27 März

Die Werdener Nachrichten, Ausgabe 13/2025: Politik, Ehrenamt, Sport und soziales Engagement

Brigitte Harti erinnert sich an ihren ersten Tag im Kettwiger Rathaus

Brigitte Harti erinnert sich noch gut an ihren ersten Tag als Verwaltungsbeauftragte der Bezirksvertretung IX im Kettwiger Rathaus: „Ich habe am 11.11.2013 angefangen“, lächelt sie. „Am Donnerstag zuvor habe ich den Schlüssel fürs Rathaus bekommen, am Montag habe ich angefangen. Niemand hat mich empfangen – weil niemand da war.“ So habe sie damals ihren Dienst allein beginnen und sich alles selbst erarbeiten müssen. Keine einfache Aufgabe, denn als Verwaltungsbeauftragte ist man das Bindeglied zwischen Bezirksvertretung und Verwaltung.


CDU Werden verliert weiteres Mitglied: Dr. Jennifer Nadolny tritt aus

Die Regierungsbildung hinterlässt Spuren, auch in der Union. So sollen aktuell höhere Austrittszahlen als üblich zu beobachten sein. Die Werdener CDU verliert nach Ratsfrau Martina Schürmann das nächste weibliche Gesicht. Im Vorfeld der Jahreshauptversammlung mit Wahlen am 1. April meldet sich Dr. Jennifer Nadolny zu Wort. Die auf das Familienrecht spezialisierte Diplom-Juristin war langjährige Stellvertreterin des Vorsitzenden Hanslothar Kranz. Doch nun hat sie „nach reiflicher Überlegung“ das Handtuch geworfen: „Ich bin ja nicht die Einzige, die nach jahrelanger Parteizugehörigkeit austritt.“ Vielleicht rüttele das wach?

Dr. Jennifer Nadolny

Bezirksvertretung IX ruft Sportvereine zur Projektförderung auf

Schon Reinhard Fendrich wusste: „Es lebe der Sport, er ist gesund und macht uns hart.“ Auch die Bezirksvertretung IX will den Sport nun hochleben lassen und ruft explizit Sportvereine auf, sich mit ihren Projekten für eine Förderung zu bewerben. Damit sollen Clubs in Werden, Heidhausen, Fischlaken, Schuir, Kettwig und Bredeney besondere Ideen realisieren können, für die bislang das Geld in der Vereinskasse gefehlt hat.


Zentrum 60plus startet wöchentliches Gesprächsangebot gegen Einsamkeit

„Einsamkeit ist in aller Munde“, sagt Evelina Muntendorf, Leiterin des Zentrum 60plus Heckstraße. Nicht nur, aber auch viele Senioren leiden unter diesem Gefühl, niemanden zu haben, dem man sich anvertrauen kann, mit dem man über Alltägliches, aber auch über tiefergehende Probleme reden kann. Deshalb hat das Zentrum 60plus in Werden nun das Angebot der Gesprächsbank geschaffen: Einmal wöchentlich, mittwochs von 12 bis 14 Uhr, nehmen dort ehrenamtliche Zuhörer Platz, die für jeden ein Ohr haben, die das Angebot wahrnehmen wollen, und sich dabei alle Anliegen anhören, die Ihnen die Besucher vortragen: „von persönlichen Sorgen bis hin zu dem, was sie heute gekocht haben“, beschreibt Evelina Muntendorf die mögliche Bandbreite der Gesprächsthemen.


SC Werden-Heidhausen bleibt Tabellenführer der Bezirksliga

Der SC Werden-Heidhausen bleibt weiter unangefochten Tabellenführer der Bezirksliga: Die Gastgeber vom TGD Essen-West stehen im Keller, machten aber deutlich, dass sie diese Partie bestimmt nicht kampflos hergeben würden. Doch Chancen hatten fast nur die Gäste aus dem Essener Süden, die am Ende deutlicher hätten gewinnen müssen als dass schlussendliche 0:2.


Frühlingshafte Stimmungsbilder aus Werden

20 März

Die Werdener Nachrichten, Ausgabe 12/2025: Kunst, Bauprojekte und Sport

Andreina Francese-Thomas porträtiert „Menschen am Baldeneysee“

„Ein Jahr lang bin ich mehrmals in der Woche mit meinem Fahrrad um den See gefahren, um Menschen bei ihrer Arbeit, Sportler, Spaziergänger und Familien in ihrer Freizeit zu fotografieren”, erzählt Andreina Francese-Thomas. Eben diese Unverfälschtheit macht diesen erstaunlichen Bildband der Fotografin aus Kupferdreh sehenswert. Sie inszeniert die Schönheit der Natur und die Vielfalt der Menschen am Baldeneysee mit eindrucksvollen Bildern. Dabei lässt ihr Blick im Spiel des Lichts ihre Aufnahmen äußerst wirkungsvoll erscheinen.


