11 Feb

Die Werdener Nachrichten, Ausgabe 7/2021

Was wird aus dem Kardinal-Hengsbach-Haus?

Das Gerücht schwelte schon längere Zeit – und noch vor zwei Monaten hat das Bistum Essen eine entsprechende Anfrage der „Werdener Nachrichten“ dementiert. Doch nun ist es offiziell: Das Bistum Essen will das Kardinal-Hengsbach-Haus aufgeben. Grund sei die finanzielle Situation: Seit mehreren Jahren stehe zur Debatte, ob langfristig drei Bildungshäuser aufrechterhalten werden können, so Bistums-Sprecher Ulrich Lota. Die Folgen der Corona-Pandemie haben nun die Entscheidung zu Ungunsten des einstigen Priesterseminars in Werden beschleunigt. Indes beginnt die Diskussion zur Nachnutzung: Die CDU fordert den Erhalt des Gebäude-Ensembles und bringt – wie auch die Grünen – ein Hotel ins Spiel. 


NaBu, Alpenverein und Uhus – Der Steinbruch sorgt weiter für Gesprächsstoff

Ob der Ruhrverband den Steinbruch an der Laupendahler Landstraße tatsächlich an den Deutschen Alpenverein (DAV) verkaufen wird, steht noch in den Sternen – auch wenn der Verband entsprechende Gespräche mit der Sektion Essens des Vereins bestätigt. Dieser zeigt sich verwundert über die Einlassungen des Naturschutzbundes (Nabu) Ruhr bezüglich der Absichten des DAVs: Dieser wolle schließlich ebenso den Uhu schützen. Denn im Gegensatz zum Nabu Ruhr glaubt der DAV Sektion Essen, dass der Schutz des Uhus sich mit behutsamen Kletteraktivitäten sehr wohl in Einklang bringen lasse – und gewährt einen Blick in seine Planungen für den Steinbruch, die das bestätigen sollen. Indes bekräftigt auch die Stadt Essen ihre Kaufabsichten für das Areal, um es als Naturschutzgebiet auszuweisen. 


Online-Karneval mit Völl Freud

Corona macht auch dem traditionellen Karnevals-Geschehen einen Strich durch die Rechnung. Lange Gesichter wollen die Werdener Karnevalsvereine deshalb aber noch lange nicht machen. Am Wochenende werden zumindest bei Völl Freud und den „Bollerwagen-Narreteiern“ lachende Minen und Kostüme zu sehen sein – wenn auch nicht durch die Gassen ziehend, aber virtuell im Netz. 


Abstimmen bei unserer Frage der Woche: 
Um den Werdener Steinbruch wird gestritten: Soll das Gebiet zum Schutze des Uhus komplett gesperrt bleiben oder behutsam für Kletterer geöffnet werden? 

17 Gedanken zu „Die Werdener Nachrichten, Ausgabe 7/2021

  1. Der DAV ist als Naturschutzverband anerkannt und leistet, z.B. in den Alpen, hervorragende Arbeit. Umso unverständlicher ist es, daß sich die hiesige Fraktion auf fachlich nicht zu vertretende Behauptungen stützt. Das ist zumindest unqualifiziert, wenn nicht tendentiös und völlig unzeitgemäß. Zwar ist gegen das Klettern an sich nichts einzuwenden, wenn es naturverträglich erfolgt (z.B. in den hinreichend großen Kalksteinbrüchen Wülfrath). Dies ist hier aufgrund der geringen Flächengröße schlichtweg undenkbar. Der DAV schneidet sich mit diesem Vorgehen doch ins eigene Fleisch und macht sich unglaubwürdig. Schade, daß sich der DAV hier so versteift – und das wo er nach eigener Aussage an einem Einvernehmen mit dem NABU interessierte ist …

  2. Heute wird die Umfrage plötzlich witzig: Seit vier Tagen läuft die Abstimmung und die DAV Antwort schwankt permanent zwischen 87% und 88%. Seit heute mittag dreht sich plötzlich das Bild – plötzlich tauchen weit über 200 neue Stimmen für die Uhu Position auf – innerhalb weniger Stunden. Und die Prozentzahl der UhusSchützer steigt jede Stunde um 5% – eben schon bei 32% (vorher vier Tage lang 12%)

    Natürlich – das sind brave Leser, die gerade aufgewacht sind!

    Ich würde mal sagen, da wird eine Mehrheit gefaked.

    Und das sollen dann brave Naturschützer sein ………

  3. Der DAV , den man auch schon mal als „ADAC der Bergsteiger“ nennt, ist ein Lobbyist, der sich unter dem Deckmantel eines Naturschutzverbandes um seine Lobbyarbeit kümmert. Hier beweist dies ja schon allein die hochschießende Zahl an Teilnehmern der Umfrage. Die „Krake“ DAV vernetzt sich bis in die Kommunalpolitik, um als Lobbyist ein möglichst großes Stück vom Freizeit- und Eventtourismus abzubekommen.
    Naturschutz steht dabei immer hinter Freizeitsport, Tierschutz immer hinter Kommerz.

    • Hallo

      Lobbyisten, Krake und vernetzt in die Kommunalpoliktik – nun Verschwörugnstheorien sind bekanntlich „in“ auch im Kleinen. Es ist schon verblüffend, wie schnell da was in die Welt gesetzt wird.

      DAVler sind ganz normale Leute, die gerne in den Bergen wandern oder Ski fahren oder oder. Und die Aktiven kümmern sich darum, dass die Berge nicht zerstört werden, die Natur geschützt wird oder als Jugendleiter um die Jüngeren, um sie zu lehren, die Natur zu schätzen und zu pflegen.

