06 Jun

Pläne für Flüchtlingsunterkunft in Heidhausen geplatzt

Aus dem Bürogebäude an der Barkhovenallee 1 wird doch keine Flüchtlingsunterkunft: Aus „persönlichen Gründen seitens des Eigentümers“ komme die geplante Anmietung der Immobile nicht mehr zustande, teilt die Stadt Essen heute Abend mit.

Zum Beispiel mit Flugblättern machten Anwohner in den letzten Wochen Stimmung gegen die geplante Unterkunft für bis zu 250 Geflüchtete in der Nachbarschaft. Der in Werden/Heidhausen lebende Investor, der die Immobile Anfang des Jahres erworben hatte, ursprünglich um dort Wohnungen zu errichten, hat nun offenbar sein Angebot an die Stadt zurückgezogen.

Die Verwaltung muss nun Alternativen suchen: „Nach der Sommerpause wird die Verwaltung mit Vorschlägen auf die Politik zugehen“, heißt es vonseiten der Stadt.

Mehr dazu in den neuen „Werdener Nachrichten“: Ab Donnerstag im Handel!

6 Gedanken zu „Pläne für Flüchtlingsunterkunft in Heidhausen geplatzt

  1. Ich habe als direkte Anwohnerin von Anfeindungen gegen den Investor nichts mitbekommen. Ich habe aber in vielen Gesprächen mit meinen Nachbarn und Nachbarinnen von Sorgen über eine so große Einrichtung, ohne ein uns bekanntes Konzept, in unserer Siedlung gehört, und dass die Stadt so schnell unter Druck reagiert und der Anwohner nicht vorher einbezogen wird. Es bestanden vor allem Sorgen wegen der Größe der Einrichtung.
    Wir haben hier vor Ort Politiker wie auch Sie Herr Hicking – Göbels vermisst, die mit uns in einen Dialog gehen.
    Damals beim Thema „ Grüne Harfe“ haben Sie als Betroffener Anwohner doch auch eine Bürgerbeteilung begrüßt.
    Habe ich es nicht richtig in Erinnerung, dass Sie den runden Tisch zum Thema Grüne Harfe mitgestaltet haben und so eine Bürgerbeteilugung mehr als begrüßt haben? Gilt die gleiche Vorgehensweise nicht auch für dieses städtische Projekt? Wenn wir als Bürger nicht im Vorfeld einbezogen werden, sogar noch für unser kritisches Engagement angegangen werden, verwundert mich das sehr und führt zu der viel diskutierten Politikverdrossenheit.
    Abschließend möchte ich mich als jemand, der Flüchtlingsinitiativen unterstützt, outen, dieses bedeutet aber nicht, dass ich jede undurchdachte Verwaltungsvorlage der Stadt Essen freudig unterstütze. Das erwarte ich auch von den mir gewählten Politikern.

    • Sorry, aber die sollen hier bloß aus Werden raus bleiben.
      Ich fühle mich so schon fremd im eigenen Land.
      Der Essener norden ist doch sowieso schon so ein Ausländerdrecksloch. Sollen die doch dahin.
      Und wenn es nach mir geht würden die erst gar nicht hier ins Land kommen! Was ist eigentlich mit unserm Land und den Leuten!? Wir werden nur ausgebeutet. Immer noch mehr Steuern zahlen! Ausquetschen bis es nicht mehr geht, und den ganzen Ausländern wird die Kohle in den Arsch geblasen! Lächerlich! Werdet mal langsam wach!!!!!

      • Ich lasse diesen rassistischen – natürlich nur anonym abgegebenen – Kommentar mal zu Dokumentationszwecken hier so stehen.

        Manchmal muss man auch mal einfach zeigen, welch menschenverachtende Denke in einigen Köpfen vorherrscht…

  2. Ich hatte auch ein komisches Gefühl bei dem Gedanken in der Nachbarschaft eine für mich mit 250 Menschen zu große Einrichtung für geflüchtete Menschen zu haben. Ein Konfliktpotenzial ist da vorprogrammiert. Für die Bewohner selber ist es auch nicht schön.Ich fand die Entscheidung wurde unter viel zu großem Zeitdruck gefällt und die Anwohner wurden einfach damit überrollt. Diese Vorgehensweise finde ich nicht in Ordnung. Außerdem finde ich in diesem Fall so einen langen Mietvertrag auch sehr bedenkenswert. Ich bin für kleinere Lösungen und finde die Menschen im Stadtteil müssten besser informiert werden, damit Akzeptanz entstehen kann.

  3. Ich habe auch ein diffuses Unwohlsein bei dem Gedanken gehabt, eine Flüchtlingsunterkunft direkt in der Nachbarschaft zu haben, aber die Art und Weise wie Stimmung gemacht worden ist gegen einen Mitbürger – und der Investor ist auch unser Nachbar – und wie „Ihre Nachbarschaft“ agiert hat, beschämt mich. Ich habe meine Stimme nicht gegen „Ihre Nachbarschaft“ erhoben und das tut mir heute leid. Ich möchte nicht, dass Menschen persönlich angefeindet werden und auf diese Weise Entscheidungen herbeigeführt werden. Ich glaube auch gar nicht, dass hier ausländerfeindliche Gedanken im Vordergrund standen, sondern eher „not-in-my-backyard“ eine Rolle gespielt hat, aber das bringt auch niemanden weiter und entschuldigt in keinem Fall persönliche Angriffe. Es wäre schön, wenn wir alle daraus lernen und so etwas in unserem Stadtteil nicht wieder vorkommt.

    • Ich stimme Herrn Schulz weitestgehend zu.
      Wenn die teils unverschämten und übergriffen Anwürfe an den Investor – nicht er hat sich mit der Immobilie der Stadt angeboten, vielmehr hat die Stadt wegen guter Erfahrungen in der Zusammenarbeit bei diesem Thema sich an ihn mit der Bitte um Unterstützung gewandt – unterblieben wären und sich die örtliche Politik von ihren reflexhaften Reaktionen mit Fokus auf zukünftige Wählerstimmen hätte unabhängig eine Meinung gebildet… wären wir ziemlich sicher zu einem guten Ergebnis gekommen.
      So hat der Egoismus einiger weniger nur viel Schaden verursacht!!

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