es indes für das Bewegungsbad im St. Josef Krankenhaus, das eigentlich zum Jahresende hin geschlossen werden soll: Ein Gelsenkirchener Unternehmer hat Interesse, das Bad zu übernehmen. Was das Krankenhaus dazu sagt, erfahren Sie in den aktuellen „Werdener Nachrichten“.

Darüber hinaus: die weihnachtlichen Konzerte der Werdener Sangesfreunde, kreative Schüler der Gymnasien und und und…

Karikatur Thomas Plaßmann

Karikatur Thomas Plaßmann

14 Jun

Haus Scheppen für die Sportjugend

Es ist schon einiges eingefallen bei dem alten Landhaus, das erst 1933 ein Wasserschloss wurde, aber nie als solches gebaut worden war.

Es ist schon einiges eingefallen bei dem alten Landhaus, das erst 1933 ein Wasserschloss wurde, aber nie als solches gebaut worden war.

Ich könnte ja . . . aus den vergangenen drei Jahrzehnten plaudern, in denen große Pläne mit den Steinen des Haus Scheppen untergingen, aber das kommt erst später ganz kurz; und andererseits ist jeder Versuch lobenswert: Laut Meldung von Radio Essen entscheidet sich heute im Ratsausschuss womöglich, ob die Sportjugend Essen das Lokal in der Ruine des Haus Scheppen pachtet. Das Gartenlokal mit einem Raum im nahezu letzten noch verbliebenen Gebäudeteil, außer dem Segelclub, ist wieder verwaist. Heute im Jugendhilfeausschuss entscheidet sich, ob die Sportjugend Zuschüsse bekommt, um das Lokal anzumieten. Dort wäre dann der Kernpunkt eines Jugend- und Sportzentrums, von dem aus Boote verliehen und Kurs vergeben werden. Dafür gibt es einen Plan, der durchaus ehrgeizig klingt. Sogar der Verfall des Gebäudes soll damit gestoppt werden.Blogschepp3

Für das Gebäude-Viereck gab es in den vergangenen Jahren schon einige Pläne,vom Hotel bis zum Tagungszentrum. Da planten einst Karstadt und andere Schwergewichte. Doch nichts ließ sich umsetzen. Stattdessen fiel eine Mauer nach dem anderen; oder wurde sicherheitshalber umgeworfen. Man darf gespannt sein, ob es einen Plan gibt, der nicht nur der Stadtkasse pur auf der Tasche liegt. Der Anfang klingt doch jetzt etwas danach. Aber andererseits klingt das Vorhaben gut und naheliegend. Das könnte was werden.

Alte Pracht des Gebäuderechtecks

Alte Pracht des Gebäuderechtecks

13 Jun

So viel Grün und doch keine Freude überall

Der Ruhrverband erläutert:

 

Die Wasserpflanzen erreichten am Südufer des Baldeneysees auf dem Teilstück vom Hafen Scheppen bis zum Schloss Baldeney bereits im Mai dieses Jahres die Wasseroberfläche.

Die Wasserpflanzen erreichten am Südufer des Baldeneysees auf dem Teilstück vom Hafen Scheppen
bis zum Schloss Baldeney bereits im Mai dieses Jahres die Wasseroberfläche.

Wasserpflanzen wachsen ungewöhnlich früh in den Stauseen des Ruhrverbands
Hohe Artenvielfalt ist gewässerökologisch positiv – aber Einschränkungen für Wassersport
Der Ruhrverband beobachtet in diesem Jahr in den Stauseen an der unteren Ruhr ein ungewöhnlich frühes Wachstum der Wasserpflanzen. Vor allem im Baldeneysee reichten die Pflanzenbestände in den Flachwasserbereichen am Südufer bereits im Mai bis an die Wasseroberfläche oder knapp darunter.
Eine im Auftrag des Ruhrverbands unternommene Betauchung des Baldeneysees durch einen Gewässerökologen hat zudem ergeben, dass auch in einigen tieferen Seebereichen Wasserpflanzen wachsen. Sie sind zwar derzeit noch niederwüchsig, aber werden vermutlich im Laufe des Sommers ebenfalls die Wasseroberfläche erreichen.
Der Baldeneysee war in den vergangenen Jahren von diesem Naturphänomen weniger stark betroffen als Hengstey-, Harkort- und Kemnader See. Dass die Verkrautung in diesem Jahr besonders früh einsetzt, hat unter anderem folgenden Grund: Neben der in den drei oberen Ruhrstauseen hauptsächlich anzutreffenden und bei Wassersportlern besonders unbeliebten Elodea nuttallii wurden im Baldeneysee auch größere Bestände von Igelkolben (Sparganium), Wasserstern (Callitriche obtusangula) und Kleinem Laichkraut (Potamogeton berchtoldii) nachgewiesen. Aus gewässerökologischer Sicht ist diese große Vielfalt an Wasserpflanzen ein erfreulicher Indikator für den guten Zustand des Gewässers. Während jedoch die schnellwüchsige Elodea jedes Jahr aus Restbeständen am Gewässergrund neu austreibt und deshalb erst im Hochsommer ihre volle Ausdehnung erreicht, bleiben der Wasserstern und die Laichkrautarten auch im Winter im Bestand erhalten und setzen ihr Längen- und Dichtewachstum bei steigenden Wassertemperaturen und zunehmendem Lichteinfall ungehindert fort.
Begünstigt wurde das Wachstum der Wasserpflanzen in allen Ruhrstauseen in diesem Jahr zudem durch den milden Winter und durch das Ausbleiben stärkerer Frühjahrshochwässer, die die jungen Pflänzchen ausgerissen oder übersandet und dadurch ihr Wachstum verlangsamt hätten. Aufgrund der bisherigen Erkenntnisse ist davon auszugehen, dass in den kommenden Sommermonaten weite Bereiche aller Ruhrstauseen zumindest abschnittsweise durch massives Wasserpflanzenaufkommen für die sportliche Nutzung nur eingeschränkt zur Verfügung stehen werden.
Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt, dass eine dauerhafte Bekämpfung der Wasserpflanzenausbreitung durch den Einsatz von Mähbooten unmöglich ist. Der Ruhrverband kann allenfalls in Teilbereichen wie Steg- und Hafenanlagen durch den Einsatz seines Mähboots „Manati“ Erleichterung verschaffen. Überall dort, wo der Igelkolben die dominierende Art bildet, ist allerdings selbst das nicht möglich, denn anders als die relativ „störrische“ Elodea werden die bandförmigen, in der Strömung flutenden Blättern des Igelkolbens von den Sensen des Mähboots nicht erfasst.
Auch die in der Vergangenheit vom Ruhrverband vorgenommenen Versuche, den Gewässergrund mit schwerem Gerät wie Pflug oder Schleppketten zu bearbeiten und so das Wachstum der Wasserpflanzen bereits in einer frühen Wachstumsphase zu stören, haben nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Bisher konnte weder im Zuge eines mehrjährigen Forschungsprojekts noch durch entsprechende Ideenwettbewerbe ein probates Mittel gegen das Wachstum der Wasserpflanzen gefunden werden. Der Ruhrverband sucht trotzdem weiter nach praktikablen Lösungen und setzt zusätzlich auf die Eigeninitiative der ansässigen Wassersportvereine, wenn es darum geht, die Wassersportausübung auf den gewässerökologisch immer besseren, aber dadurch eben auch zunehmend von Wasserpflanzen besiedelten Ruhrstauseen weiterhin zu ermöglichen.