06 Jan

Der waddische Jahresrückblick 2020:

August

Über viele Wahlplakate kann Grafikdesigner Dirk Uhlenbrock nur den Kopf schütteln

Wahlkampfzeit ist Plakate-Zeit: Pünktlich sechs Wochen vor dem Kommunalwahl-Termin am 13. September haben die Helfer der Parteien und Wählerbündnisse auch in Werden viele Laternen und Verkehrsschilder mit ihren Wahlplakaten vollgehängt. Die Werdener Nachrichten sind mit Dirk Uhlenbrock durch die Altstadt spaziert, um den waddischen Grafikdesigner ein kritisches Auge auf die Plakate werfen zu lassen. Welche Motive fallen ins Auge, welche Sprüche bleiben hängen – oder törnen eher ab? Über viele Plakate kann der Fachmann nur den Kopf schütteln.

Am 12. August beginnt in NRW das neue Schuljahr in Werden nun mit Präsenzunterricht. Galt die Maskenpflicht vor den Ferien nur im Gebäude und auf dem Schulhof und durfte sodann abgenommen werden, sobald die Schüler auf ihren Plätzen saßen, beschloss das Schulministerium, „einen an das Infektionsgeschehen angepassten Schulbetrieb“ nur beim durchgängigen Tragen von Masken zu erlauben – und dies an allen weiterführenden Schulen. Also auch an den beiden Werdenern Gymnasium gilt fortan: Masken tragen im Unterricht. Die Schulleiterinnen stehen hinter der Maskenpflicht. In der Elternschaft regt sich jedoch Empörung. „100 Prozent Regelbetrieb bei null Prozent Konzentrationsfähigkeit ist kein Gewinn“, zitieren die Werdener Nachrichten den Vorstand der Landeselternschaft.

Die Einschulung der Fünftklässler bei hochsommerlichen Temperaturen am Gymnasium Werden hat trotz Freiliuft einen festlichen Charakter. Vom Balkon aus wird musiziert und Schulleiterin Felicitas Schönau begrüßt die neuen Schüler – in diesem Jahr mit einigen Ermahnungen, die das Miteinander in Zeiten der Corona-Pandemie nötig machen. Die Klassen werden auf ein dafür errichtetes Podest auf dem Schulhof aufgerufen, um mit ihren Klassenlehrern die Schulräume aufzusuchen.

Werden soll wieder einen weiteren Lebensmittelhändler bekommen: Dies geht aus einer städtischen, nicht öffentlichen Verwaltungsvorlage hervor, die den Werdener Nachrichten vorliegt. Demnach will die Stadt das Gelände der einstigen Parkpalette an der Joseph-Breuer-Straße an einen Mülheimer Immobilieninvestor verkaufen. Dort und auf dem benachbarten Areal der alten Post an der Hufergasse in der Werdener Altstadt soll ein Neubau entstehen, der neben einem Supermarkt-Discounter auch Wohnungen enthalten soll.

Der Radweg zwischen Werden und Velbert soll kommen: Einem entsprechenden Antrag der CDU und SPD hat der Bau- und Verkehrsausschuss mit breiter Mehrheit zugestimmt, nachdem sich Grüne und Linke dem Antrag angeschlossen hatten. Auch die Werdener Radinitiative zeigt sich zufrieden. Schließlich stimmen auch Bezirksvertretung IX und Rat dem Vorhaben zu: Die Verwaltung soll nun Realisierungsmöglichkeiten prüfen.

Es gibt Tage, die können nicht besser sein für einen Politiker. Erst konnte der Oberbürgermeister stolz verkünden, dass nicht nur die von der Schließung bedrohte Karstadt-Filiale am Limbecker Platz gerettet ist, sondern dass auch die rund 1200 Mitarbeiter in der Zentrale am Theodor-Althoff-Platz in Schuir bleiben können. Und so war seine Freude unübersehbar, als Thomas Kufen dann nachmittags bei der Einweihung des neuen Polizeigebäudes sprach, das sich künftig mit dem Karstadt-Hauptsitz die Adresse teilt.

Gut gelaunt zeigt sich Oliver Kern auf dem Hof des Werdener Landwirts Thomas Leuchten. „Es ist eine besondere Situation“, sagt er. Und damit meint der Awo-Essen-Geschäftsführer nicht, dass die Landwirte ihn und die SPD-Ratskandidaten für den Essener Süden eingeladen haben, um darüber zu sprechen, welche Hoffnungen und Vorstellungen Landwirte an die Kommunalpolitik haben. Auch nicht, dass Wahlkampf unter Corona-Bedingungen ganz ungewohnte Herausforderungen bringt. „Ich meine, dass ich als Oberbürgermeister kandidiere.“ Denn der Schritt in die große Politik ist neu für den Sozialdemokraten.

