19 Jun

Die Werdener Nachrichten vom 19. Juni 2014

Keine Ruhe nach dem Sturm: Der Rockförderverein, der in Kooperation mit der Stadt das Pfingst Open Air organisiert hat, wehrt sich gegen Vorwürfe, zu spät evakuiert zu haben. Derweil befindet sich die Feuerwehr im Dauereinsatz. Im Sturm hat auch die deutsche Mannschaft das Herz der Fans erobert: Viele Werdener schauten in den Kneipen beim ersten Vorrundenspiel gegen Portugal zu. Wir schauen zurück aufs Theo-Kalkhoff-Turnier und voraus auf die Fête de la Musique.

Außerdem nimmt die Heimatzeitung Abschied von dem Komponisten und einstigen Folkwang-Dozenten Gerd Zacher, der im Alter von 84 Jahren verstorben ist.170614 Kopie

4 Gedanken zu „Die Werdener Nachrichten vom 19. Juni 2014

  1. Am 9.6.2014 gab es ab 12 Uhr Unwetterwarnungen vor der Warnstufe rot. Um 20 Uhr erfolgte eine Akutwarnung für den Großraum Düsseldorf. Außerdem war das Herannahen einer umfangreichen Unwetterzone auf der Internetseite von meteomedia ersichtlich. All dies war kein Grund eine rechtzeitige Räumung des Geländes zu veranlassen ? Die in dem Artikel gemachten Aussagen , es habe ja keine Toten gegeben sind an Zynismus kaum zu überbieten. Verletzte werden billigend in Kauf genommen , kurze Genesungswünsche reichen ja. Der Vergleich mit der Lopa 2010 hinkt natürlich , allein von der Teilnehmerzahl lassen sich die Veranstaltungen nicht vergleichen. Allerdings gibt es bei beiden Events eine Parallele : Die Verantwortlichen versuchen im Nachhinein die Verantwortung auf den einzelnen Teilnehmer abzuwälzen um damit ihr eigenes Versagen zu kaschieren. Dies ist aber unzulässig da man nicht erwarten kann , dass sich ein Besucher einer Veranstaltung ständig darüber Gedanken machen muss ob er heil wieder vom Gelände kommt.
    Die Verantwortung liegt beim Veranstalter.
    Übrigens wurde das Kulturfestival in Köln am gleichen Tag rechtzeitig geräumt. Es gibt also auch Veranstalter die ihre Verantwortung ernst nehmen. Die Bilder die sich in 2010 in Duisburg geboten haben – ich war im Tunnel ; Sie auch Herr Weber ? –
    möchte ich auch in verminderter Form nicht mehr erleben . Aber zurück zum Festival in Werden : was genau war jetzt der Grund für die Nicht – Räumung zu einem früheren Zeitpunkt ? Hängt es vielleicht auch damit zusammen , dass die Veranstaltung am finanziellen seidenen Faden hing ? Ist es auch ausreichend, dass eine „Analyse“ jetzt hinter verschlossenen Türen der Stadtverwaltung erfolgt ? Vielleicht wäre es hilfreicher wenn die zuständige Staatsanwaltschaft sich der Dinge vom 9.6.2014 annimmt.

    • Lieber Herr Henselowsky,

      offenbar haben wir eine andere Definition davon, was zynisch ist. Ich finde es zynisch, ein Unglück, bei dem mehrere Menschen wegen eindeutiger Planungsfehler ums Leben kamen und Hunderte zum Teil schwer verletzt worden, dadurch zu relativieren, indem man es durch einen solchen Vergleich mit den Ereignissen des Unwetters und des Pfingst Open Airs gleichsetzt, das unter den Umständen ja wirklich glimpflich endete. Ich habe die Evakuierung selbt miterlebt, sie ging zügig und ohne große Probleme über die Bühne.

      Klar kann man geteilter Meinung darüber sein, ob man das Festival früher hätte abbrechen können. Ob man auf die Unwetterwarnungen besser gehört hätte als auf die ebenfalls laufend eintrudelnden Entwarungen. Wobei ich mir nicht sicher bin, wie die Menge reagiert hätte, wenn das Festival bei strahlendem Sonnenschein abgebrochen worden wäre, mit dem Hinweis, es sei gut möglich, dasss ein Unwetter von Düsseldorf sich gleich hier breit mache. Ich glaube, nicht sehr verständnisvoll.

      Und woher haben Sie, dass die Veranstalter versuchen, die Verantwortung auf die Besucher zu schieben? Mir ist von Veranstalterseite kein solches Statement bekannt.

      Beste Grüße!

  2. Sehr geehrter Herr Buchholz,
    zum Sturm und seinen Folgen sollte doch folgendes auch gesagt werden.
    Die Wälder in und um Essen sind seit Ende des Sturms wegen erhöhter Gefahr für Leib und Leben gesperrt, also, wie die WAZ vom heutigen Tag berichtet, eine „Ordnungswidrigkeit“ wenn jemand in diese Wälder hineingeht. Diese „Ordnungswidrigkeit“ kann mit 10,–€ bestraft werden.
    Warum geschieht das nicht?
    Die Polizei oder das Ordnungsamt brauchte doch nur an geeigneten Plätzen stehen und kassieren. Kinder von mir aus die Hälfte.
    Diese Maßnahme würde dem Stadtsäckl – tausende € – einbringen.
    Was haben wir nur für Politiker bezw. Administrationen?
    Mit freundlichen Grüßen

    Carl-Hans Weber

  3. Sehr geehrter Herr Buchholz,
    der Kommentar der jüngsten WN über das “ Pfingst open Air “ ist richtig. Es ist glaube ich unmöglich einen ernsthaften Vergleich mit der Duisburger “ Love Parade “ zu ziehen, wenn die Verfasser dieser Artikel unter Umständen garnicht vor Ort waren.
    Ein Gewittercluster dieser Art ist glaube ich nicht vorhersehbar.Außerdem sind die beteiligten Jugendlichen Mann’s oder Frau genug die Lage für sich selbst einzuschätzen und entsprechend zu handeln. Jugendliche aus meinem Bekanntenkreis waren jedenfalls frühzeitig zu Hause.
    Es geht aber auch nicht, dass Restaurants unter diesen Umständen die Jugendlichen rauswerfen und dem Unwetter preisgeben.

    Carl-Hans Weber

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