Fritz van Rye: Live-Porträts in der Galerie Kleebolte

Auf das Angebot von Joseph Beuys, ihn mal anzurufen, ist Fritz van Rye nie eingegangen. Doch der Werdener Galerist Ludwig Kleebolte hatte mehr Glück: Der Idee, in dessen Galerie eine Performance abzuhalten, konnte der Werdener Künstler nicht widerstehen.

So wird Fritz van Rye im Hof der Galerie Kleebolte am Sonntag, 6. April, von 13 bis 18 Uhr – zeitgleich mit dem Werdener Stoff- und Tuchmarktlive Porträts zeichnen. Diese entstehen frei aus seiner Vorstellungskraft, denn wie er selbst beschreibt, sind sie vor seinem inneren Auge „schon auf dem weißen Papier“.


Bauprojekte in Heidhausen beschlossen

Die Bebauung der beiden Grünflächen an der Barkhoven- und Jacobsallee ist beschlossene Sache: Der Rat der Stadt Essen hat in seiner letzten Sitzung, die wegen eines Streiks vom Rathaus in die Messe Essen verlegt wurde, der Bebauung mit Ein- und Mehrfamilienhäusern zugestimmt.

Kritische Stimmen kamen von der SPD, den Linken und der Tierschutzpartei. Ratsfrau Elisabeth Heesch-Orgass plädierte vergeblich dafür, in Heidhausen kein neues größeres Baugebiet zu schaffen, ohne vorher ein Verkehrskonzept für das „Nadelöhr Brückstraße“ in Werden umzusetzen. „Wer in Heidhausen wohnt, erlebt dort tagtäglich das Verkehrschaos“, so die Heidhauserin.


Nutzung des Sportplatzes Am Volkswald weiterhin in Diskussion

„Man kann sich freuen: Die Verwaltung hat den Sportplatz wiederentdeckt.“ Mit ironischem Unterton kommentierte Stephan Sülzer eine aktuelle Vorlage zur Planung der Nutzung des Platzes Am Volkswald, die erneut durch die Gremien geht.

Seit der Platz nicht mehr für den Sport genutzt wird, setzt sich die Bezirksvertretung IX (Werden/Kettwig/Bredeney) für eine sinnvolle Nachnutzung ein. Eine Trendsportanlage sowie eine Waldkita sollen entstehen. CDU-Fraktionssprecher Sülzer stellt fest: „Alles, was wir gefordert haben, ist zumindest nicht mehr ausgeschlossen.“ Sein Grüner Kollege Ludger Hicking-Göbels zeigt sich jedoch enttäuscht: „Die Dirt-Bike-Anlage wird nur stiefmütterlich erwähnt.“ Unterdessen nehmen CDU und FDP einen anderen Stadtteil für einen Skater-Parcours ins Visier.


St.-Lucius-Kirche rückt in den Fokus

Fast möchte man vom „Dornröschenschlaf“ sprechen: Die Werdener St.-Lucius-Kirche stand lange im Schatten. Doch nun soll das gut 1000 Jahre alte katholische Gotteshaus wieder in den Mittelpunkt rücken.

Vom 28. März bis zum 6. April wird das Kirchenschiff leergeräumt, um ein besonderes Raumerlebnis zu schaffen. Das Gemeindeteam St. Ludgerus rückt die schweren Sitzbänke zur Seite – auch symbolisch, um mögliche Hürden für einen Kirchenbesuch zu beseitigen. Martina Dautzenberg betont: „Für jeden Geschmack und jede Generation ist etwas dabei. Ob nun 5, 10 oder 20 Leute kommen, ob 100 kommen – wir freuen uns über jeden, der da ist.“


SC Werden-Heidhausen mit beeindruckendem Comeback

Mit enormer Willensanstrengung hat der SC Werden-Heidhausen ein schon verloren geglaubtes Match in Unterzahl gedreht. Durch diesen Sieg konnte sich das Team einen ansehnlichen Vorsprung auf die Verfolger erarbeiten. Auch die Damen und die 2. Herren gewannen ihre Partien, lediglich die dritte Mannschaft musste eine Niederlage hinnehmen.