Was kann E-Mobilität leisten, wo sind die Schwächen? Zu einem Erfahrungsaustausch mit den Freunden der Elektro- und Hybridautos traf sich der FDP-Werden-Chef und Kandidat für Rat und Bezirksvertretung Peter Barthel im Löwental.

Welchen Sinn hat ein Bodendenkmal, das niemand sieht? Diese Frage beschäftigt seit einigen Jahren Politik, Verwaltung sowie Spaziergänger und Wanderer entlang des Leinpfads: Denn im September 2017 beschloss Grün und Gruga, die Pflasterung auf Höhe der Papiermühle zu asphaltieren. Die Bezirksvertretung IX dagegen wollte die historische Pflasterung zumindest teilweise wieder aufdecken: Dies beschloss sie im April 2018. Getan hat sich an dieser Stelle bislang nichts, wie Bezirksbürgermeister Benjamin Brenk und sein Vorgänger Michael Bonmann bei einer gemeinsamen Ortsbesichtigung feststellten.

Die Freude des Mediziners Claus-Adrian Schlegtendal ist groß, als er Roger Löcherbach in einem Meer von Spänen stehend vorfindet, die Arbeiten an Musica fast beendet. Der Holzbildhauer, der die Tonne Kunst vor der Folkwang Universität schuf und pflegt, war glücklicherweise zeitnah in der Lage, den Schaden an seiner Skulptur wieder zu reparieren. Eine Versicherung wird den Schaden von ca. 1200 Euro übernehmen. Löcherbach vermutet, dass es wegen eines schrumpfungsbedingten Risses möglich war, Muiscas Horn mit viel Kraftaufwand abzureißen. Er schloss einen Riss im Kopf, durch den Wasser rieselte.Nun ist nach dem Vandalismusschaden das Skulptur-Duo „Herold und Musica“ wieder instand gesetzt.

„Es stimmt, dass die Jugend in Werden bislang nicht gehört worden ist.“ Damit will sich Chris Helmer, der sich mit 31 Jahren durchaus noch selbst als Vertreter der jungen Generation ansehen kann, jedoch nicht abgeben. Im Bürger- und Heimatverein hat er als neuer Schriftführer bereits den Altersdurchschnitt beträchtlich herabgesetzt. Und der Jugend will er dort in Werden eine Stimme geben. Und auch an einem Ort für die Jugend in Werden arbeitet er bereits.

„Ist das dein erstes Amt?“ Neugierig befragt Irmin Schmuck, die ihren den Vorsitz der „KommOmend“-Gruppe abgegeben hat, ihren Nachfolger. „Mein erstes von Bedeutung“, antwortet Marc Real – und das verschmitzte Lächeln dabei ist mehr in der Stimme wahrnehmbar als auf den Lippen. Doch für den 22-Jährigen ist dieses „Amt“ tatsächlich besonders wichtig: Setzt sich doch kaum einer wie er für den Erhalt des Waddischen ein, dem Dialekt, der noch vor einigen Jahrzehnten hier der ganz gängige Zungenschlag war. Marc Real will KommOmend nun wieder mit dem Bürger- und Heimatverein vereinen.

Drehe „Deine Sommer-Video-Story“, luden Zinat Jalfari und Jülide Ayas zum Medien-Workshop ins Jubb die Zehn- bis 14-Jährigen Kinder und Jugendlichen ein.

Ob die „alte Dame“ wohl eine gebührende Geburtstagsfeier bekommen könne, fragte sich das Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde Werden lange, denn die Coronavirus-Pandemie schien es auszuschließen. Doch mit den gelockerten Schutzvorschriften und vielen Ideen konnte der Geburtstag „120 Jahre Evangelische Kirche“ anders, aber gebührend gefeiert werden – mit einem Open-Air-Gottesdienst auf der Wiese im Schatten des Kirchengebäudes.

Die NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser hat mit der Düsseldorfer Regierungspräsidentin Birgitta Radermacher, Oberbürgermeister Thomas Kufen sowie den Ruhverband-Vorständen Prof. Norbert Jardin und Dr. Antje Mohr den Fischlift am Werdener Wehr offiziell in Betrieb genommen.

Eine neue Stadtteilfahne für Werden.

Der Werdener Bürger- und Heimatverein hat auf Grundlage des Wappenentwurfs von Kurt Schweder eine neue Stadtteilfahne für Werden herstellen lassen. Diese wurde erstmals am Dienstag am Marktplatz vor der Basilika gehisst. Corona-bedingt sollte es keine große Feier geben, sondern nur eine kurze Ansprache der Vorsitzenden Martina Schürmann.

