Unfassbar gut
An einer guten Detektivgeschichte enttäuscht häufig der Schluss, meinte schon das Genie Truman Capote. Und auch etwas anderes gilt: Der Illusionsmaschine Kino gelingt es selten einen guten Film über Magier zu machen, weil schon das Medium selbst ja alles tricksen kann.
Wie auch immer. „Die Unfassbaren“ sind unfassbar gut. Der Schluss ist umwerfend, der Film behält die Magie von der ersten bis zur letzten Minute.
Ja zugegeben, die Figuren sind fast alle flach, selbst die Weltstars bleiben unter ihren Möglichkeiten, sind aber dennoch großartig als ambivalente Figuren, die dann auch wieder ihren Charakter wandeln; aber hier stehen ohnehin die Fragen im Mittelpunkt, die immer wieder sehr überraschend gelöst werden und sich in das Mehrfache neuer Fragen verwandeln.
Am Ende mag es einem doch wie ein billiger Zaubertrick vorkommen; meinen einige Kritiker, aber das ist selbst mit den größten Zaubertricks der Menschheitsgeschichte so., Und am Ende findet im Film alles eine logische Erklärung. Wer alles vorher durchschaut haben will, kommt mir eher neunmalklug vor.
Ich habe mich blendend unterhalten; durchweg. Es bleibt aber natürllich das Kernproblem, das die beiden Hauptdarsteller (die wunderbare Melanie Laurant aus den Inglorious Bastards von Tarantino) ansprechen: Ist Magie ein Taschenspielertrick oder eine Faszination der Täuschung und Ablenkung?
Der Film hat mich auf wunderbare Weise abgelenkt und war ein Genuss.