18 Jan

Neuer Grund, Katholik zu bleiben – wie auch immer

Er gilt als der George Clooney des Vatikan, ist Vertrauter von Benedikt und Franziskus gleichzeitig, sieht auf diesem Bild aus, als wolle er im nächsten Hollywoodfilm den Teufel spielen (dem ein solcher Posten ja sehr gut gefallen würde) und sagt im Cicero-Interview einige sehr erstaunliche Sachen.

Er gilt als der George Clooney des Vatikan, ist Vertrauter von Benedikt und Franziskus gleichzeitig, sieht auf diesem Bild aus, als wolle er im nächsten Hollywoodfilm den Teufel spielen (dem ein solcher Posten ja sehr gut gefallen würde) und sagt im Cicero-Interview einige sehr erstaunliche Sachen.

Man darf austreten, die Steuer verweigern und bleibt Katholik. Ist das nicht sensationell?

Das ist schon allein ein Grund, die Steuern weiter zu zahlen, oder?

Vielleicht bin ich der einzige, der es nicht wusste, aber trotzdem muss es raus: Wenn ich austrete und die Steuer verweigere , bleibe ich nicht nur gottesgläubig und auch Christ sondern auch Katholik.

Das sagt Erzbischof im ausführlichen Cicero-Interview der Januar Ausgabe (ja, die gibt es nicht erst seit gestern. Aber habe es erst jetzt gelesen). Der Mann trifft täglich Benedikt und Franziskus; ist also nah dran.

 

Gänswein: (verteidigt das deutsche Kirchensteuersystem als „besser als sein Ruf“) „Die Frage lautet schlicht: Fördert unser Kirchensteuersystem kirchliches Leben, frei von äußeren Zwängen jeglicher Art, oder führt sie zur Verweltlichung, Verfettung und Verbürgerlichung“ (…) „Grundgesetz garantiert Freiwilligkeit. Jeder kann aus der Kirche austreten.
Cicero: „Aber er bleibt Katholik?
Gänswein: „Ja natürlich, er bleibt Katholik.“ — Interview geht über zum Thema Tebartz.

Der Austreter bleibt also Katholik, sowieso! Ähem: Und ich verweigere die Steuer nicht. Aber ich will schon gar keinem raten, was er tun soll. Ich freue mich unbändig über eine katholische Kirche, die ihre guten Einsichten nur zu wenig kommuniziert.

Spannend ist aber noch an dem Interview, dass Gänswein in Tebartz nicht so sehr den sicherlich irregeleiteten Bischof beobachtet, sondern das Bistum, das eine neue Rolle anstrebt. Denkt man an Kölner Parallelen und die eigenständige Suche nach einem Meisner-Nachfolger, ist das vielleicht sogar das spannendere Thema.