25 Aug

Seeed gesehen – von weitem

Flöhe auf einer Streichholzschachtel in einer Betonschüssel - so beschrieben einst The Who Stadionkonzerte. Ganz so war es nicht, aber fern war die Bühne schon.

„Flöhe auf einer Streichholzschachtel in einer Betonschüssel“  – so beschrieb einst der Gitarrist von „The Who“ Stadionkonzerte. Ganz so schlimm war es nicht, aber fern war die Bühne schon.

Das war ein Abschluss des Urlaubs. und der Tournee! Für mich das Ende der freien Tage, für Seeed der unfreien Tage der Konzertreihe. An diesem Schnittpunkt trafen wir uns in Dortmund im Westfalenpark. Trafen ist zu viel gesagt. Der Abstand blieb so groß wie in meinem ganzen Leben noch nicht, weil ich sonst auch dem Leben nicht erlaube, mich zu bestrafen, wenn ich bei Konzerten zu spät komme. Ich gehe in die Menge nach mittelweit vorn. Damals Rockpalast Grugahalle sogar immer erste Reihe.

Nun spät, Regen, und eben zurückhaltend bei der Platzwahl. Und vor allem Westfalenpark!

Da hatte ich leider nicht gelesen, als ich meinem Patenkind diesen Abend geschickt hatte. Keine alte ehrwürdige Halle. Sowieso nicht umsonst, aber draußen war das Konzert der Reggae-Groover, die mächtig abgingen; sogar für einen, der wenig mit Rastaman-Vibrations anfangen kann; aber immerhin Peter Fox super findet.

Mann, waren die alle gut! Als Zwanzigjähriger hätte ich nie gedacht, dass es einmal so gut viel Deutsch singende Bands geben wird.

Fette Bass-Saxophon-Licks schoben, der Sound insgesamt super klar:  trockene E-Basswummser, ebenso Schlagzeug, und jedes Wort zu verstehen. Die drei Frontmänner ein Gedicht! Und als dann bei den Zugaben noch „Schüttel deinen Speck“ von Peter Fox kam, war alles sooo überragend. Heute ist man mit Leinwänden eben auch fernab gut bedient; — falls man die Unlogik dieses Live-Videos akzeptiert.