      Und jetzt plötzlich Lobbyisten und Kraken – wenn das zu einem Porsche für mich privat führen würde (Lobbyisten sollen Porsches haben), dann würde ich mich jetzt über diesen Titel freuen.

      Ist nur leider nicht – zahle meine 65 € Jahresbeitrag und verbringe jedes jahr eine Woche mit freiwillier und unentgeltlicher Naturschutzarbeit.

  4. Klettern und Vogelschutz passt nicht zusammen.
    Hier sollte dem Naturschutz uneingeschränkt Rückendeckung gegeben werden.

  5. Ich klettere selber, das auch gerne am Felsen und bin auch in den Bergen unterwegs. Trotzdem bin ich der Meinung, dass dieses Gebiet zum Schutze des Uhus nicht für Kletterer geöffnet werden sollte. Die Gebiete für einheimische Tiere werden immer kleiner und weniger. Wie schön ist es da, dass ein Uhu in einem Steinbruch geschützt und in Ruhe seine Jungtiere groß ziehen kann. Unsere einheimischen Tiere geben sich mit solch kleinen Bereichen zufrieden, das sollte für uns alle ein Anliegen sein, diese Gebiete zu schützen und zu erhalten. Die Idee dort ein Biotop anzulegen, in dem sich Molche, Frösche und Co. wohl fühlen können, finde ich aber richtig gut. Das würde ich sehr unterstützen. Das Konzept, das Gebiet bis zum Ende der Brutzeit für Kletterer komplett zu sperren und erst dann freizugeben, hätte ich eher unterstützt.

    • Vielen Dank für Ihre differenzierte Betrachtungsweise, genau das trifft den Kern der Sache !

  6. Es muss nichts gelenkt werden, wo nichts zu lenken ist. Wir haben im Ruhrtal schon viel zu viel Event- und Partytourismus. Nicht jedes freies Stück Natur muss dem freizeitorientierten Menschen überlassen werden. Die Zeiten , wo sich der Mensch die Natur untertan machen möchte, sind vorbei. Wenn dieses Gebiet hier nicht vor dem Anspruch einer Freizeitnutzung geschützt wird, werden Sie in Bälde eine Eskalation erleben. Das Ruhrtal ist kein Freizeitpark.

  7. Ich bin davon überzeugt, dass der DAV eine vernünftige Regelung findet, um ein verantwortliches Klettern möglich zu machen und dem Uhu parallel dazu den notwendigen Schutz zukommen lässt.

    • Das wird nicht gelingen, weil das Gelände zu klein ist! Der Horstschutzbereich des Uhus beträgt mindestens 100 Meter – und diese umfassen im Werdener Steinbruch den gesamten Felsen! Überall dort halten sich die Uhus auf und würden auf jeden Fall durch Kletterer gestört. Es gibt andere, größere Felsgelände in der Region, z.B. in Wülfrath – dahin können die Kletterer gehen!

  8. Ich bin dafür den Steinbruch zum behutsamen klettern zu nutzen.
    Im Bochumer Bruch funktioniert das auch sehr gut und den Belangen der Uhu’s wird durch zeitlich begrenzte Sperrung en Rechnung getragen.

  9. Steinbruch an der Laupendahler Landstraße
    Ich halte den DAV von allen Beteiligten als die am Besten geeignete Community um die Landschaft, mit dem Uhu dort zu schützen und zu erhalten. Der DAV wird sich aktiv und dauerhaft um eine Besucherlenkung und um die Pflege kümmern. Wer von den anderen Beteiligten würde denn dort ansonsten praktisch und regelmäßig tätig werden? Die Parteien sicherlich nicht.

    • Unterstütze als Vorsitzender/Vorstand der DAV Sektion Hochsauerland den Steinbruch unter Voraussetzungen des Umweltschutzes/Naturschutz Konzepts des DAV !

    • Ich denke, dass der DAV das nachhaltigste und beste Konzept hat und unterstütze dies voll und ganz.

  10. wo bleibt aus dem Hengsbach-Haus die umfangreiche Bibliothek dann ?
    was wird aus der symbolträchtigen Einrichtung der Franziskuskapelle ?

    • Ich klettere selber, das auch gerne am Felsen und bin auch in den Bergen unterwegs. Trotzdem bin ich der Meinung, dass dieses Gebiet zum Schutze des Uhus nicht für Kletterer geöffnet werden sollte. Die Gebiete für einheimische Tiere werden immer kleiner und weniger. Wie schön ist es da, dass ein Uhu in einem Steinbruch geschützt und in Ruhe seine Jungtiere groß ziehen kann. Unsere einheimischen Tiere geben sich mit solch kleinen Bereichen zufrieden, das sollte für uns alle ein Anliegen sein, diese Gebiete zu schützen und zu erhalten. Die Idee dort ein Biotop anzulegen, in dem sich Molche, Frösche und Co. wohl fühlen können, finde ich aber richtig gut. Das würde ich sehr unterstützen. Das Konzept, das Gebiet bis zum Ende der Brutzeit für Kletterer komplett zu sperren und erst dann freizugeben, hätte ich eher unterstützt.

      • Hallo Meike,
        Die ökologische Aufwertung des Steinbruchs ist ebenfalls Ziel des DAV Essens als Naturschutzverband.

        Zu deinem Einwand:
        „Das Konzept, das Gebiet bis zum Ende der Brutzeit für Kletterer komplett zu sperren und erst dann freizugeben, hätte ich eher unterstützt.“

        Genau das ist ebenfalls das Ziel des DAV Essens. Zum Schutz des Uhus soll der linke oder rechte Teil des Steinbruchs, die durch einen Felssporn von einander getrennt sind, in der Brutzeit komplett gesperrt werden.

        Damit wird ein Konzept verfolgt, dass in vielen anderen Regionen seit Jahren sehr gut funktioniert.

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