Ein Auslandsjahr in Mexiko durfte der Werdener Johannes von Drachenfels bereits verbringen und brachte damals tolle Erinnerungen mit nach Hause. Nun hat er das Abi in der Tasche. Eigentlich wollte der 19-Jährige erneut nach Amerika fliegen, diesmal sollte Ecuador das Ziel sein. Über den Auslandsfreiwilligendienst hatte er eine Stelle bekommen an einer Schule, sollte dort zuständig sein für das Sportprogramm und die Nachmittagsbetreuung. Doch Corona vereitelte seine Pläne. Stattdessen absolviert er bei der DJK Grün-Weiß Werden ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ).

Die Fachschaft Kunst lud die Mariengymnasiasten ein, Fotoarbeiten einzureichen. Sie sollten aus der Ferne auf die Internetplattform Padlet zu einer gemeinsamen Collage hochgeladen werden. Die Schüler der Unter- und Mittelstufe nahmen das jahrgangsübergreifende Angebot gerne an, das bewusst nicht als Wettbewerb gestaltet war. Zu sehen: Ostern mit Mundschutz, und Aphrodite trug ebenfalls Maske. Ausflüge und Natur dominieren, Tierfotos, Fahrradtouren und Inlineskates. Und dazu ein klarer Satz: „Corona ist doof“.

Das Essener Gitarrenduo.

30 Jahre lang schon spielen Bernd Steinmann und Stefan Loos als „Essener Gitarrenduo“ zusammen und touren um die Welt. Diesen runden Geburtstag wollten die beiden Werdener Musiker mit einer Vielzahl von Konzerten feiern. Doch auch ihnen machte die Corona-Pandemie einen Strich durch die Rechnung: Von Mitte März an mussten etliche Konzerte des Duos ausfallen.Und auch wenn es nun langsam wieder losgeht, schauen die beiden eher mit verhaltenem Optimismus in die Zukunft. „Wir freien Künstler sind die klaren Verlierer der Corona-Pandemie“, stellt Bernd Steinmann fest.

Darüber, welche Auswirkungen die Corona-Pandemie und damit einhergehend die daraus folgenden Beschränkungen auf die Musik und die Musikausübung haben, äußert sich Professorin Barbara Maurer in einem Interview mit den Werdener Nachrichten: „Die gravierendste Folge ist, dass es eigentlich keine persönlichen Begegnungen gibt“, stellt die Dozentin für Instrumentalausbildung und Zeitgenössische Musik fest.

Das Trio Krisse spielt in der Besetzung Kontrabass, Saxophon, und Gitarre bei „Jazz im Garten“ hinterm Jubb. Das erste Set beinhaltetet auch Jan Bierthers netten Titel: „Big cat smile“ – ein ebensolches breites Lächeln seitens des Publikums. Nicht nach Lächeln zumute ist es Anwohnern, die schon im Vorfeld versuchten, das Konzert zu vereiteln. Das Ordnungsamt allerdings entschied, dass das Jugendzentrum durchaus ein solches Konzert veranstalten kann. Zur Sicherheit misst Jubb-Leiterin Monika Watermann auf der Straße die Dezibel: Die halten sich im Rahmen.

Nachdem in diesem Sommer lange unklar war, ob überhaupt Beachvolleyball-Turniere ausgetragen werden können, gibt es doch noch eine kleine, abgespeckte Turnierserie im Westdeutschen Volleyballverband. Das Highlight steht für das U17-Duo des Werdener Turnerbundes, Yara Brauner und Jamie Riotte, mit den WVJ Meisterschaften an. Nach zwei Wochen Vorbereitungszeit gibt es für das Topteam der letzten Saison diesmal ein frühes Turnierende.

Die Löwentalerinnen scheiden im Pokal-Wettbewerb aus: Die Damen des SC Werden-Heidhausen Damen unterliegen gegen SuS Niederbonsfeld mit 2:7. Das Aus kommt für die Werdener Damen nicht überraschend. Der Landesligist ist im Viertelfinale des Kreispokals noch eine Nummer zu groß für die jungen Löwentalerinnen.

Superstart nach langer Corona-Pause bei den Tennis-Mannschaften des WTB: Herren 40, Damen 40 II und die gemischte U12 sind erfolgreich.

Tolle Segelbedingungen hatten 79 Segler und Seglerinnen bei der „Auftaktregatta“ des Etuf. Der Wind bläst mit 4 bis 6 Stärken aus südwestlichen Richtungen.