03 Jan.

Der waddische Jahresrückblick 2020:

Mai

Abstand halten, um zusammenzubleiben, war das Leitmotiv der Sitzordnung in der Basilika. St. Ludgerus für die Wort-Gottes-Feier.

Werdens Bürgermeister der Herzen: Das politische Urgestein Hanslothar Kranz wird 85 Jahre alt und pflanzt einen Baum.

Im Mai kehrt in Werden das ein, was man durchaus als „neue Normalität“ bezeichnen kann. Die Altstadt ist nun nicht mehr die Geisterstadt, die sie noch im März im Zuge der Beschränkungen wegen des Corona-Virus war. Nachdem die Läden schon seit einigen Wochen wieder Kunden begrüßen, dürfen auch die Gastronomen nun wieder ihre Türen öffnen. Doch nicht jeder Gastwirt macht mit Blick auf die strengen Auflagen von dieser Möglichkeit Gebrauch – und die Snackbar-Café Better Break schließt schließlich ganz.

Auf den ersten Blick scheint es ein Lichtblick zu sein für die Kultur- und Veranstaltungsbranche in der Corona-Zeit: Kleine Freiluft-Konzerte und -Aufführungen dürfen in NRW nach zwei Monaten Stillstand wieder stattfinden, Theater, Oper- und Konzerthäuser dürfen ab den 30. Mai wieder ihren Betrieb aufnehmen. Doch die Euphorie der Veranstalter hält sich in Grenzen, denn die der Corona-Pandemie geschuldeten strengen Auflagen machen der Branche weiter das Leben schwer.

Die Kindertagesbetreuung in Kindertageseinrichtungen wird für Vorschulkinder mit einer Anspruchsberechtigung nach dem Bildungs- und Teilhabepaket und für Kinder mit genehmigter Eingliederungshilfe geöffnet.

Mit Sicherheitsabstand werden in der Cafeteria des Gymnasiums Werden die Eltern vorm Schulwechsel informiert, während die Aufnahmeprüfungen für den Fachbereich Tanz ihrer Kinder in zwei Sälen im Alten Bahnhof stattfinden.

Die Universitätsmedizin Essen hält trotz der angekündigten Lockerung des Besuchsverbots durch die Landesregierung vom 6. Mai weiterhin an seiner bisherigen Regelung fest. 

Mit Abstand aufs Wasser: Die Wassersportler von Wanderfalke und EWRC starten wieder ihren Trainingsbetrieb.

Anfang April hat die Folkwang-Universität der Künste den Folkwang-Hilfsfonds aufgelegt, um Studenten, die durch die derzeitige Ausnahmesituation der Corona-Pandemie ineine Notlage geraten sind, finanziell zu unterstützen. Im Mai wird der Hilfsfonds mit einer weiteren Förderung ausgestattet: Die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung stellt eine Summe von insgesamt 75 000 Euro bereit.

Hicham El Monjed öffnet bei schönem Wetter wieder die Tore vom Tretboot-Verleih. In der Zeit von 11 bis 21 Uhr. Corona-Auflagen hat auch er einzuhalten: Abstands- und Maskenpflicht auf der Steganlage und Datenerhebungen sind auch bei ihm gefordert.

Barbara Vlijt sorgt in Werden für eine weite Verbreitung der Unterschriftslisten für das Rad-Entscheids-Begehren.

Ein weiterer Erfolg für die Interessengemeinschaft B 224 Werden: Das Verkehrskonzept Werden, gegen das sich dort engagierte Bürger seit Jahren einsetzen, ist nun aus dem Luftreinhalteplan für die Stadt Essen gestrichen. Damit ist die Bezirksregierung Düsseldorf einer Stellungnahme der Interessengemeinschaft gefolgt. Zudem seien die die Grenzwerte im Bereich Werden an den Messstellen Brückstraße und Abteistraße in den vergangenen beiden Jahren ohnehin eingehalten worden.

Alfred Kleinfeldt und Bernhard Kahmann engagierten sich für das Kriegerdenkmal auf dem Heidhauser Platz. Der jahrelange Einsatz hat sich gelohnt: Die Risse an der Säule, die an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs erinnert, sind verschwunden.

Die neuen Fünftklässler am Mariengymnasium lernen sich virtuell kennen, ein fröhliches Video stellt Hygiene-Regeln humorvoll vor.

Nach mehrwöchiger Wartezeit feiert die Gemeinde St. Ludgerus wieder einen Gottesdienst. 42 Personen sind gekommen, bleiben in der Kirche in räumlicher Distanz und sind dabei, wie Propst Jürgen Schmidt in seiner Begrüßung sagt: „sich innerlich ganz nah“.

Vereidigungszeremonie in Corona-Zeiten.

Der Grüne Ludger Hicking-Göbels ist neuer 1. stellvertretender Bezirksbürgermeister im Bezirk IX. Die Vereidigung schließt Bezirksbürgermeister Benjamin Brenk wegen den Corona-Kontaktverboten mit einem „alternativen Handschlag“: Ellbogen an Ellbogen.

Gute Nachrichten hatte die Verwaltungsbeauftragte Brigitte Harti zu verkünden: Trotz der Haushaltssperre, die die Verwaltung zur Bewältigung der Corona-Krise verhängt hatte, sei die Mittelvergabe durch die BV nicht in Gefahr: Jede Ausgabe müsse die Verwaltungsbeauftragte gut begründen – eine Vorgabe, die jedoch sowieso auch bislang gegolten habe, so Harti.

„Pfusch am Bau“ wähnt das Essener Bürger-Bündnis Freie Wähler (EBB-FW) bei der Brehminsel: Nicht die viel gescholtenen Aussichts-Plattformen geben diesmal den Anstoß für Kritik – es ist die neue Brehmbrücke, die der bürgerlich-konservativen Wählergruppe sauer aufstößt. Sie bemängelt erste Risse, die jedoch schnell nachgearbeitet werden.

St. Kamillus feiert Christ Himmelfahrt via Live-Stream im Internet:  So treffen sich am Himmelfahrtstag etwa 60 Gemeindemitglieder mit Propst Schmidt zu einer interaktiven digitalen Wort-Gottes-Feier.

Die Notbetreuung in den Kitas dauert nun schon über zwei Monate. Klar, dass die Kinder ihre Freunde vermissen. Die Kinder aus dem „Budenzauber“ im Wesselswerth haben deshalb ein „Grußfenster“ gemalt: „Wir vermissen euch“, steht darauf.