Die Werdener Nachrichten, Ausgabe 15/2021
Der April macht dieses Jahr mal wieder, was er will. Noch vor einer Woche zeigte er sich von seiner schönsten Seite, nur um zum Anfang dieser Woche den Winter wieder vorbeizuschicken. Dieses Wochenende sehen die Aussichten auch eher trübe aus. Doch sollte man den Optimismus bewahren und sich an den schönen Seiten des Frühlings erfreuen – so wie es WN-Leser Werner Henselowsky es mit dem in voller Pracht erblühten Baum getan hat, der vor der Luciuskirche steht. Diese Freude möchte er mit den anderen Lesern teilen.
Mangel an öffentlichen Toiletten in Werden
Wer in der Werdener Altstadt ein plötzlich dringliches Bedürfnis verspürt, das auf der Blase drückt, der dürfte angesichts der mangelnden Möglichkeiten, sich Erleichterung zu beschaffen, schnell ins Schwitzen kommen. Auch Wally Klettke befand sich unlängst in einer solchen Notlage: Ihre Hoffnungen, im Werdener Rathaus ihre Notdurft verrichten zu können, haben die Mitarbeiterinnen der dort ansässigen Stadtteilbibliothek jedoch schnell zunichte gemacht. „Man hat sich geweigert, mir die Toilette aufzuschließen“, berichtet die 83-Jährige erbost. „Eine Unverschämtheit.“ Diese unschöne Erfahrung der Seniorin zeigt aber eine weitergehende Problematik auf: In Werden gibt es schlicht keine öffentlichen Toiletten.
Peter Renzel wirbt für die Psychatrische Klinik in Heidhausen
Für die Pläne des Landes NRW, zusammen mit dem Landschaftsverband Rheinland (LVR) in Heidhausen eine Klinik für psychisch erkrankte, straffällig gewordene Frauen zu errichten, hat Essens Sozial- und Gesundheitsdezernent Peter Renzel in seinem Blog geworben, den er wöchentlich im sozialen Netzwerk Facebook veröffentlicht. Anlass war ein Besuch der Psychiatrischen Klinik in Bedburg-Hau, wo er sich mit Experten aus dem NRW-Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales und dem dortigen Chefarzt „besonders hinsichtlich der Situation der Frauenstation“ fachlich ausgetauscht hat.
Diskussion um den Uhu im Steinbruch gerät zum politischen Zankapfel
Nach einer nicht öffentlichen Ortsbesichtigung der Bezirksvertretung im Steinbruch ist der FDP-Einzelvertreter und vierte stellvertretende Bürgermeister Gerd Kolbecher mit einer Pressemitteilung nach vorne geprescht, in der er seine Sicht der Dinge darstellt und die Grünen ins Visier nimmt. Für andere politische Kräfte ist dies ein Bruch der guten Sitten.
Keine Beleuchtung für den Ruderclub EWRC
Alfred Höltgen ist froh, dass sich der Sommer langsam nähert und dass mit der Sommerzeit auch die Abende wieder kürzer geworden sind. Nicht nur, weil der Vorsitzende des Essen-Werdener Ruderclubs (EWRC) wärmere Temperaturen einfach lieber hat als das nasskalte Wetter, auch nicht nur, weil Rudern eher ein Sommersport ist. Nein, die Besucher des Vereinsheims, die dort trainieren oder – in coronafreien Zeiten – die dort ansässige Gastronomie nutzen, müssen dann in den späteren Abendstunden nicht buchstäblich im Dunkeln tappen. Bei seinem Bemühen, mit Hilfe der Bezirksvertretung den Fußgängerweg am Hardenbergufer mit einer Beleuchtung ausstatten zu lassen, die diese Situation aufhellt, ist er allerdings vorerst von der Verwaltung ausgebremst worden.
Abstimmen bei unserer Frage der Woche: Braucht es mehr öffentliche Toiletten in Werden?
Das von Herr Werner Henselowski erstellte Foto zeugt von geschultem Augenmaß und dem Blick für das Schöne zur Frühlingszeit. Klasse!
Nun zu einem anderen Artikel: Herr Peter Renzel soll gem. WN für die Klinikpläne in Heidhausen werben. Das ist sicherlich auch in Ordnung, aber auf Verwaltungsebene leicht und opportun. Der Artikel spiegelt aber nicht die vollumfänglichen Probleme und Sachfragen wider.
Herr Renzel hat sich in Bedburg-Hau informiert. Der äußerst schlechte Zustand dort kann doch nicht das Argument sein, hier in Heidhausen eine Forensik zu errichten. Dadurch wird Bedbug-Hau doch nicht besser. Diese Tatsachenfeststellung reicht nicht. Hat Herr Renzel denn schon die Nachbarschaft (z.B. Grüne Harfe, Barkhovenallee usw.) über die Sachlage vollumfänglich informiert und einbezogen? Werden die örtlichen Gegebenheiten, Schulen, Kindergärten, Infrastruktur, angemessen berücksichtigt? Ist die Standortfrage tatsächlich geklärt?
Wäre der bessere Standort nicht das Kloster in Schuir?
Herr Renzel hat als Mitarbeiter der Stadt Essen aber auch die Nachbarinteressen zu wahren. Hat sich Herr Renzel auch über Gespräche z.B. in Herten für die Forensik informiert?
Ist es nicht nur eine Klinik, sondern auch ein Gefängnis mit Freigang? Ist das Grundstück für solch eine Maßnahme überhaupt zugelassen im Hinblick auf den B-Plan? Hat das Jemand aktuell geprüft?
Wie glaubt Herr Renzel die Akzeptanz der Nachbarschaft zu erreichen? Hier muss Herr Renzel noch sehr viel Überzeugungsarbeit leisten. Ich bin mir sicher, dazu wird sich noch der eine oder andere Verwaltungsrechtler mit beschäftigen (müssen).
Zum Thema ‚Öffentliche Toiletten‘
Aufgrund des Mangels beobachten wir ziemlich häufig, dass Menschen allen Alters sich hinter der evangelischen Kirche erleichtern, das ist nicht schön, vor allem wenn kurz darauf dort spielende Kinder unterwegs sind. Auch auf der Brehm sieht man das leider oft.