13 März

Die Werdener Nachrichten, Ausgabe 11/2025: Neue Quartierbusse, illegale Müllentsorgung, eine neue Bar und mehr

Neue Quartierbusse sorgen für geteilte Meinungen

Aufmerksamen Fahrgästen und Beobachtern des Werdener Straßengeschehens ist es vielleicht aufgefallen: Seit Jahresbeginn rollen neue Fahrzeuge auf den Strecken der Quartierbus-Linien. Auch „Werdener Nachrichten“-Leser Karlheinz Casrki sind die neuen Sprinter aufgefallen – doch bei dem regelmäßigen Nutzer dieses Angebots hält sich die Begeisterung für die zweite Generation der gelben Minibusse in Grenzen. Als „wohl eher verhalten“ beschreibt er den Wunsch, nochmals in einen der Busse zu steigen, die für ihn gar keinen richtigen Bus darstellen. Einen „eigentlichen Lieferwagen“ sieht er in deren Grundriss: „Und so fühlt man sich auch eher ,ausgeliefert‘ als ,befördert‘.“


Illegale Müllentsorgung am Recyclinghof

Vor dem Recyclinghof an der Laupendahler Straße türmten sich schon am Rosenmontag eine alte Waschmaschine, ein ausrangiertes Klimagerät, sperrige Möbel und prall gefüllte Mülltüten. Für die Anwohner der Straße zwar keine Seltenheit, aber in diesem Ausmaß doch auch überraschend. „Das passiert häufiger, dass hier Leute nach 19 Uhr ihr Zeug da lassen oder an Heiligabend, auch direkt oben an der Straße auf einem fremden Grundstück“, berichtet eine Anwohnerin.


Wiedereröffnung der „Arche Noah“ als „Arche Nova“

„Wir brauchen in Werden einen Laden, in den wir selbst gerne gehen würden.“ So bringt Markus Köllmann die Initialzündung auf den Punkt, die ihn und vier weitere Fußballfreunde auf die Idee gebracht hat, zusammen eine Bar zu eröffnen. Mit ebendiesem Gedanken hatte Christoph Steinmetz ihn eines Morgens angerufen, als er auf dem Weg zur Arbeit an der „Arche Noah“ am Klemensborn vorbeigefahren war. „Das war einst eine Stammkneipe von uns“, so Steinmetz. „Jetzt gibt es kaum noch in Werden Locations für Leute um die 40.“ Die Idee war geboren: „Wir machen die ,Arche Noah‘ wieder auf.“

Es folgten Monate schweißtreibender Arbeiten, bis am vergangenen Freitag das Quintett ihren Freunden und Bekannten die Früchte dieser Arbeiten präsentieren konnte. Die neue Bar wird bald allen Gästen offenstehen und fortan auf den leicht abgewandelten Namen „Arche Nova“ hören.


Rektorwechsel an der Folkwang Universität

Acht Jahre lang war Andreas Jacob Rektor der Folkwang Universität der Künste, die ihren Hauptsitz in Werden hat. Für eine erneute Amtszeit hat der 57-Jährige sich nicht mehr zur Wahl gestellt. Es waren turbulente Jahre, in denen etwa die Corona-Pandemie für massive Einschränkungen im Lehrbetrieb wie in der Aufführungspraxis sorgte. Mit der Pina-Bausch-Professur hob man zudem ein Leuchtturm-Projekt aus der Taufe, das zuletzt von einer Antisemitismus-Debatte überschattet wurde.

Werdener-Nachrichten-Redakteur Gordon K. Strahl sprach mit Andreas Jacob über die Folgen zunehmenden Einflusses autoritärer Kräfte auf den Kunst- und Lehrbetrieb, wie das Thema Künstliche Intelligenz den Hochschul-Alltag verändert – und inwieweit auch das Scheitern einen Platz in den Lehrplänen hat.


SC Werden-Heidhausen bleibt auf Erfolgskurs

Spitzenreiter SC Werden-Heidhausen war zu Gast beim Tabellendritten Genc Osman Duisburg. Im Vorfeld schätzte Coach Danny Konietzko diese absolute Toppartie der Bezirksliga so ein: „Genc Osman ist sicherlich eine der stärksten Mannschaften der Liga.“ Der Druck liege aber ganz klar beim Gastgeber: „Das ist ihre letzte Chance, nochmal so ein bisschen ranzukommen.“

Nach einem wahren Husarenritt holte der SC alle drei Punkte und darf mit der Landesliga liebäugeln. Zumindest die Teilnahme an der Aufstiegsrelegation dürfte den Löwentalern nicht mehr zu nehmen sein.

06 März

Die Werdener Nachrichten, Ausgabe 10/2025: Bollerwagenzug begeistert Werden

Närrische Stimmung vor dem Rathaus

„Ein Sonntag der Rekorde“, freut sich Klaus Pelizaeus, als der „Akkordmalocher“ wie gewohnt die Närrinnen und Narren des Bollerwagenzugs vom Balkon des Werdener Rathaus begrüßt.

623 Aktive sind am Tulpensonntag in 24 Gruppen unterwegs gewesen, während rund 5 000 Besucher am Straßenrand dem kleinsten Lindwurm der Stadt zugejubelt haben.

Einbruchserie versetzt Kitas in Schock

Besonders hart hatte es das evangelische Jona-Familienzentrum in Heidhausen getroffen. Dort bot sich am Morgen des 26. Februar ein Bild des Schreckens. Türen waren aufgehebelt und dabei beschädigt worden, überall war Inventar auf den Boden geworfen worden, vieles war zerstört. So auch Spielsachen. Der Frühdienst gab sofort Alarm: „Bei uns wurde eingebrochen!“ Die Polizei rückte an und sicherte Spuren. An eine Betreuung der Kinder war an diesem Tag nicht zu denken.  Sandra Mintrop leitet die Jona-Kita und wirkt noch Tage später angefasst. Die erfahrene Erzieherin war geschockt von der Zerstörungswut. Dieser sinnlose Vandalismus habe sie doch mitgenommen. Ihre größte Sorge sei es aber gewesen, ihre Schützlinge möglichst wenig zu belasten: „Was das mit Kinderseelen macht…“


Glasfaserausabau: Verwaltung sendet Hilferuf

Aufgerissene Straßen strapazieren aktuell die Nerven vieler Werdener:  Unterschiedliche Firmen arbeiten an der Glasfaserinfrastruktur – durchaus auch parallel. Dabei haben die Fraktionen von CDU, SPD und den Grünen längst eine Initiative ins Rollen gebracht, die die Beeinträchtigungen im Verkehrsfluss durch den Ausbau des Glasfasernetzes mindern sollte: Dafür hatte der Rat der Stadt bereits am 28. August vergangenen Jahres die Stadtverwaltung beauftragt, die Tiefbauarbeiten besser zu koordinieren. So sollten die agierenden Telekommunikationsunternehmen ihre Arbeiten nicht nur zeitlich und räumlich untereinander abstimmen,  sondern auch dafür Sorge tragen, dass Straßen und Wege nach den Bauarbeiten schnell wiederhergestellt werden. Die nun vorliegende Antwort der Verwaltung lässt die Hoffnung schwinden, das dies leicht umzusetzen ist. 

Holländisches Flair im „Schiffers Frites“

Es brutzelt wieder an der Heidhauser Straße: Wo einst noch die „Frittenschmiede“ gleich schräg gegenüber vom Heidhauser Rathaus Freunde der traditionellen Imbissware wie Pommes und Currywurst verwöhnte, will am gestrigen Donnerstag „Schiffers Frites“ frische Fritten feilbieten. An der Fritteuse stehen nun Daniel Schiffer und Julia Witte, die noch bis zum Jahreswechsel das Restaurant „Schiffers“ in der Brückstraße betrieben haben. Statt Rinderfilet stehen nun Rindfleischkroketten auf der Speisekarte. Eins ändert sich aber nicht: „Wir machen möglichst alles frisch“, versichert Daniel Schiffer.

SCWH bleibt an der Tabellenspitze

Der SC Werden-Heidhausen geht mit einem Punkt Vorsprung auf Verfolger Katernberg ins letzte Saisondrittel. In Duisburg geht es bei Genc Osman Duisburg direkt um wichtige Punkte. Das Hinspiel endete 1:1 unentschieden. Sollte Werden, immerhin stärkstes Auswärtsteam der Bezirksliga, in der Fremde gewinnen, hätte man bereits zehn Punkte Vorsprung auf den Tabellendritten aus Duisburg.

Bunte Bilder vom Bollerwagenumzug 2025